Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Die
    Schutzblockaden kreischten. Auch der Schakal kämpfte, krallte die Hinterpfoten gegen die Permalegierung der Stoßstange.
    Über die Schulter gewandt sah Alex verzweifelt zu, wie die Klauen des Tiers einen Halt fanden und es begann, sich an der Stoßstange hochzuziehen, um ihn zu erreichen.
    Plötzlich aktivierte Alex die Bremsmotoren. Der Schlitten kam mitten in einer Halbdrehung zum Halten…
    … schleuderte den Schakal mitten in die Meute, wo er
    mindestens ein Dutzend weiterer Tiere mit sich riß.
    In diesem Augenblick erreichte die Mannschaft die zweite Kuppel.
    Das Aufblitzen des Lichts beim Öffnen der Tür teilte Alex mit, daß sie in Sicherheit waren. Mit Höchstgeschwindigkeit raste er auf Tia zu; sie öffnete die Frachtluke, aktivierte die Schutzfelder und hoffte darauf, daß er rechtzeitig würde bremsen können, ohne gegen das hintere Schott zu schlagen.
    Bei seiner Eintrittsgeschwindigkeit würden die Bremsfelder nicht viel ausrichten können.
    Er bremste nicht einmal, als er durch die Luke kam, die er gleich hinter sich zuschlug. Statt dessen schaltete er auf einmal die Energiezufuhr ab und führte den Schlitten funkensprühend auf dem Bauch in den Frachtraum. Der Schlitten schlingerte zur Seite und krachte gegen das hintere Schott – doch Alex’
    eigenes Manöver und die Bremsfelder fingen den Aufprall so weit ab, daß er nur eine Beule in die Frachtraumwand schlug.
    Wieder wurde Alex seitlich gegen seine Sitzgurte geschleudert.
    An der Frachtluke schepperte es; offensichtlich schlugen die Schakale dagegen, weil sie nicht mehr rechtzeitig bremsen konnten.
    Alex blieb einen Augenblick sitzen, dann sackte er keuchend über das Steuerrad. Tias Sensoren meldeten nichts, was auf eine Verletzung hinwies, und so wartete sie, bis er wieder zu Atem kam.
    Als seine Atmung sich normalisierte und er den Blick hob, konzentrierte sie sich auf sein Gesicht. Es war gerötet, zeigte aber keinerlei Anzeichen von Schock oder Schmerz.
    »Na«, sagte sie mit ruhiger Stimme, »du hast wirklich ein Händchen für spektakuläre Auftritte!«
    Er blinzelte – dann lehnte er sich in seinem Sitz zurück und fing an zu lachen.
     
    Am nächsten Tag gab es allerdings nichts mehr zu lachen, als Haakon-Fritz aus seinem Versteck hervorkam und sich dem Rest seiner Mannschaft stellen mußte. Er hatte keine andere Wahl: Tia hatte gedroht, seine Kuppel zu durchlöchern, damit die Raubtiere hineingelangen konnten.
    Bevor er irgend etwas sagen konnte, packte Les ihn mit
    einem Nahkampfgriff, der ihn lähmte, um ihn ins Schiff zu bugsieren.
    Nach allgemeiner Übereinkunft warteten alle, bis Les und Tia Haakon-Fritz in einer ihrer Kabinen festgesetzt hatten, so daß er zwar noch Einblick in das Geschehen in der Hauptkabine bekam, ohne jedoch selbst eingreifen zu können. Sollte er mit einer seiner Tiraden beginnen, könnte sie ihm jederzeit das Wort abschneiden.
    Als sich die anderen schließlich in der Hauptkabine
    sammelten, wirkte besonders Doktor Aspen erschüttert und matt, während Tia sich darauf vorbereitete, ihnen die Nachricht mitzuteilen.
    »Wir rufen Sie nicht ab«, sagte sie, »obwohl wir dazu befugt sind. Wir verstehen Ihre Sorge, diese Ausgrabungsstätte zurückzulassen und dadurch im Prinzip zwei Jahre Arbeit zu verlieren, und wir teilen sie.«
    »Das war die gute Nachricht«, sagte Alex, bevor irgend
    jemand etwas antworten konnte. »Und jetzt folgt die schlechte.
    Damit Sie hierbleiben können, werden wir Ihnen befehlen, so lange in Ihren Kuppeln zu verbleiben, bis das nächste
    Kurierschiff mit Ihrem neuen Generator und den Ersatzteilen für den alten aufkreuzt. Wir haben eins für Sie angefordert, als der alte ausgeschaltet war; das Kurierschiff sollte also in ein bis zwei Monaten mit dem neuen hier eintreffen.«
    »Aber…« Doktor Aspen wollte etwas einwenden.
    »Doktor, entweder tun Sie das, oder wir rufen Sie auf der Stelle ab«, sagte Tia entschieden. »Wir werden Sie nicht diesen streunenden Schakalen überlassen. Sie haben nicht gesehen, wie diese Tiere Alex in seinem Schlitten angegriffen haben. Sie werden sich ohne jedes Zögern auf Sie stürzen, und ich würde nicht darauf zählen, daß sie es erst bei Nacht tun.«
    »Was ist wohl besser?« fragte Alex nüchtern. »Zwei Monate Arbeit zu verlieren oder zwei Jahre?«
    »Wenn Sie uns nur ein paar verdammte Gewehre gäben…«
    murmelte Les halblaut.
    »Auf dem anderen Kontinent gibt es Sophonten. Ich habe die Regeln nicht aufgestellt, Les«, erwiderte Tia.

Weitere Kostenlose Bücher