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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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und sieben Sekunden vor. Zeit läuft. Feinarbeit, Gus.«
    »Ja«, meinte einer der Erzarbeiter, der die Sprengladungen befestigt hatte, »das Ding muß in derselben Stellung bleiben.
    Die Ladungen sind nicht halb so effektiv, wenn es trudelt.«
    »Stimmt genau«, bestätigte Simeon. Keine Zeit für einen Zusammenschluß mehr. Sie mußten äußerst sorgfältig zuhören.
    »Hat jeder diese Zeitmarke empfangen?«
    Ein Chor von Bestätigungen. Gusky leckte sich Schweiß von der Oberlippe. Er hatte es Simeon nie so richtig erzählt, doch seine fünf Jahre bei der Marine waren ziemlich ereignislos verlaufen: Patrouillenflüge, Fahnenehrung, kartographieren von Expeditionen. Die aufregendsten Augenblicke waren die Handballmeisterschaften der Flotte und die unangekündigten Inspektionen gewesen.
    »Du drückst ab, ja?« fragte er.
    »Ganz genau, Kumpel«, erwiderte Simeon. Seine Stimme
    besaß weniger Timbre, weniger Menschlichkeit als sonst.
    »Ich hasse es, mit einer derart gelassenen Stimme beruhigt zu werden.«
    Ich habe andere Dinge am Hut. »Channas Anzug ist getroffen worden. Ihr geht die Luft aus.«
    »Oh.« Gottverdammt, habe ich schon wieder Mist gebaut.
    »Tut mir leid.«
    »Alles vorbereiten.«
    Die Schlepper waren über den großen, zerrissenen Rumpf des eindringenden Schiffs verteilt wie die Beine eines Seesterns, miteinander verbunden durch die unsichtbaren Bänder der Dreggfelder. Gusky behielt den Monitor mit der Heckansicht ständig auf 25facher Vergrößerung. Als sie die Felder lösten, schien sich das Bild des Ungetüms in weniger als einem Herzschlag auf einen bloßen Lichtpunkt zu verkleinern. An den Rändern verschwamm das Bild, bis die Triebwerke auf ein erträglicheres Tempo abbremsten. Schleppfahrzeuge hatten konstruktionsbedingt ein hohes Kraft-Gewicht-Verhältnis.
    Dann blinzelte der schrumpfende Punkt des führungslosen Schiffs in farblosem Feuer.
    Gusky stellte eine stärkere Vergrößerung ein. »Puh«, sagte er prustend. Die Sprengladungen hatten den verbliebenen Bugteil von dem halbzerschmolzenen Maschinenraum und seinem
    Kern gerissen. Alle Teile des Schiffs, die mit dem Triebwerk verbunden waren und nicht sofort verdampften, würden sich in Geschosse mit Hypergeschwindigkeit verwandeln, die in alle Richtungen davonstoben. In einem Vektor, der von der Station fortführte, konnte weitaus weniger schiefgehen. Eine
    Explosion war weniger gefährlich, wenn es keine Atmosphäre gab, in der sie sich fortpflanzen konnte. Da gab es nichts, was die Schockwelle weitertransportieren konnte bis auf die Gase der Explosion selbst, und die würden sich schnell auflösen. Mit etwas Glück würde die Explosion nur das, was von dem Schiff noch übrig war, weiter davonschnellen lassen.
    »Wann wird es…«
    Der Schirm erlosch vorsichtshalber. Ebenso sein Helmvisier und die Sichtscheiben der Schlepperkabine. Neben ihm riß der Copilot die Hand in einem nutzlosen Reflex hoch. Selbst von hinten kommend war die Intensität des Lichts überwältigend.
    »Hat es funktioniert?« rief Gusky, als die Sehfähigkeit wieder einsetzte. Doch was er da zu sehen bekam, war nicht so beruhigend, wie es hätte sein können. Die Hälfte der Sensoren und Meßinstrumente auf dem Paneel blinkten rot.
    »Tut mir leid.« Diesmal klang es so, als täte es Simeon wirklich leid. »Dieses Schiff… die Maschinen waren so alt, die Parameter waren anders… Da ist eine Menge mehr
    Sekundärstrahlung und Kraftfluß, als ich erwartet habe.«
    »Danke«, meinte Gusky in heiterem Tonfall. »Also gut,
    Leute, meldet euch.«
    »Ich habe einen Kraftfluß in meinen Triebwerkskernen, den ich nicht gedämpft bekomme«, meldete sich sofort einer der Freiwilligen. »Induktion, schätze ich. Wird schlimmer.«
    »Das will ich mir ansehen«, sagte Gusky, überrascht über seine eigene Gelassenheit. Das war viel besser als abwarten: jetzt gab es wenigstens keine Zeit, um sich Sorgen zu machen.
    »Also schön, du hast da eine Feedbackschlaufe, und die übersteigt die Höchstwerte. Stell die Steuerung auf maximale Beschleunigung auf Kurs neunzig Grad zur Ekliptik, mit einer Minute Verzögerung, und dann steig aus.«
    »He, das ist mein Schlepper!« jammerte der Freiwillige.
    »In ungefähr zehn Minuten wird das nur noch dein Ball
    Leuchtgas sein«, entgegnete Gusky grimmig. »Oder auch
    heißes Gas, das dich umhüllt. Such es dir aus.«
    Simeon meldete sich zu Wort. »Die Station übernimmt den vollen Schadenersatz.«
    »Lobachevsky und Wong, ihr seid am

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