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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erinnere mich an Dinge, die gar nicht sein können. Ich…« Sie errötete. »…
    ich erinnere mich, daß ich so grausam zu dir war, so bösartig.
    Und, und ich…« Sie sah zu ihm auf, schüttelte leugnend den Kopf, während sie mit wachsendem Entsetzen flüsterte: »…
    habe Arnos an die Kolnari verraten?«
    Er berührte ihre Wange, ein federleichtes Streicheln. »Edle Dame, du warst krank. Du warst vergiftet durch die
    Kälteschlafdrogen, die wir einnahmen. Es ist nicht deine Schuld.«
    »Oh«, sagte sie und warf sich ihm schluchzend in die Arme.
    »Bitte verzeih mir«, flehte sie, »ich bin unwürdig, ich bin befleckt, aber ich bitte dich, Joseph, verachte mich nicht.
    Verlasse mich nicht.«
    »Niemals könnte ich meine Herzensdame verachten«,
    antwortete er schlicht. Er streckte eine Hand vor, die sie ergriff, obwohl seine Finger schlüpfrig vom Blut waren.
    »Komm, wir haben wenig Zeit«, sagte er. »Wir müssen dich an einen sicheren Ort bringen, und ich habe an diesem Tag viel Arbeit zu tun.«
    »Dann wollen wir uns beeilen, Joseph«, erwiderte sie.
     
    Joat und Patsy sprangen hinunter und blieben beim Anblick des Leichnams stehen. Eindringlich ließen sie den Blick durch den Korridor schweifen, dann traten sie langsam näher. Joat betrachtete ihn nur aus den Augenwinkeln, doch die ältere Frau sah ihn neugierig an.
    »Das ist er«, flüsterte sie. »Er ist es. Und es ist erledigt!« Ihr Ton klang empört, wütend.
    Joat trat neben sie. Junge, ist der vielleicht erledigt, ein für alle Male, dachte sie und versuchte, den Gestank zu ignorieren.
    Dieser Schlammfresser hat sich fürchterlich viele Feinde gemacht. Nicht, daß sein Tod sie dauerte, nur…
    »Tut es dir leid, daß nicht du es gewesen bist?« fragte sie und sah an ihrer Gefährtin hoch.
    Zum erstenmal seit ihrer Vergewaltigung weinte Patsy Sue Coburn.
    »Nein«, erwiderte sie mit heiserer Stimme. »Nein, es tut mir nicht leid. Nicht leid, daß er tot ist, nicht leid, daß nicht ich es war. Bin einfach nur froh, daß dieser Hund nie wieder
    jemandem weh tun wird. Ich… werde mich jetzt nicht mehr daran erinnern müssen, es getan zu haben.«
    »Ja, das stimmt«, meinte Joat betreten. »Komm, es gibt Arbeit.«
    Sie wandte sich Joseph und Rachel zu. »Befördern wir sie hoch«, fuhr Joat fort. »Ein Stockwerk axial sollte genügen, um sie in Sicherheit zu bringen. Dann können wir weitermachen.«
     
    »Simeon?« sagte Channa leise. »Bist du wieder da?«
    »Teile von mir.« Seine Stimme klang matt, obwohl die
    Lautstärke des Implantats immer dieselbe blieb. »Ich tanze gerade auf einem Sägeblatt, blockiere ihre Schiffscomputer.
    Werde sie nicht bis in Ewigkeit abschneiden können.« Etwas schärfer: »Alles in Ordnung?«
    »Willst du es wirklich wissen?« fragte sie und zog sich mit gelassener Eile an.
    »Ja.«
    »Es war verdammt lästig… und irgendwie auch
    anstrengend.« Ein kurzes, diebisches Grinsen. »Und um die Wahrheit zu sagen, ich hätte mich in Ewigkeit vor Neugier verzehrt, wenn ich es nicht getan hätte. Was ich aber wirklich gern täte«, fuhr sie fort, während sie ihren Einteiler schloß,
    »ist, sein Gesicht zu sehen, wenn er begreift, daß ich nicht wieder durch diese Tür zu ihm zurückkehren werde.«
    »Ich werde es aufzeichnen.«
    »Und sag Arnos nichts davon.«
    Ein Teil des Deckenpaneels wurde transparent und glitt zurück. Joats Gesicht zeigte sich, dann purzelte sie auch schon herunter.
    »Da ist ein Kriechraum, in den wir jetzt können, der führt zu einem Haufen Luft-und Elektroleitungsschächten. Komm
    schon.«
    Channa musterte die Luke in der Decke und lächelte schief.
    »Genau wie in einem Holovideo«, murmelte sie.
    Joat grinste. »Ja, nur sehr viel kleiner.« Besorgt musterte sie Channas Statur. »Wird dir wahrscheinlich ziemlich eng
    vorkommen. Mußte die anderen ein ganzes Stück
    zurücklassen. Macht es dir was aus, wenn du dich
    zusammenkauerst?«
    »Habe ich eine andere Wahl?« fragte Channa.
    »Dann tu es nicht. Beweg dich mit Händen und Zehen.
    Versuch bloß nicht, die Knie zu benutzen, sonst fällst du noch in Ohnmacht vor Schmerz.«
    »Sprichst du aus Erfahrung?«
    »Ich hab schon gesehen, wie es passiert ist. Hilfst du mir hoch?«
    Channa hob Joat an die Deckenluke.
    »Fertig.« Joats Stimme klang ein wenig hohl.
    »Mach Platz.« Channa ging in die Hocke und sprang hoch, ergriff die Seiten der Luke und stemmte sich kerzengerade auf, die Arme zitterten ihr von der Anstrengung.
    Der Kriechraum war

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