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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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zurückbleibt, während Walters und ich einmal einen Blick auf die große Schleuse werfen, die wir gerade überfliegen. Es scheint sich um eine Ladeschleuse zu handeln, die von hier so groß aussieht, als könnte sie die ganze P-Zwei aufnehmen. In der großen Tür befindet sich eine kleinere Pforte, die wahrscheinlich für die Mannschaften gedacht ist. Es müßte doch möglich sein, diese Tür aufzubekommen. Immerhin gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten, eine Tür zu öffnen ...«
    Morrison antwortete nicht sofort, und es hatte fast den Anschein, als wollte er erst auf Anweisungen von der Erde warten, ehe er seine Erlaubnis gab. Doch dann sagte er: »Ich bin wie Sie der Meinung, daß wir zur Tat schreiten sollten, aber ich mache mir Sorgen wegen möglicher Fallstricke – vor allem in Form von Mechanismen, die so fremdartig sind, daß sie eine Gefahr für uns darstellen.«
    »Wir werden uns vorsehen, Sir«, sagte Berryman.
    »Immerhin wollen wir nur eine Tür aufmachen«, wandte sich Walters flüsternd an den Doktor, doch Morrison hatte ihn gehört.
    »Pandora dachte ähnlich, wie Sie sich erinnern werden. Ich gebe Ihnen jedoch die Erlaubnis, auf der Außenhülle des Schiffes zu landen und eine Luftschleuse zu öffnen. Lassen Sie sich Zeit mit den Vorbereitungen – es darf keine vermeidbaren Unfälle geben! Und Sie, Berryman, werden im Schiff bleiben. Ich darf das Risiko nicht eingehen, beide Piloten gleichzeitig zu verlieren. Walters und der Doktor können gehen – das heißt, wenn sie nichts dagegen haben ...«
    Bei der millionenfachen Zuhörerschaft hatten sie natürlich keine andere Wahl.
    Aber es kam McCullough seltsam vor, daß er sich plötzlich nicht mehr fürchtete. Gewiß, er war angespannt und ungeduldig, weil sie so lange warten mußten, aber Angst hatte er eigentlich nicht. Nicht mehr. Als sie sich dem Schiff näherten, hatte er sich auf das Schlimmste gefaßt gemacht und sich mehr gefürchtet, als er es jemals für möglich gehalten hatte. Aber auf sechsundzwanzig Stunden verteilt, verlor diese Spannung doch etwas von ihrer Wirkung.
    Er folgte dem Beispiel des Piloten und stieß sich ab – langsam und vorsichtig, damit seine Magnete nicht von der Hülle des fremden Schiffes abprallten. Wenige Minuten später waren sie auf allen vieren gelandet. Vorsichtig löste McCullough seine Armmagnete und richtete sich auf.
    Und erst in diesem Augenblick kam es ihm voll zu Bewußtsein.
    Er stand auf einem Metall, das aus Erzen gewonnen und geschmiedet worden war – aber nicht aus Erzen, die von der Erde stammten. Von hier unten wirkte die Hülle des fremden Schiffes so gewaltig, daß er auf einem fremdartigen Metallplaneten zu sein glaubte, der mit durchsichtigen Hügelketten von seltener Schönheit überzogen war. Die Sonne fing sich in einer der transparenten Kuppeln und verwandelte sie in einen verschwommenen Lichtfleck, aus dem die Reflexionen der Dinge, die sich in der Kuppel befanden, immer wieder hervorbrachen.
    Walters bewies wieder einmal sein großes Geschick, erhabene Dinge ins Lächerliche zu ziehen, indem er sagte: »Wir haben doch nun wirklich manchen Vortrag über uns ergehen lassen, Doktor. Aber kannst du dir vorstellen, daß die weisen Leute etwas vergessen haben? Ja, sie haben versäumt, uns in der Kunst des Einbrechens zu unterweisen. Denn ich wüßte jetzt wirklich zu gern, wie man ohne Schlüssel in eine solche Luftschleuse hineinkommt ...«

 
7
     
    »Es gibt nicht sehr viele Möglichkeiten, wenn man eine Tür öffnen will«, sagte Walters ungewohnt ernsthaft. »Sagt Bescheid, wenn ich etwas vergessen sollte. Also, man kann sie nach innen oder außen aufklappen, man kann sie aufschieben – nach oben, unten, links oder rechts. Dann läßt sie sich vielleicht um eine zentrale Mittelachse drehen. Oder man schraubt sie einfach auf und nimmt sie aus der Füllung. Noch eine Möglichkeit?«
    »Ich glaube nicht«, sagte McCullough. »Aber wenn die Außerirdischen fortgeschritten genug waren, um sich mit Molekularverformungen zu beschäftigen, haben sie ihre Türen vielleicht nach dem Irisprinzip konstruiert.«
    »Das ist unwahrscheinlich«, erwiderte Walters. »Tür und Fassung bestehen aus einem gewöhnlichen Metall, das eine sehr unebene und zerkratzte Oberfläche hat. Wenn die Fremden in der Lage wären, die molekularen Kräfte des Metalls zu kontrollieren und eine solide Metallfläche nach Wunsch zu öffnen – indem sie das Metall praktisch wie eine dicke Flüssigkeit

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