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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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dich? Hast du Bauchschmerzen? Ist dir übel? Irgendwelche Schwierigkeiten mit den Augen ...?«
    Walters schüttelte den Kopf. Bei dem Versuch, nicht zu husten, erstickte er fast. »Der Geruch ist wie ... Ammoniak ... oder Formaldehyd«, keuchte er. »Sehr stark und beißend. Du solltest dem Colonel Bericht erstatten.«
    McCullough nickte und legte seine Antenne an die Metallwand.
    Der Colonel unterbrach seine Darstellung nur einmal mit der Frage, was der Pilot im Korridor zu suchen gehabt hätte, und bat McCullough dann, auf unnötige Entschuldigungen für Walters' Dummheit zu verzichten. McCullough setzte seinen Bericht fort, wobei er sich allerdings weniger auf den Unfall konzentrierte, als auf die Probleme, die er heraufbeschworen hatte.
    »Könnten Sie das Bein so fest abbinden, daß der Anzug wieder druckfest würde? Jedenfalls für die kurze Zeit, die wir für seine Überführung in die P-Zwei brauchen würden ...! Auf diese Weise geht natürlich das Bein dabei drauf, aber das wäre immerhin besser, als ...«
    »Nein, Sir. Leider ist Ihr Vorschlag nicht durchführbar. Der Riß sitzt zu hoch zum Abbinden. Wir können die Schleuse also unmöglich öffnen, wenn er sich in der Kammer befindet. Auf diese Weise kann niemand herein oder hinaus, es sei denn ...«
    »Es sei denn, daß sich Walters im Korridor aufhält, wenn das Außenschott geöffnet wird. Fragen Sie ihn, was er dazu meint.«
    Die Antwort des Piloten war nicht wiederzugeben. McCullough übersetzte diplomatisch: »Er wird es tun, aber begeistert ist er nicht.«
    Morrison hatte offensichtlich wenig Neigung, auf Walters' Stimmung Rücksicht zu nehmen. Er sagte: »Dann wäre zumindest für Sie gesorgt. Wenn wir ihn allerdings zur P-Zwei zurückschaffen wollen, müßten wir ihm einen anderen Anzug besorgen.«
    Es gab mehrere gute Gründe dafür, daß die P-Schiffe keine Ersatz-Raumanzüge an Bord mitführten. Abgesehen vom zusätzlichen Gewicht und Lagerraum war hierfür die Tatsache entscheidend, daß die Raumanzüge den Astronauten praktisch auf den Leib geschneidert wurden. Es wäre also erforderlich gewesen, für jeden Expeditionsteilnehmer einen Ersatzanzug mitzunehmen. Außerdem kam ein Raumfahrer, wenn sein Anzug beschädigt wurde, selten mit dem Leben davon, so daß Reparaturen gar nicht erst vorgesehen waren.
    »Hollis und Berryman haben ungefähr Walters' Größe«, fuhr der Colonel fort, »und Berryman ist Ihnen am nächsten. Ich werde Ihnen Drew schicken. Während er unterwegs ist, wird Berryman seinen Anzug in der Luftschleuse der P-Zwei deponieren, Drew wird ihn an sich nehmen und ihn herüberbringen, Doktor. Geben Sie ihm die Luftprobe mit, die Sie entnommen haben. Im Übrigen werden Sie bei Walters bleiben, Doktor, und darauf achten, daß er beim Umziehen keine Fehler macht und daß der Anzug keinen Schaden erleidet, wenn er nicht sofort passen sollte. Wir können uns den Verlust eines ausgebildeten Piloten ebensowenig leisten wie den Verlust eines zweiten Anzugs. Wie geht es ihm überhaupt!«
    Walters hatte seine Antenne an die Schiffshülle gelegt und mitgehört. Er versuchte dem Colonel direkt zu antworten, erlitt jedoch einen plötzlichen Hustenanfall und winkte heftig ab.
    McCullough interpretierte die Botschaft: »Er muß ständig husten, was vielleicht nur an einer Halsreizung liegt. Sein Atem ist ruhig. Er hat keine Brustschmerzen, und es sind bisher auch keine Vergiftungserscheinungen aufgetreten. Seine Stimmung ist den Umständen entsprechend gut ...« McCullough hatte im Augenblick keine Möglichkeit festzustellen, ob seine Diagnose richtig war – der zur Schau gestellte Optimismus sollte hauptsächlich seinem Patienten helfen. Aber für den Fall, daß der Colonel seine Lage verkannte, fügte er hastig hinzu: »... aber ich würde ihn gern so schnell wie möglich richtig untersuchen!«
    Kurz darauf teilte Morrison mit, daß sich Drew auf dem Weg befand und daß er mit der P-Zwei Sichtkontakt aufnehmen wollte. Er betonte, daß dieses Manöver vom taktischen Standpunkt aus nicht zu vertreten wäre, daß der gesunde Menschenverstand in einem solchen Notfall aber nicht unbedingt mit seinen militärischen Regeln übereinstimmen müßte. Im Notfall könnten sie sich aber unverzüglich absetzen.
    »Absetzen wohin?« fragte McCullough. »Nach Hause?«
    »Ich weiß es nicht, Doktor. Das Problem muß von allen Seiten sorgfältig erwogen werden.«
    Als die Spannung dieser ersten und unglücklicherweise gewaltsamen Begegnung mit den Fremden

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