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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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blauen Augen in einem Gesicht, das unter der grauen, eingeriebenen Schicht aus Schmutz und Maschinenöl beinahe schwarz war. Das mausbraune Haar war abgehackt und stand in Büscheln ab. Der Junge trug den Einteiler eines Erwachsenen, dessen Arme und Beine passend abgeschnitten waren. Der stechende Geruch wurde von einem Ausdruck mürrischen Argwohns begleitet.
    »Den Namen ›Joat‹ habe ich noch nie gehört«, begann
    Channa wie beiläufig. »Er läßt nicht darauf schließen, wo du herkommst, wie es einige andere tun. Ich selbst benutze beispielsweise den Nachnamen ›Hap‹, weil ich auf Station Hawking Alpha Proxima geboren bin.«
    »Und mein Name ist eben Joat«, erwiderte Joat und schob aggressiv das Kinn vor. »Ich habe ihn mir selbst gegeben. Er bedeutet ›Jack-of-all-trades‹, also ›Hans-Dampf-in-allen-Gassen‹, weil ich genau das tue, ein bißchen von allem etwas.«
    »Dann ist es also ein Spitzname«, meinte Channa. »Sollen wir dich dann im Formular als Jack eintragen?«
    Joat musterte sie in kalter Verachtung. »Warum? Das ist doch ein Jungenname.«
    »Bist du vielleicht ein… Mädchen?« fragte Simeon, wobei er das »M« aus den Tiefen seiner Stimmritze hervorholte und es schaffte, das Wort in mehrere erstaunte Silben aufzuteilen.
    »Was ist denn daran verkehrt? Sie ist doch auch ein
    Mädchen!« verteidigte sich Joat und zeigte auf Channa, wie um die Verantwortung umzulasten.
    Channa gluckste in stark unterdrücktem Gelächter, bis sie wieder die Fassung fand. »He, das ist schon in Ordnung, daß du ein Mädchen bist. Es ist nur, daß… dieser ganze
    Schmutz…« Sie durfte es nicht riskieren, diese Richtung weiterzuverfolgen, so daß sie schnell abbrach. »… ist eine wirkungsvolle Tarnung.«
    »Eine gute Tarnung«, meinte Joat stolz. »Ist keine gute Idee, es die Leute wissen zu lassen, wenn man ein Mädchen ist.
    Kann einem Ärger einbringen. Aber da du schon meinst, daß ich zu einem Arzt muß«, sie hielt inne und blickte Channa fragend an, die daraufhin nickte, »ist es wohl besser, wenn du dann nicht verblüfft aus der Wäsche guckst.« Sie grinste tückisch, dann sah sie zu Simeons Säule hinüber. »Hast du es wirklich nicht gewußt?«
    »Ich hatte nicht die geringste Ahnung«, meinte er verwundert und Joat kicherte angenehm berührt. »Den biologischen
    Studien zufolge, die ich absolviert habe, läßt es sich nicht leicht auseinanderhalten bei diesen präpubertären… jedenfalls nicht, wenn sie be-oder verkleidet sind.«
    »Ich erkenne den Unterschied aber immer«, sagte Joat voller Verachtung für seine Unwissenheit.
    »Du bist ja auch eine Normalperson.«
    »Bist du sicher, daß du kein Computer bist?«
    »Ja, das bin ich – hör auf mich aufzuziehen!«
    Joat grinste. Simeon verspürte eine ihm unvertraute
    Wahrnehmung und versuchte sie zu identifizieren. Ein Flattern im Magentrakt? fragte er sich verwundert.
    »Warum haben die noch nicht auf die Bündelstrahlnachricht reagiert?« fragte Simeon eine Woche später nervös. »Ich habe doch alles eingeschickt. Die Formulare waren alle korrekt ausgefüllt.«
    »Das ist eine Bürokratie«, meinte Channa tröstend.
    »Ach ja? Und das soll mich beruhigen?« erwiderte Simeon.
    Einen Augenblick später: »Weshalb ist Joats Zimmer immer so ein Durcheinander? Zweimal am Tag schicke ich die
    Servoroboter hinein, und trotzdem befindet es sich in einem Zustand maximaler Entropie.«
    »Das nennt man ›Jugend‹, Simeon«, versetzte Channa.
    »Wenigstens scheint sie sich in der Schule einzuleben.«
    Simeons Abbild schnitt eine Grimasse. Im gereinigten
    Zustand hatte Joat sich als unerwartet hübsch herausgestellt, obwohl sie die Nase gerümpft hatte, als er es erwähnte. Sie schien ihm zu vertrauen – auch Channa –, allerdings nur in begrenztem Umfang. Jeder weitergehende soziale Kontakt…
    fand nicht statt.
    »Sie prügelt sich zuviel«, meinte er. Außerdem kämpfte sie wirklich äußerst schmutzig. Er zuckte wieder bei dem
    Gedanken zusammen, an welchen Stellen sie überall schon Hiebe, Tritte und Stöße verteilt hatte.
    »Sie ist es nicht gewöhnt, mit anderen anders umzugehen als ein potentielles Opfer«, erwiderte Channa. »Ich glaube nicht, daß sie jemals mit jemandem aus ihrer eigenen Altersklasse zusammen war. Ganz gewiß aber kennt sie die örtlichen
    Rituale noch nicht. Sie ist eine Außenseiterin – praktisch ein Wolfskind. Wir können von Glück sagen, daß sie überhaupt auf andere Menschen reagiert.«
    Für eine Weile

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