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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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wenn das zur Wahrheit wird, was ich zu ahnen beginne.
    Heute weiß ich, was du damals meintest, als du uns voraussagtest, wir würden an der Wahrheit zerbrechen.
    Wie recht du daran tatest, sie uns nicht zu sagen. Ich glaube wahrhaftig, ich wäre an ihr zugrunde gegangen – wenn man es so ausdrücken darf …“
    Der Psychologe nickte, als er den Zusatz vernahm.
    „Es scheint, mein Freund, du bist auf dem richtigen Wege. Was hat dich auf ihn geführt?“
    „Die Logik, nur die Logik“, verriet Par-Ker das Geheimnis seines Erfolgs. „Allerdings muß ich zugeben, daß auch ein wenig Phantasie dazu gehörte – und eine gehörige Portion – ja – Erniedrigung.“
    Har-Con hatte aufmerksam zugehört. Jetzt sah er Par-Ker fragend an.
    „Erniedrigung? Das verstehe ich nicht.“
    „Ich habe es auch nicht verstanden“, tröstete ihn dieser. „Aber wenn du an einem gewissen Punkt deiner Überlegungen angelangt bist, ist das die einzige Schwelle zur Erkenntnis. In dem Augenblick, da du erkennst, nicht das Vollkommenste, Erhabenste, Größte und Genialste in diesem Universum zu sein, in diesem Augenblick bist du der Lösung des Geheimnisses unseres Daseins so nahe wie niemals zuvor. Ich fürchte, mehr werde ich dir nicht verraten dürfen, ohne unseren Ra-Kles zu erzürnen.“
    „Darum geht es weniger“, schaltete sich dieser in das Gespräch. „Es geht lediglich darum, unseren Kommandanten nicht zu verlieren.“
    Har-Con schüttelte den Kopf.
    „Ich gestehe ehrlich, das nicht zu begreifen. Wenn ihr mir schon nicht sagen wollt, was es überhaupt außer den dort hinter der roten Tür Ruhenden für ein Geheimnis gibt, so laßt doch eure unbegreiflichen Andeutungen. Ich muß zugeben, sie beunruhigen mich.“
    „Vielleicht bringt dich diese Unruhe endlich dazu, einmal richtig und intensiv nachzudenken“, ermunterte ihn Par-Ker lächelnd. Dann wies er mit der rechten Hand auf die Skala mit den beiden aufeinanderliegenden Halbkugeln. „Weiß vielleicht zufällig jemand, was sie bedeuten könnten?“
    Ra-Kles nickte.
    „Zwar bin ich kein Techniker, aber ich kann es mir denken. Das ist ein Temperaturmesser. Er zeigt uns die in der Kammer herrschende Temperatur. Die blaue Halbkugel bedeutet Grade unter dem Gefrierpunkt, die rote jene Grade darüber. Während des ganzen Fluges befand sich der helle Anzeigepunkt am unteren Rand der blauen Halbkugel, genau am tiefsten Punkt.
    Das bedeutet, daß die im Kälteschlaf Befindlichen eingefroren und somit für unsere Begriffe völlig leblos waren. Nach dem beginnenden Prozeß der Wiederbelebung stieg dieser helle Punkt langsam und regelmäßig höher und höher, bis er nun die trennende Linie erreicht hat. Drinnen in der Kammer ist die unvorstellbare Kälte der Wärme gewichen. Die Körper müssen nun beginnen aufzutauen. Es kann nicht mehr sehr lange dauern.“
    Sie hatten nicht auf ihre Umgebung geachtet, so sehr waren sie in ihre Betrachtungen vertieft. Durch die immer noch vorhandenen Metallstreben pfiff ein lauer Wind und übertönte alle anderen Geräusche. Und so erfolgte die Überraschung genauso prompt, wie man sie geplant hatte.
    „Es wird sogar ewig dauern!“ sagte hinter den drei Männern eine Stimme, die gleichzeitig vertraut und doch unsagbar fremd schien. „Niemals werden sie erwachen!“
    Erschrocken fuhren sie herum und erstarrten, als sie in die drohenden Mündungen der schrecklichen Pistolen blickten, deren unbegreifliche Macht sie im Bruchteil einer Sekunde zu purer Energie verwandeln konnte.
    Langsam erfaßten ihre Augen auch die Hände, die die Pistolen hielten, dann die Arme und schließlich die Gesichter.
    Kein Erbarmen war in den Augen Hen-Dras und Ger-Mas zu lesen.
    Hinter ihnen standen mehr als zwanzig Männer der Kolonie.
    Ra-Kles raffte sich auf.
    „Was soll das bedeuten?“ herrschte er die beiden Rebellen an. „Wißt ihr nicht, daß auf Meuterei den Gesetzen nach der Tod steht?“
    „Eure Gesetze wurden ungültig“, erklärte Hen-Dra kalt. „Seit heute gelten nur noch unsere eigenen Gesetze.“
    „Was willst du damit sagen?“ trat Har-Con einen Schritt vor, dabei nicht auf die drohenden Waffen achtend. Par-Ker beobachtete mit gemischten Gefühlen, wie sich die beiden Mündungen gegen Har-Con richteten. Mühsam nur bekämpfte er den Aufruhr in seinem Innern und versuchte, mit dieser völlig neuen Situation fertig zu werden.
    Während des Fluges hatte selbst die geringste Kleinigkeit dazu beitragen können, einen Menschen zu den Konvertern

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