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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Bruchteil einer Sekunde erstarren, bis sie schließlich reagierte.
    »Ich benachrichtige die Außenposten«, sagte sie, wischte ihr früheres Programm beiseite und gab die Neuigkeiten ein.
    »Genau!« Obwohl er das bereits getan hatte, ließ sich ein Notfall immer noch eindringlicher gestalten, wenn er gleich aus zwei verschiedenen Quellen bestätigt wurde. »Ich bin gerade dabei zu berechnen, wie wir den Aufprall dieser riesigen Masse abmildern können, die da gerade auf uns zupfeift. Ich hoffe nur, die wissen, wo die Bremse sitzt.« Es war schön, während eines Notfalls einen Partner zur
    Verfügung zu haben. Das Stationspersonal sollte sich besser daran gewöhnen.
    Channa betätigte den Alarmknopf auf der Hauptkonsole,
    dann holte sie das Objekt in höherer Auflösung auf den Schirm, wo es wie eine dunkle Masse vor dem schwarzen
    Hintergrund des Alls aussah.
    »Unangekündigte Ankunft!« Sie übertrug das Bild an das Fluglotsenpersonal an der Peripherie und gab den kritischen Vektor durch, zusammen mit dem Befehl, einlaufenden
    Verkehr dementsprechend umzuleiten.
    »Woher willst du wissen, daß es auf uns zupfeift?« fragte sie mit einer ebenso gelassenen Stimme wie er, während ihre Finger über die Konsole huschten. »Im All gibt es doch gar keine Geräusche.«
    Simeon konnte einen allerleisesten Hauch von Furcht in ihrem nüchternen Tonfall ausmachen. »Wenn ich glaube, daß es pfeift«, erwiderte er, »dann pfeift es auch.«
    »Die Außenposten melden, daß sie noch nie so etwas gesehen haben. Und…« Channa hielt inne und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »… es steht im Begriff, eine breite Schneise durch die regulären Flugleitbahnen zu schneiden.«
    Simeon übernahm die vollständige Kontrolle über die
    Flugleitinstrumente. Er konnte die entsprechenden
    Veränderungen in den Flugleitmustern schneller wahrnehmen und darauf reagieren als jeder hüllenlose Mensch. So führte er gleichzeitig Dutzende von Schiffen und beantwortete ihre Anfragen.
    Plötzlich begann Channa zu fluchen. »Verdammt! Diese
    verfluchten Zivilisten stellen nur Fragen, anstatt zu tun, was im Notfall erforderlich wäre. Jetzt begreifst du, weshalb ich es nicht mochte, daß du diese Fehlalarme ausgelöst hast. Jetzt beachtet niemand mehr diesen echten Notfall!«
    »Ich habe sämtliche öffentlichen Bildschirme damit versorgt.
    Sie werden schon wissen, daß es kein bloßer Übungsalarm ist«, sagte Simeon mit vor Bösartigkeit samtener Stimme, »und es fliegt direkt auf uns zu. Ich glaube auch nicht, daß es damit aufhören wird.«
    Ich wußte gar nicht, daß du scherzen kannst, nachdem dich erst einmal das Grauen gepackt hat, dachte er in angestrengter Selbstbeherrschung, obwohl es durchaus hilfreich war, wenn man dazu in der Lage war, das eigene Gegenstück zu
    Adrenalindrüsen selbst aussteuern zu können.
    Channa sah benommen und erstarrt zu, wie das fremde Schiff das Monitorbild ausfüllte. »Hast du den Abwehrschirm noch nicht aktiviert? Tu das doch, um Gottes willen!« Sie preßte auf ihren Kippschalter – um den Bruchteil einer Sekunde
    langsamer als Simeon.
    Joat knirschte mit den Zähnen und fuhr sich mit dem Ärmel über Augen und Nase. Es war ein gutes Hemd und sauber.
    Blöd, tadelte sie sich selbst heftig. Blöde, blöde, blöde Gans, blöde Kuh, genau wie der Kapitän es dir gesagt hat. Vor allem, wenn er betrunken gewesen war. Dann war er immer am schlimmsten.
    Sie richtete die Aufmerksamkeit wieder auf den kleinen Computer zurück. Es war der beste, den sie hatte stehlen können, ein echter Spuglish; im Augenblick war er mit dem Stationssystem verbunden, und zwar über die Skippereinheit, die sie angezapft hatte, damit die Station nicht feststellen konnte, wo sie sich befand und was los war.
    Schiffspläne! Abfahrten! Außensystem –, sagte sie zu ihr.
    Maschinen belogen einen nicht! Maschinen konnte man trauen, und wenn sie nicht taten, was sie sollten, geschah es
    wenigstens nicht, weil sie gelogen hatten. Mathematik und Maschinen durfte man glauben.
    Ein Schluchzen brach über ihre Lippen hervor. Joat biß sich in die Hand, bis der Schmerz und der Geschmack ihres eigenen Bluts es ihr erlaubten fortzufahren. Dann wischte sie die Maschine mit ihrem Hemdzipfel ab. Maschinen ließen einen auch nicht im Stich.
    Abfahrten, sagte der Computer. Hör mal, Joat, du mußt nicht von hier verschwinden. Vertrau mir, wir…
    »Nein!« schrie sie.
    Joat stopfte die Verzerrer in ihre Taschen und kroch schnell den Schacht

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