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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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auf
    separate Monitore zu holen. Nachdem die beiden Honoratioren ihre Reden gehalten hatten, wurde den Kämpfenden gestattet, sich ebenfalls zu äußern, was sie denn auch taten, wobei einer den anderen ständig unterbrach und beide sehr häufig auf Carialle deuteten.
    »Das sind ganz eindeutig besitzanzeigende Gesten«, meint Keff beunruhigt.
    »Auf mein Schiff erhebt niemand einen Anspruch!« sagte Carialle entschlossen. »Wer von denen hat seinen Traktorstrahl auf mich gerichtet? Ich will, daß er sofort abgeschaltet wird!«
    Keff lauschte dem Dolmetschprogramm und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, keiner von ihnen hat es getan. Das könnte auch eine Naturerscheinung sein.«
    »Und warum hängt dann keiner von diesen Schwebesesseln am Boden fest?«
    »Cari, wir wissen noch nicht genau, ob das wirklich alles so ist.«
    »Ich habe einen ziemlich gut entwickelten
    Überlebensinstinkt, und der sagt mir, daß es genau darum geht.«
    »Na schön, dann werden wir ihnen sagen, daß dir dein Schiff selbst gehört, und daß sie es nicht bekommen können«, gab Keff nach. »Warte mal, jetzt redet der Diplomat.«
    Der Magier in der silbernen Robe hatte
    aufmerksamkeitsheischend die Hände gehoben und sprach nun eine ganze Weile zu der Versammlung, wobei er nur
    gelegentlich einen Blick über die Schulter warf. Asedow und Potria hörten damit auf, einander anzuschreien, während die beiden anderen Großen Bergmenschen nachdenklich
    dreinblickten. Keff legte amüsiert den Kopf schräg.
    »Schau dir das an: Chaumel hat sie alle beruhigt. He, jetzt kommt er hierher!«
    Der silberne Streitwagen löste sich von den anderen und kam auf Carialle zugeschwebt, um etwa vier Meter vor der Kampe sanft aufzusetzen. Erwartungsvoll blieben die beiden Magierlager über der Ackermitte schweben; das Spektrum der Mienen reichte von nervösem Interesse bis zu unverhohlener Habgier. Der Magier stand auf und trat von der
    Schwebeplattform seines Sessels, um sich daneben
    aufzubauen. Die Hände über dem Bauch verschränkt, verneigte er sich vor dem Schiff.
    »Stehen können sie also«, bemerkte Carialle. »Aus den verschreckten Mienen unserer Edlen Wilden dort drüben schließe ich, daß das etwas Ungewöhnliches sein muß. Ich vermute, diese Magier bewegen sich sonst nicht allzuviel zu Fuß.«
    »Da hast du wohl recht. Ich schätze, wenn man Zugriff auf die mystischen Kräfte der Astralebene hat, wird man die Fortbewegung durch eigene Kraft wohl eher an die Bauern delegieren.«
    »Er wartet auf irgendwas. Ob er will, daß wir ihm ein Zeichen geben? Ihn vielleicht auf ein Täßchen Tee
    hereinbitten?«
    Keff musterte Chaumels Bild genauer. »Ich glaube, wir sollten lieber abwarten, bis er den ersten Zug tut. Aha! Er kommt, um uns einen Besuch abzustatten. Ein echter
    Staatsbesuch, edle Dame!«
    Chaumel überwand seine innere Unentschlossenheit und machte sich mit feierlicher Würde auf den Weg zum
    Rampenende, jeder Schritt eine bedächtige und majestätische Bewegung. Als er an der Rampe angekommen war, blieb er stehen und verneigte sich noch einmal.
    »Ich fühle mich geehrt«, sagte Carialle. »Wenn ich vorher gewußt hätte, daß hoher Besuch kommt, hätte ich glatt noch einen Kuchen gebacken.«

KAPITEL 6
    »Jetzt liegt die Initiative bei uns«, sagte Keff. Er behielt den kleinen Bildschirm seines Intentionsübersetzers im Auge, während dieser alle Dataeder verarbeitete, die Carialle während Keffs Bewußtlosigkeit aufgezeichnet hatte, und sie mit den Dialogdaten seiner Gespräche mit Brannel und der Diskussionen unter den Zauberern verband. Nachdem das letzte Dataeder aus dem Schlitz geschossen kam und Keff es in seine tragbare IÜP-Einheit auf dem Instrumentenpaneel geschnippt hatte, fuhr er fort: »Das wär’s. Jetzt haben wir ein verwendungsfähiges Vokabularium des Ozranischen. Nun kann ich mit ihm reden.«
    »Reicht das tatsächlich aus, um auch intelligente Fragen zu stellen?« wollte Carialle wissen. »Um diplomatische
    Verhandlungen über unsere Freilassung zu führen und sie zu informieren: ›Ach, noch etwas, Leute, wir kommen übrigens von einem anderen Planeten‹?«
    »Nein«, antwortete Keff nüchtern. »Es reicht nur, um dumme Fragen zu stellen und weitere Informationen zu sammeln. Das IÜP wird die Antworten aufnehmen, die ich zu hören
    bekomme, und sie aus dem Kontext heraus übersetzen – hoffe ich jedenfalls.«
    »Bisher war das IÜP nicht einmal die Elektronen wert, mit denen man es hätte atomisieren sollen«, warf

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