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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Partner, hat es nie gegeben. Hüllenmenschen werden nur auf Schiffen eingesetzt.«
    Er hielt inne, um ihre Reaktion abzuschätzen, und musterte ihre grimmigen Mienen. »Wenn die nichts von mir erfahren, kann ich die Station ungehindert leiten – im wahrsten Sinne des Wortes hinter den Kulissen. Wenn sie mich von der Station abkoppeln sollten – und das werden sie tun, sobald sie von mir erfahren –, stecken wir alle in Schwierigkeiten. Also, von nun an und für die Dauer des Notstands existiere ich nicht mehr.
    Dies ist Simeon-Arnos, euer Stationsmanager.«
    Arnos lächelte und nickte. Jetzt begannen die Gesichter der Leute wieder Ausdruck zu entwickeln: leichte Besorgtheit, Unglauben, Skepsis.
    »Dieser… dieser Hinterweltler soll uns in einem Notfall managen?« fragte jemand mit der Arroganz des
    Raumgeborenen. Arnos wandte den Kopf um und starrte ihn an.
    »Er soll so tun, als würde er den Laden leiten«, widersprach Simeon. »Und außerdem hat er sich freiwillig gemeldet, für mich einzuspringen! Das ist keine Rolle, um die sich unter den gegebenen Umständen allzu viele reißen würden«, fügte er hinzu und erntete zustimmendes Nicken. »Also, bevor sich jetzt irgend jemand Sorgen um Simeon-Arnos’
    Führungsqualitäten macht, möchte ich den Mann mal in
    Aktion zeigen. Die Bandaufzeichnung ist echt. Ich habe sie selbst überprüft.« Das konnte niemand besser als ein Gehirn.
    Nun zeigte Simeon ihnen auf den Schirmen Aufnahmen, die er Guiyons Dateien entnommen hatte. Als erstes blitzte eine Mauer von unerträglicher Grelligkeit auf, um dann wieder kleiner zu werden und Truppen in schwarzen
    Kampfpanzeranzügen zu zeigen, die eine brennende Straße mit Ziegelholzbauten entlangliefen. Der Sensor war tief
    angebracht, spähte aus einem Souterrainfenster oder einem Loch im Boden nach oben. Auf der anderen Straßenseite hing eine menschliche Gestalt aus einem Fenster, lange schwarze Zöpfe baumelten in einer Blutlache auf dem Gehsteig. Dort lag auch eine Kinderleiche: Der zerschmetterte Schädel wies darauf hin, daß das Kind gegen die Wand geschleudert worden war.
    Plötzlich erlosch der Schirm. Dann leuchtete er wieder auf, diesmal zeigte er eine dunklere Szene.
    Arnos’ aufgezeichnete Stimme schnitt durch das unscharfe Brüllen der Flammen. »Jetzt«, sagte er.
    Das Bild bebte, als der Boden wackelte, die brennenden Mauern über der Straße zusammenbrachen und die schwarzen Gestalten in einer Springflut von Ziegeln, brennenden
    Holzträgern und Glas erstickten. Andere Figuren huschten vor, ihren groben, improvisierten Uniformen zufolge mußten es Betheliter sein. Als die ersten Kraftanzüge sich ihren Weg aus dem Geröll zu bahnen begannen, waren die Verteidiger bereit.
    Arnos führte sie unverkennbar an, in den Händen hielt er einen Schweißbrenner. Er stieß ihn gegen den massiven,
    abgeschrägten Helm, der sich gerade aus den Ruinen riß, und Helm und Kopf explodierten dampfend.
    Plötzlich war eine andere Szene zu sehen: ein Landhaus in gepflegten Gärten. Infanteristen der Invasoren standen gelassen umher. Das Bild hatte die leicht glasige Wirkung eines zweidimensionalen Fotos, das von einer Fernkamera extrapoliert worden war. In Scharen standen gepanzerte Kampffahrzeuge auf den Wiesen, ihre Kanonen zeigten in einem Fischgrätenmuster nach außen, die leichteren Waffen auf ihren Oberdecks strichen rastlos den Himmel ab. Über ihnen bremste ein Luftfahrzeug seinen Flug. Klobige
    gepanzerte Gestalten stiegen aus, eine von ihnen trug einen Anzug, der in einer Schrift aus Winkeln und spitzen Kurven mit komplizierten Wappen markiert war.
    Die Kamera zoomte heran, als eine Gruppe junger Frauen in langen Kleidern aus der Vordertür des Hauses gestoßen wurde, viele von ihnen trugen Bündel. Sie knieten unter den fremden Kanonen nieder; eine der Frauen öffnete ihre Truhe, sie war mit winzigen Kristallfläschchen gefüllt. Sie lächelte, zeigte auf die Fläschchen, öffnete eins darin, roch daran und reichte es dem Krieger in dem verzierten Anzug. Ihrem Aussehen nach war sie ungefähr sechzehn Standardjahre alt und sehr schön, mit klassischen Gesichtszügen, die jenen Arnos’ glichen. Der Pirat hob beide Handschuhe an seinen Helm, löste ihn, nahm ihn unter den Arm und beugte sich vor, um zu riechen. Das freigelegte Gesicht war gezeichnet vom Alter, die Haut pockennarbig von Strahlungsschäden, mit glühenden
    Geschwüren übersät; das schütter werdende blonde Haar
    wirkte überraschend vor der dunklen

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