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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Vermutung, daß die beiden Männer an Bord des fremden Schiffes überhaupt zu müde waren, um noch einen vollständigen Bericht abgeben zu können.
    »Na, das gefällt mir vielleicht«, sagte Walters, nachdem er den Kontakt mit der Schiffshülle vorsichtshalber unterbrochen hatte. Ein gewaltiges Gähnen schüttelte ihn, und seine Kiefer knackten. »Ich war kein bißchen müde!« erklärte er. »Und da muß er mich an meine Koje erinnern! Aber sprich du mit ihm. Ich möchte mich mal um das Kabelgewirr kümmern, das sich hier an der Innenwand entlangzieht. Die Drähte scheinen zu schwach zu sein, um eine große Spannung tragen zu können. Vielleicht gehören sie zum schiffsinternen Kommunikations- oder Beleuchtungssystem. Du kannst dem Colonel über meine Forschungen berichten und über alles, was dir sonst noch ins Auge fällt ...«
    Und das tat McCullough. Er begann mit einer eingehenden Beschreibung der Schleusenkammer und ihrer Einrichtung und wandte sich dann den Objekten zu, die durch die fünf transparenten Innenfenster zu sehen waren. Dabei sparte er nicht mit persönlichen Bemerkungen und wagte sich sogar an die ersten vorsichtigen Schlußfolgerungen über das Schiff und seine Erbauer.
    Die Kabelführungen und Röhrensysteme waren durch eine Vielzahl von Farben gekennzeichnet, die sich in Form von Karo- und Streifenmustern vielfach wiederholten. Soweit es McCullough beurteilen konnte, hätte sich ein irdischer Elektronik-Fachmann in diesem Gewirr durchaus zu Hause fühlen können.
    Die transparenten Fenster in den Wänden links und rechts sowie im Fußboden und an der Decke gaben den Blick in die Nachbarräume frei, die ein ähnliches Bild boten. Offensichtlich befand sich die Schleusenkammer zwischen der äußeren und einer inneren Schiffshülle – in jenem das Schiff umspannenden Raum, der die Energie-, Kontroll- und Kommunikationseinrichtungen enthielt. Die Schleuse, die nur eine von vielen sein konnte, ermöglichte den Mannschaften im Falle einer Reparatur den Zugang zu den Anlagen, die sich zwischen den beiden Schiffshüllen befanden. Das fünfte Fenster, das den Blick durch die zweite Schiffshülle in das Innere des Schiffes freigab, bot den am wenigsten interessanten Ausblick. Vor dem Auge des Betrachters erstreckte sich lediglich ein Stück Korridor, ein Tunnel, der etwa zwei Meter fünfzig hoch und ebenso breit war und der rundum mit einem straff gespannten großmaschigen Netz bedeckt war.
    Die sichtbaren Strukturelemente wie Pfeiler und Querstreben deuteten nicht auf eine sonderlich fortgeschrittene Technik hin; sie waren ziemlich grob gearbeitet. Aussparungen gab es in keinem der Pfeiler, so daß sich die Erbauer des Schiffes wegen des Gewichtes und der zu bewegenden Masse offensichtlich keine Sorgen zu machen brauchten.
    »... es ist noch zu früh, um schlüssige Vermutungen über die Fremden anzustellen«, fuhr McCullough fort. »Wir wissen, daß sie keine Finger haben, sondern sich statt dessen einer Art Kneifzange bedienen. Es läßt sich von der Art der Farbgebung hier in der Schleuse herleiten, daß ihr Sehvermögen und ihre Sehempfindlichkeit vermutlich unseren Maßstäben entspricht. Die für unsere Verhältnisse grobe und unnötig robuste Form des Schiffsgerüstes deutet darauf hin, daß die Außerirdischen sich um das Gewicht ihrer Konstruktion und um die Antriebsenergie herzlich wenig kümmern mußten. Das Netz im Korridor läßt vermuten, daß sie allerdings noch nicht fortgeschritten genug sind, um ein künstliches Schwerkraftfeld zu erzeugen, und das völlige Fehlen von Licht und Bewegung dürfte ein Zeichen dafür sein, daß die Anlagen des Schiffes weitgehend abgeschaltet sind ... Walters!«
    Im Korridor außerhalb der Schleusenkammer war das Licht angegangen.
    »Entschuldigung«, sagte Walters verwirrt. »Das war ich. Ich habe herausgefunden, wie ein Lichtschalter aussieht. Da muß ich wohl den falschen erwischt haben ...« Das Licht im Korridor wurde mehrmals aus- und eingeschaltet, dann flammte plötzlich auch die Beleuchtung in der Schleusenkammer auf. Walters fügte hinzu: »Du solltest dem Colonel davon berichten.«
    McCullough informierte den Colonel, daß Walters die Lichtschalter gefunden und bereits ausprobiert hatte, und daß das Beleuchtungssystem des Schiffes ein helles, bläuliches Licht ausstrahlte. Ein Teil des Röhrengewirrs stellte sich hierbei als Beleuchtungskörper heraus.
    Die Mannschaft des Schiffes hatte sich noch immer nicht sehen lassen, und McCullough

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