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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Carialle mit ausdrucksloser Stimme ein.
    »Nun mach aber mal halblang, werte Dame«, erwiderte Keff, die Säule anlächelnd.
    »Tut mir leid«, sagte sie sofort. »Ich lasse mich viel zu sehr von der Situation beeindrucken. Es gefällt mir eben nicht, keine Kontrolle mehr über meine eigenen Funktionen zu haben.«
    »Das kann ich sehr gut verstehen«, sagte Keff. »Und genau deshalb meine ich auch, je früher ich hinausgehe und mit diesem Burschen rede, um so besser, selbst wenn ich seine Sprache noch immer nicht perfekt beherrsche.«
    »Falls du aus Versehen etwas Beleidigendes sagen solltest, bezweifle ich, daß du noch einen zweiten Blitzschlag über leben wirst.«
    »Wenn sie den Menschen auch nur annähernd so ähnlich sind, wie sie aussehen, wird ihre Neugier sie schon daran hindern, mich umzubringen, bevor sie nicht alles über mich in Erfahrung gebracht haben. Und bis dahin sind wir schon längst dicke Freunde geworden.«
    »Edler Herr Ritter, du gehst davon aus, daß sie in Sachen Höflichkeit deinem werten Selbst das Wasser reichen können«, wandte Carialle ein.
    »Ich muß mich aber dem Ritter des Zauberers stellen, und sei es nur aus Gründen der Ritterlichkeit.«
    »Sir Keff, es mißbehagt mir, daß du die Feste Burg verläßt, dieweil dort draußen ein Dutzend Zauberer sind, die allesamt die Fähigkeit besitzen, dir ihre Kraftbolzen mitten ins Gekröse zu treiben, während ich nicht das geringste tun kann, um dich zu beschützen.«
    »Die Queste muß aber nun einmal weitergehen, Carialle.«
    »Na…«, fing sie an, doch dann fuhr sie schnaubend fort: »Ich bin wohl ein wenig zu bemutternd, wie? Man kann es
    schließlich schlecht als Erstkontaktaufnahme bezeichnen, wenn du nur hier drinnen herumsitzt und es zuläßt, daß sie wie verrückt auf uns ballern. Und außerdem kommen wir sonst nie mehr hier weg. Wir müssen Verbindung aufnehmen. Tun wir es nicht, kriegen die im Xeno-Amt scharenweise einen Herzinfarkt, und dann ade Zulage.«
    »Das ist die rechte Einstellung«, meinte Keff und befestigte das Haltegeschirr seines Geräts.
    Carialle überprüfte ihre Außenverbindungen zum IÜP.
    »Alles, was wir sagen, kommt als Pidgin-Ozran heraus, stimmt’s?«
    Keff unterbrach seine Tätigkeit und sah zu ihrer Säule hinauf.
    »Meinst du wirklich, du solltest überhaupt etwas sagen?
    Findest du nicht, daß ein sprechendes Schiff die Leute da draußen vielleicht ein wenig überfordern würde?«
    »Aber fliegende Sessel sollen wir wohl mal eben so wegstecken, wie?« konterte Carialle. »Wir erscheinen denen mindestens ebenso fremdartig wie umgekehrt.«
    »Es wäre mir lieber, wenn sie nicht wüßten, daß du sprechen kannst«, meinte Keff nachdenklich.
    »Aber das wissen die längst schon! Schließlich habe ich ja mit Brannel gesprochen, als du bewußtlos warst. Es sei denn, er hat gedacht, daß du gerade eine außerkörperliche Erfahrung durchmachst.«
    »Selbst wenn wir einmal annehmen, daß Brannel den Mut aufbrächte, unsere Zauberer anzugehen, könnte er die gehörte Stimme trotzdem nicht erklären. Im Gespräch mit mir wirkte er zwar durchaus mutig, aber auf dem Schirm kannst du sehen, daß er die Sesselhocker ganz schön meidet. Die haben hier schließlich das Sagen, und er ist bloß ein Leibeigener.«
    »Stimmt, er hat Angst vor ihnen«, pflichtete Carialle ihm bei.
    »Denk auch daran, wie er erklärt hat, daß die Strafe aus den Bergen kam, als einer von seinen Leuten zu neugierig wurde.
    Für die ist das kein Problem, Strafen auszuteilen. Die sind ja offenbar endlos kreativ, was Offensivmaßnahmen betrifft.«
    »Andererseits möchte ich mir erlauben, Zweifel daran zu äußern, daß irgendeiner der Zauberer ihn auch nur anhören würde, sollte er tatsächlich mit dieser Information anrücken.
    Da draußen an der Peripherie steht eine ganze Schar von Brannels Leuten, und die Zauberer haben sie bisher nicht einmal eines Blicks gewürdigt. Niemand schenkt den Bauern auch nur die geringste Beachtung. Dein Geheimnis ist also noch immer gewahrt. Deshalb möchte ich auch, daß du dich ruhig verhältst, es sei denn, die Situation erfordert etwas anderes.«
    »Also gut«, willigte Carialle schließlich ein. »Dann halte ich eben den Mund. Aber solltest du in Gefahr geraten… werde ich nicht dafür garantieren, was ich dann tue.«
    »Einverstanden.« Und Keff schoß ihrer Säule ein
    anerkennendes Grinsen zu.
    »Prüfen wir das System«, setzte Carialle fort. Der kleine Bildschirm rechts vom Hauptcomputer

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