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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht, noch mehr auf die
    Dienerklasse setzen zu sollen«, wandte Ferngal ein. »Die sind alle geistig beschränkt.«
    »Bei allem Respekt, Hochhexer«, versetzte Keff, »aber woher willst du das wissen? Chaumel hat mir erzählt, daß selbst eure Hausdiener in ihrem Essen eine geringe Dosis der Fügsamkeitsdroge verabreicht bekommen. Ich habe
    Untersuchungen an den Arbeitern in der Provinz des
    verstorbenen Zauberers Klemay angestellt und kann euch die Ergebnisse zeigen. Die Arbeiter gehören zur selben Rasse wie ihr alle, und sie besitzen auch dieselben Fähigkeiten. Sie brauchen lediglich etwas mehr Betreuung und Bildung, und natürlich müßt ihr auch die rituellen Verstümmelungen und die Schädelmutationen beenden. Dann werden schon die Kinder der nächsten Generation allesamt wieder ein menschliches Aussehen haben, möglicherweise mit Ausnahme eines
    gewissen Hirsutismus. Den müßte man vielleicht noch
    herauszüchten.«
    »Unerhört!« Ferngals ohnehin schon rötliches Gesicht nahm noch mehr Farbe an.
    »Ich kann gar nicht erwarten, was erst passiert, wenn wir ihm erst von dem Froschprinz erzählen«, bemerkte Carialle durch die Implantate. »Der bekommt doch glatt einen Blutsturz!«
    Keff lehnte sich vor, die Hände ausgestreckt, und appellierte an den Zauberer. »Ich kann dir den wissenschaftlichen Prozeß erklären und Beweismaterial vorlegen, das du verstehen wirst.«
    »Beweise, die du angefertigt hast, besagen überhaupt nichts«, konterte Ferngal. »Alles Illusion, genau wie diese Bilder.«
    »Aber Nokias sagt…«, begann Plennafrey. Chaumel
    versuchte, sie zum Verstummen zu bringen, doch es war schon zu spät. »Nokias…«
    Ferngal schnitt ihr sofort das Wort ab. »Du hast mit Nokias gesprochen? Du hast mit ihm geredet, bevor du zu mir gekommen bist?« Der schwarze Zaubermann blähte die
    Nüstern. »Hast du denn überhaupt keinen Respekt vor dem Protokoll?«
    »Notias ist mein Lehnsherr«, erwiderte Plenna würdevoll.
    »Ich mußte so handeln. Du würdest von jedem Zauberer des Ostens das gleiche verlangen.«
    »Na ja… Das stimmt.«
    »Willst du denn nicht noch einmal darüber nachdenken, was wir dir gesagt haben?« bat sie.
    »Nein. Ich werde weder Kraft noch Macht aufgeben. Ihr könnt euch eure Argumente, die Bauern klüger zu machen, an eine Stelle stecken, wo kein Zaubergegenstand hinpaßt. Ihr seid ja nicht ganz bei Trost, so etwas zu verlangen! Und falls Nokias tatsächlich weich genug geworden sein sollte und einer solchen Verrücktheit zugestimmt hat, wird er das noch bedauern.« Ferngal zeigte seine Zähne in einem bösartigen Grinsen. »Dann werde ich den Süden schon bald meinem Reich eingliedern. Chaumel, du solltest es eigentlich besser wissen.«
    »Hochhexer, manchmal obsiegt die Wahrheit sogar über den gesunden Menschenverstand.«
    Abrupt verlor Ferngal jegliches Interesse an ihnen.
    »Geht«, sagte er und wies mit einer trügerisch beiläufigen Geste auf die Tür hinter sich. »Geht jetzt, bevor ich die Geduld verliere.«
    »Ketzer!« kreischte Lacia.
    Chaumel nahm seine ganze Würde zusammen und führte die kleine Prozession um Ferngal herum auf die Tür zu. Keff packte den Holotisch zusammen und machte lange Schritte, um die anderen einzuholen, ohne rennen zu müssen.
    Ganz dicht an seinem Ohr vernahm er eine flüsternde
    Stimme. Nicht Carialle – die eines Mannes.
    »Einige von uns besitzen noch Ehre«, wisperte die Stimme.
    »Sag deinem Herrn, er soll sich später mit mir in Verbindung setzen.« Erschreckt drehte Keff sich um. Whilashen nickte ihm zu, seine Augen loderten.
     
    Trotz Chaumels Ersuchen um Diskretion sprach sich die Sache unter den anderen Zauberern herum, bevor er Gelegenheit gehabt hatte, persönlich mit ihnen zu reden. Es wurde das Gerücht verbreitet, daß Chaumel und ein unbekanntes Heer von Zauberern die anderen entmachten wollten, indem sie ihre Verbindung zum Kern von Ozran vernichteten. Chaumel
    verwandte sehr viel Zeit auf ›Schadensbegrenzung‹, wie Keff es nannte, indem er den Tratsch ausmerzte und den von Panik gepackten Zauberleuten versicherte, daß er keineswegs die Absicht habe, ganz Ozran an sich zu reißen.
    »Niemand wird dazu gezwungen, alle Kraft aufzugeben«, sagte Chaumel in dem Versuch, eine wütende Zolaika zu beschwichtigen. Er saß in einem Schwebesessel zum Zeichen seines Respekts in Höhe ihrer Knie in ihrem Arbeitszimmer.
    Keff und Plennafrey standen einige Meter darunter auf dem Fußboden und sahen schweigend zu. »Jeder

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