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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Winzigkeit.«
    Channa kehrte zurück, ihre Miene war härter, als Simeon es je gesehen hatte. Sie winkte Arnos zurück und wandte sich der Säule zu.
    »Welchen Schaden hast du davongetragen?« fragte sie in professionellem Ton.
    »Nichts Lebenswichtiges – bisher«, berichtete Simeon. »Ich muß einen großen Teil meiner Aufmerksamkeit und
    Systemkapazität nur für das Aufpassen und Abwarten
    reservieren. Dieses Wurmprogramm mutiert wie ein
    Retrovirus: die Sorte, die nie aufgibt. Ich könnte es ausmerzen
    – wenn ich das wagte. Davon abgesehen habe ich ungefähr ein Drittel des Gedächtnisspeichers und meiner Rechnerfähigkeit eingebüßt. Die könnte man im Augenblick als ›besetztes Gebiet‹ bezeichnen. Mit etwas Glück wird ihr Computer
    denken, daß das alles ist. Er ist zwar mächtig, aber
    hochspezialisiert. Noch haben sie ihre Schiffscomputer nicht an die Station angeschlossen. Wahrscheinlich befürchten sie, daß wir uns hineinhacken könnten.
    Aber«, fuhr er fort, »ich muß wirklich vorsichtig sein. Alles, was ich im mutmaßlich sicheren Gebiet unternehme, muß
    sorgfältig abgeschirmt werden. Die Aufzeichnungen kann ich manipulieren. Aber nicht einmal ich kann das Unmögliche überzeugend erscheinen lassen.«
    Sie verengte die Augen. »Könntest du diese Funktionen auch wieder sehr schnell zurücknehmen?«
    »Das kann Sekunden bis Minuten dauern. Sie würden es
    ziemlich schnell merken, und ihr Schlachtcomputer, den sie gerade eingestöpselt haben, könnte… Wenn ich darüber
    nachdenke, könnte ich den wahrscheinlich auch noch
    übernehmen. Aber sie würden es erfahren.«
    »Kein Problem… später. Können wir eine Konferenz
    abhalten?«
    »Ja, ich habe alle ihre Leute unter ständiger Bewachung.«
    »Dann sollten wir uns besser so schnell in Bewegung setzen, wie wir können«, sagte sie.
    Simeon gab ein bestätigendes Geräusch von sich. »Unsere Leute sehen ziemlich mitgenommen aus«, sagte er. Und ich selbst bin es mit Sicherheit. »Wir müssen die Sache in die Hand nehmen, bevor sie anfangen auszuteilen. Aber es wird etwas Zeit dauern, einen Zyklus lang, sofern sie alle zur Verfügung stehen.«
    »Gut. Dann wollen wir, Chaundra, die Abteilungsleiter
    und…«, fing Arnos an.
    »Es sind alle fort«, sagte Seld Chaundra mit leiser,
    vorsichtiger Stimme. »Bist du sicher, daß wir das tun sollten, Joat? Joseph hat gesagt…«
    »Joe kann mal eine Minute warten und du auch,
    Karottennase«, flüsterte sie. »Und jetzt halt das Ding am Laufen, ja?«
    Er nickte und beugte sich wieder über die breiten Module und den Stecker, die an die Hauptstromleitungen über ihnen angeschlossen waren. Dieser Schacht war sehr schmal – ein Erwachsener hätte sich weit vorbeugen müssen, um
    hindurchzugelangen –, dafür lag er praktischerweise über dem Lazaretteingang.
    »Hör mal«, fuhr er fort, ohne den Blick zu heben. Er atmete immer noch schwer von der Anstrengung des Kriechens durch den quer verlaufenden Abluftschacht. »Hör mal, vielleicht kann das Miss Coburn im Augenblick gar nicht so gut
    gebrauchen, daß jemand mit ihr redet? Es ist noch keinen Tag her und…«
    »Ja, ich habe die Übertragung auch gesehen«, antwortete sie.
    Und das hatte sie auch. Seld war dabei in Ohnmacht gefallen.
    Seine Medikamente taten ihm nicht so gut, wie es eigentlich hätte sein sollen. »Du bleibst hier.«
    Sie kroch voran, schob dabei die lokale
    Sensorenüberwindungseinheit vor sich her. Für das
    unbewaffnete Auge sah die Abdeckung des Schachts aus, als sei es ein Paneel wie jedes andere. Der einzige wirkliche Unterschied bestand darin, daß sie selektiv durchlässig und sehr viel dünner war. Gehorsam zog sie sich zurück, und Joat blickte in einen abgedunkelten Raum hinunter. Ein
    Schwebebett, das übliche Mobiliar und eine Gestalt unter dem Laken. Joat kauerte sich zusammen und machte einen
    Purzelbaum durch die Öffnung, hielt sich mit den
    Fingerspitzen fest und ließ sich den letzten Meter zu Boden fallen.
    »Bist du wach?« fragte sie und trat an das Bett. »Ich bin es, Joat.«
    Coburns Augen standen offen. Sie lag bewegungslos da, die Augen aber schweiften durch die Dunkelheit. Joat hielt sich eine kleine Lampe unter das Kinn. Sie hatte sich einen sehr teuren Einteiler aus anpassungsfähigen Lichtfasern besorgt.
    Simeon hatte ihn ihr beschafft, weil er gerade in Mode war, doch mit etwas Kreativität konnte man ihn soweit verändern, daß er die Farbe des Hintergrunds annahm, und das war im Augenblick ein

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