Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
greifen, als er die Indizien bemerkte.
    »Gebieter!« schrie er. »Der…«
    In diesem Augenblick detonierte die Selbstzerstörungsladung im Boden des Computers. Es war keine allzu gewaltige
    Explosion, aber mehr als genug, um die empfindlichen
    Innenteile zu vernichten. Der Erbauer hatte diesen
    Mechanismus als Sicherung gegen Manipulation erdacht. Doch war das Gehäuse hart genug, um dem Piraten den Kopf
    abzureißen.
    Sein Gefährte reagierte mit tigerhafter Präzision, griff nach seiner Waffe und sprang zur Türöffnung. Die Tür schloß sich mit einem Schnappen, und der Krieger wurde in die
    Kontrollkabine zurückgeschleudert. Die Kabine war ansonsten leer, und es gab keinen weiteren Ausgang. Mit gedrücktem Abzughahn wirbelte er herum und feuerte mit seinem
    Plasmagewehr aus der Hüfte auf die Konsolen.
    »Wie ungezogen«, sagte eine Stimme aus der Luft. Die
    Belüftungsschächte begannen zu zischen. Der Kolnari taumelte bei der ersten Berührung mit dem Gas. Sein letzter Akt bestand darin, eine Granate von seinem Gürtel zu enthaken und sie zu aktivieren, wobei er sie sorgfältig an seinen eigenen Kopf hielt.
    »Verdammt«, brummte Simeon. Die Schweinerei war
    beachtlich, und das Gerät würde für eine Weile nicht zu gebrauchen sein. Dann atmete er mental tief ein und
    konzentrierte sich. Jetzt mußten mehrere Dutzend Dinge gleichzeitig erledigt werden.
     
    »Laß mich auf«, sagte Channa und streichelte über Belazirs Rücken.
    »Noch nicht«, widersprach Belazir träge. »Ich habe mich beeilt. Wir haben noch fünf Minuten.« Sein Körper war
    trocken, ihrer dagegen schweißnaß, aber er war viel wärmer, wie es dem stärkeren Stoffwechsel seiner Rasse entsprach.
    »Bleiben wir denn?« hauchte sie ihm ins Ohr.
    »Nein«, erwiderte er. »Du hast es vermutet?«
    »Daß du mich mitnehmen würdest oder daß heute der Tag der Abreise sein würde? Beides.« Sie wand sich. »Bitte. Ich muß etwas holen.«
    »Ich werde gut für dich sorgen«, sagte Belazir und rollte sich von ihr ab. »Beeil dich.«
    Er lag träge auf dem Sofa und sah zu, wie sie im
    Schlafzimmer verschwand. Erinnerungswürdig, entschied er.
    Angefangen damit, wie sie sich ihrer Kleider erledigte, sobald sie allein gewesen waren. Der Kolnari überprüfte sein inneres Zeitgefühl: zwanzig Minuten, ungewöhnlich schnell. Und auch noch im Zeitplan des Tages. Er grinste bei sich, streckte sich und warf Strähnen seines weißblonden Haars zurück. Vor ihm lag das Morgen: ein Weg aus Feuer, Blut und Gold.
     
    »Sind wir in der Nähe von Channas Unterkunft?« fragte
    Joseph.
    Sie krochen gerade auf allen Vieren den Schacht hinunter; etwas, das für jemanden von seiner Statur recht anstrengend war. Patsy, die ihnen folgte, hatte weniger Probleme.
    »Ja…« Joat hielt inne. »Weißt du, ich bin eigentlich noch nie hier gewesen. Ich habe ja versucht, mich vor Simeon zu verstecken.« Wieder eine Pause. »Wir sind jetzt direkt über dem Hauptkorridor zum Fahrstuhlschacht. Glaube ich.«
    »Ich glaube, das sollte ich wohl besser überprüfen«, meinte Joseph mit angespanntem Lächeln. »Ist alles mit dir in Ordnung, Joat?«
    »Ja.« Sie erwiderte sein Lächeln. »Nur… ich war etwas
    durchgeschüttelt, das war alles. Mir geht es gut.«
    Sie berührte den Verbindungsknopf und ihren Verzerrer. Die Membran unter ihnen wurde durchsichtig. Chaundra blickte nicht auf. Statt dessen sah er hinter sich, schüttelt den Kopf und ging weiter. Joat kroch ein Stück, dann erstarrte sie plötzlich, als unten zwei weitere Gestalten vorbeikamen.
    Rachel lief, aber Serig fing sie mühelos mit einer Hand wieder ein, preßte sie gegen die Korridorwand. Sie kreischte
    schnaufend und mit einem Würgen in der Kehle wie jemand, der von einem Alptraum erwachte.
    »Tu es nicht, Joe, er bringt dich um!« rief Joat sotto voce, als sie nach dem Gürtel des Betheliters sprang. Sie verfehlte ihn und begriff, daß es ohnehin nichts genützt hätte. Nie hätte ihre Hand das gesamte Gewicht des vorstürmenden Manns
    aufhalten können. Noch bevor sie den Satz beenden konnte, war er losgesprungen und auf dem Deck gelandet. Seine
    Messer hielt er in den Händen: ein langes, dünnes, das andere kurz und gekrümmt.
    Der Kolnari hatte ausgeholt, um Rachel eine weitere Ohrfeige zu verpassen, als sie ein zweites Mal aufschrie, völlig hoffnungslos.
    »Pirat«, sagte ein Stimme hinter ihnen.
    Der Krieger schleuderte sie so leicht beiseite wie einen Sack Wolle, und sie schlug krachend gegen die

Weitere Kostenlose Bücher