Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
wenigstens erst umziehen«, erwiderte sie düster und schlenderte in ihr Zimmer. »Und nenn mich nicht Happy«, rief sie ihm über die Schulter gewandt zu.
    Warum sollte ich dir diesen Gefallen tun, Channa, da ich doch festgestellt habe, daß du immer dann, wenn ich dich
    »Happy« nenne, auch tust, was ich dir sage. Einen solchen Vorteil werde ich doch nicht preisgeben.
    »Fertig?« rief er.
    »Was denkst du denn?«
    Er öffnete einen Sensor in ihrem Raum. Sie hatte einen schlichten schwarzen Badeanzug an, doch er fand, daß er ihr gut stand.
    »Damit kommst du schon durch.«
    Mürrisch ging Channa auf die Tür zu. »Da gehe ich nun und bettle darum, abgewiesen zu werden. Man hätte eigentlich denken sollen, daß ich damit schon in Joats Alter abgeschlossen hätte.«
    Die Tür glitt beiseite – und da stand Arnos auf ihrer Schwelle, er hatte gerade die Hand gehoben, um anzuklopfen.
    Sie tauschten Blicke aus. Dann griffen sie nacheinander und berührten sich. Arnos trat ins Zimmer und hinter ihm schloß sich fest die Tür.
     
    Sie verschmolzen in einer Umarmung, die die erste Stufe auf dem Weg zu den Gipfeln der Leidenschaft markierte.
    Simeon spielte den Gedanken im Computer ab. Als er
    wiederkehrte, war er mit einer fruchtigen Ansagerstimme versetzt. Er aktivierte Ravels Bolero, eine eindringliche, unterschwellige Tonfolge, die nach und nach anschwoll und an Intensität und Lautstärke zunahm, bis sie schließlich ihren leidenschaftlichen, hallenden Höhepunkt erreichte. Auf den Monitor am Konferenztisch projizierte er verschiedene Szenen: Palmen, die im Wind entwurzelt worden waren, Wellen, die sich auf einladende Strände wälzten, Eisenbahnen, die brüllend in Tunnels verschwanden und wieder hervortraten, wilde Tiere, die in den Wäldern brüllten, und Menschen, die aus feuchtem Ton auf drehenden Töpferscheiben klebrige
    Phallussymbole fertigten.
    »Perfekt«, entschied er und speicherte das Programm fest ab.
    Es wäre nicht sonderlich taktvoll, es allzufrüh vorzuzeigen, doch irgendwann würden sie sehr viel älter und weicher geworden sein. Vorausgesetzt, natürlich, daß sie die nächsten Wochen überlebten. Hüllenmenschen hatten immer viel Zeit, die es auszufüllen galt. Er lauschte der Musik, wie sie wallte.
    Seid gesegnet, meine Kinder, dachte er in Richtung Arnos und Channa.
    Und jetzt werde ich wieder die
    Behelfskommandobrücke überprüfen. Das bald zu aktivierende falsche/echte Kommandozentrum der SSS-900-C bei ihrer
    Begegnung mit den Kolnari.

KAPITEL 16
    »He, Simeon«, sagte der Wachhabende in der
    Verkehrsleitzentrale.
    »Ja, Juke?«
    »Ich glaube, ich habe da etwas.«
    Simeon verlagerte einen großen Teil seiner Aufmerksamkeit auf die Sensoren. Das war auch einer der Gründe dafür, weshalb kein Computer jemals ein kolloidales Gehirn ersetzen konnte, natürlich ganz abgesehen von seinem Mangel an
    Selbst-Bewußtheit. Computer waren zwar hervorragend dazu geeignet, Daten zu sammeln und zusammenzustellen, aber sie konnten sie nie wirklich so interpretieren, wie es ein Mensch vermochte.
    Und es gibt auch keine derartige Schnittstelle zwischen einem Hüllenmenschen und seinen Erweiterungen, dachte Simeon selbstzufrieden.
    »Ja, da ist tatsächlich etwas«, sagte er laut. »Aber was?«
    »Keine Reaktoren-Neutrinospuren«, sagte Juke Cielpied. Er war ein junger Mann mit einem wirren Schopf blonden Haars.
    »Aber die Masse dort, die ist…!«
    Plötzlich verwandelte sich die schläfrige Trägheit der Kommunikations-und Navigationsabteilung in hektischste Aktivität. »Raketenspuren, im Anflug!«
    Simeon stieß ein unzusammenhängendes Gebet aus. Jetzt war es also soweit. Möglicherweise hatten sie nur noch dreißig Sekunden zu leben.
    »Aktiviere Notruf«, meldete er. »Blockiert! Triebwerke pulsieren.«
    »Junge, jetzt bekomme ich Reaktorspuren«, sagte Juke. »Die sind einfach aus dem Stand angesprungen und haben sich sofort stabilisiert. Vier Stück. Stark überlastet, bei dieser Masse, sogar noch mehr als ein Schlepper.«
    »Kriegsschiffstriebwerke«, warf Simeon grimmig ein.
    Die Raketen schossen von allen Seiten heran. Er aktivierte den Antimeteoritenlaser. Sekunden später verwandelte der sich in Schlacke und explodierte in einem spektakulären Platzen von verdampftem Synthetikmaterial und Metall.
    »Neutralpartikelstrahl«, meldete Simeon. »Schadensanalyse folgt.« Ein Glück, daß sie wenigstens keinen bewohnten Trakt getroffen hatten. »Alarmstufe Rot. Sämtliches Personal auf

Weitere Kostenlose Bücher