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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Notstation.«
    Diesmal würde es kein Herumgehampel geben. Jetzt war
    Ernstfall.
    Hoppla.
    Simeon aktivierte seine Sensoren im Aufenthaltsraum und lauschte in der Hoffnung, daß sich die Dinge in den wenigen Augenblicken, die inzwischen verstrichen waren, seit er sie höflicherweise abgeschaltet hatte, noch nicht allzuweit entwickelt haben mochten. Den leisen Geräuschen zufolge, die aus Channas Unterkunft drangen, schien diese Hoffnung
    allerdings vergeblich zu sein.
    Sie wird mir niemals glauben, daß ich das nicht geplant habe, dachte er und zögerte. Es dauert noch eine Stunde, bis sie hier eintreffen werden. Seine Sensoren zeigten an, daß die Schiffe auf äußerst respektable Normalraumbeschleunigung gingen. Aber wenn ich ihr keine Mitteilung mache, geht sie mir auch an die Gurgel, nur aus anderem Grund. Aus sehr viel wichtigerem Grund. Also gut, dann eben alles auf eine Karte gesetzt. Er klopfte an.
    Channa erstarrte, und Arnos wurde langsamer. »Ich bringe ihn um«, sagte sie.
    Arnos kicherte; seine Hüften bewegten sich, und sie keuchte auf. »Warum fragst du ihn nicht erst, was er will?« riet er.
    »WAS IST DENN JETZT SCHON WIEDER LOS?«
    »Äh, der Feind ist soeben in Sensorenreichweite
    eingedrungen, vier schwerbewaffnete Schiffe, erwartete Ankunft in einundvierzig Minuten. Tut mir leid, Leute, aber ich mußte es euch sagen!«
    Channa umschlang Arnos mit Armen und Beinen. »Das ist
    noch… genug Zeit«, keuchte sie. »Und wenn du… jetzt
    aufhörst, bringe ich dich um.«
    Die Hülle der Station hallte wider wie eine riesige Glocke, als die Schrotgeschosse in die Subraumantennen einschlugen.
    Automatische Alarmanlagen aktivierten ihr gespenstisches Jaulen. Pflichtgetreu mit abgeschalteten Sensoren wartend, hätte Simeon Channas schrillen Schrei unter anderen
    Umständen für einen Notruf halten können.
    »Kurzer Lagebericht«, rief sie wenige Augenblicke später.
    Wirklich sehr kurz, dachte Simeon, sagte es aber nicht. Er begann damit, bediente sich dazu eines Bündelstrahls, um damit das Geräusch einer sehr schnellen Duschaktion zu übertönen.
     
    Die Korridore waren voll von umhereilenden Leuten gewesen.
    Jetzt jagten ihre Schwebescheiben durch leere Gänge, hielten, Notfallprogrammen folgend, an den Ecken an, während die Bevölkerung sich in Anzüge hüllte und in die Schutzabteile begab. An der Stelle war eine derart starke Spannung, daß Channa schon damit rechnete, ihr Haar könnte Funken
    sprühen. Sie packte den Handgriff und warf Arnos neben ihr einen Blick zu. Seine Miene war gelassen und distanziert, ein gemeißeltes Bild, das von den wehenden schwarzen Locken seines Haars umrahmt wurde.
    »Es tut mir leid«, sagte Simeon zu Channa, indem er es ihr zum zehnten Mal durch ihre Implantate zuflüsterte. »Ich wünschte, es wäre nicht passiert.«
    »Ach, jetzt hör endlich auf, Simeon. Ich werde dir kaum die Schuld dafür geben, daß sich der Rest des Universums nicht so organisiert, wie es mir paßt.«
    »Na klar! Entschuldigung!«
    Sie grinste. »Und nur für die Akten, Kumpel, ich ziehe die Carmina Burana
    den Alarmsirenen eindeutig als
    Hintergrundmusik vor.«
    Inzwischen waren die feindlichen Kriegsschiffe deutlich zu erkennen. Simeon vergrößerte, analysierte und projizierte die Ergebnisse auf den großen Schirm in der Zweitkontrollkabine.
    Der Raum hatte eine ungewöhnliche Form, ein C mit einem großen virtuellen Schirm an der flachen Seite sowie einer Reihe von Stellungen und Konsolen. Die letzten paar Tage war er ständig mit voller Mannschaft besetzt gewesen, um die etwas muffige Luft einer lange nicht in Betrieb gewesenen Einrichtung zu vertreiben. Jetzt machten die Umwälzer
    Überstunden, um die Ketone des Spannungsschweißes
    abzusaugen, und neben den meisten Liegesesseln waren sehr überzeugende Kaffeeflecken auszumachen.
    »Das ist der Feind«, sagte Arnos düster.
    Die Schiffe unterschieden sich deutlich von der üblichen, stumpfen Gestalt eines Eies: längliche Pfeile mit dreieckigen Flossen, die sich fast über ihre gesamte Länge erstreckten wie die Stabilisator federn auf einem Pfeil. An ihrer Seite waren Markierungen in der Spitzen-Kurven-Schrift zu sehen.
    »Ja, Marinearchitektur der Kolnari«, bestätigte Simeon. Er setzte den Computer auf die Namen an. »Phonetisch: Shuk, Kelyug, Dhriga, Rumal.«
    »Weshalb diese merkwürdige Konstruktion?« fragte Patsy und beugte sich dabei vor. »Das ist ja nun wirklich nicht die effizienteste Bauweise.«
    »Sie ist für

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