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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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gegen zwei steht. Und denken Sie bitte auch daran, daß das Problem jetzt nicht mehr allein Ihr Problem ist, sondern daß drei Freunde Ihnen bei seiner Lösung helfen werden. Da diese Freunde dem Problem nicht so nahe sind wie Sie und es vielleicht ein wenig objektiver beurteilen können, besteht durchaus die Möglichkeit, daß es für Sie gelöst wird. Denken Sie darüber nach, ja? Das müssen Sie mir versprechen!«
    McCullough schwieg einen Augenblick, dann fuhr er fort: »Sie wissen jetzt, daß Ihr Zustand in direktem Zusammenhang steht mit Ihren Sorgen wegen der Bombe, und ich bin sicher, daß jeder irgendwie fühlende Mensch auf gleiche Weise reagiert hätte. Aber es besteht kein Grund für eine wirkliche Sorge – jedenfalls nicht so sehr, daß dadurch Ihre Gesundheit beeinträchtigt wird.
    Es wird Sie bestimmt überraschen, wie schnell sich der Hautausschlag verflüchtigt und wie gut Sie sich fühlen werden. Auch der Colonel wird überrascht sein. Ich werde Ihnen aus diesem Grunde ein paar Mittel hierlassen. Morrison wird annehmen, daß die Heilung mit den Tabletten und der Salbe zusammenhängt und wird den wahren Grund für die Besserung nicht erfahren – nämlich die Tatsache, daß sein Geheimnis inzwischen bekannt geworden ist. Aber um sein Mißtrauen zu besänftigen, werde ich Ihnen – zumindest scheinbar – eine harte Kur verordnen müssen.«
    Auch mit Drew und dem Colonel beabsichtigte McCullough hart umzuspringen. Er wollte darauf bestehen, daß Morrison die Hände des Patienten täglich frisch verband, so daß sich Hollis nicht mehr kratzen konnte, bis der Heilungsprozeß beendet war. Das bedeutete natürlich, daß Hollis von den beiden Männern gepflegt werden mußte. Dabei blieb die meiste Arbeit sicherlich an Drew hängen, aber das Einreiben der Salbe und die tägliche Untersuchung – McCullough wollte auf einem täglichen Bericht bestehen – erforderte den Einsatz beider Männer. Kurz, Hollis konnte nicht länger als Außenseiter behandelt werden, wobei Morrison und Drew sicherlich erkennen mußten, daß ein psychosomatischer Hautausschlag keineswegs ansteckend war.
    Natürlich war zu erwarten, daß Morrison und Drew mit ihrem Patienten zuerst recht unsanft umspringen würden; es mochte sich manche unangenehme Situation ergeben, wobei die Atmosphäre recht unfreundlich werden konnte. Aber die beiden Männer konnten Hollis nicht mehr ignorieren, und das war ein wichtiger erster Schritt. Alles andere würde sich von selbst ergeben. McCullough war überzeugt, daß es nur eine Sache der Zeit war, bis sich der Physiker erholt und sich die Stimmung an Bord der P-Eins wesentlich gebessert hatte.
    McCullough machte sich keine Gedanken über die Möglichkeit, daß Colonel Morrison seine Anordnungen nicht hinnehmen könnte. In ärztlichen Dingen war er dem Colonel übergeordnet, und Morrison war nicht der Mann, der einen rechtmäßigen Befehl mißachtete.
    Als er sich später mit Morrison und Drew unterhielt, stellte McCullough zu seiner Freude und Erleichterung fest, daß seine Vorschläge bereitwillig aufgenommen wurden. Es war offensichtlich, daß die beiden Männer wegen ihres Verhaltens Schuldgefühle hegten, so daß sie nun gern bereit waren, dafür einen Ausgleich zu schaffen. McCulloughs Glaube an die Menschheit wurde wiederhergestellt – insbesondere an den kalten und zurückhaltenden Menschenschlag, dem Morrison und Drew angehörten. Er hätte sich mit den beiden gern noch länger unterhalten, aber er fürchtete, daß Hollis denken könnte, er hätte sich beschwatzen lassen.
    Auf dem Rückweg zur P-Zwei gingen ihm viele Dinge durch den Kopf, und die Zeit verging schnell. Er löste Hände und Füße nicht aus den Halterungen und behielt die Augen offen, bis er die P-Zwei erreichte.

 
6
     
    Die statischen Störungen hatten fast völlig aufgehört, und die endlosen Vorträge, Musiksendungen, Anweisungen und Erinnerungen daran, daß sie an einer epochemachenden Expedition teilnahmen und sich daher hüten sollten, Dummheiten zu machen, drangen so deutlich auf sie ein, daß sie eigentlich keine Entschuldigung zum Abschalten fanden. Man hämmerte ihnen ein, daß sie das während der Reise erworbene Wissen nutzbringend anwenden müßten, daß sie jedoch andererseits nicht zögern dürften, alle wissenschaftlichen, soziologischen und psychologischen Theorien und Vorurteile über Bord zu werfen, wenn es die Situation erfordern sollte. Fast stündlich wurde diese Forderung wiederholt.
    Man brauchte

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