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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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bisher! Wir werden so leben, als gehöre die Kolonie uns.
    Und zwar uns allein!“
    Hen-Dra nickte zögernd.
    „Gut! Ich füge mich dem Befehl – solange, bis ich einsehen muß, daß unsere Arbeit, unser Dasein und unsere Mission sinnlos sind. Dann aber, Har-Con, werde ich mich gegen dich auflehnen.“
    Der Kommandant warf ihm einen zornigen Blick zu, aber dann senkte er den Kopf.
    „Gut, das ist ein privates Abkommen zwischen uns beiden. Oder möchte sich noch jemand anschließen?“
    Forschend sah er Par-Ker und Ger-Ma an.
    Die beiden Männer schwiegen. Dann aber, als Har-Con schon den Mund aufmachte, um etwas zu sagen, sprach Ger-Ma.
    „Wenn das so etwas wie eine Versicherung ist, schließe ich mich diesem Abkommen an. Wenn ich durch reifliche Überlegung zu der Überzeugung gelange, von den Weisen hintergangen worden zu sein, werde ich keine Hand mehr für sie rühren. Ja, ich will sogar noch weiter gehen und hiermit ankündigen, daß ich mit allen Mitteln versuchen werde, das Erwachen überhaupt zu verhindern.“
    Har-Con ruckte hoch, aber der schnelle und bezeichnende Blick des Psychologen machte ihn besonnen.
    „Gut“, bestätigte er langsam. „Auch das ist ein Abkommen. Nur bitte ich euch beide, mir Bescheid zu geben, wenn ihr euren Entschluß faßt. Auch wenn wir verschiedene Meinungen besitzen, so sollte es zwischen uns niemals Mißtrauen und Falschheit geben. Wir schlossen ein Abkommen, und wir sollten es halten, bis eine Seite es kündigt. Einverstanden?“
    Die beiden Zweifler nickten.
    Par-Ker sagte etwas monoton: „Auch ich bin meiner Sache noch nicht ganz sicher, aber ich vertraue den Erbauern der HOPE, ich glaube eben an unsere Mission. Ich kann mir nicht denken, daß wir zwei Jahrhunderte umsonst lebten. Sie machten uns nicht unsterblich, um uns hier sterben zu lassen.“
    Ra-Kles verneigte sich leicht gegen ihn.
    „Ich wußte, daß du klug bist, Par-Ker“, sagte er lobend. „Du wirst nach mir derjenige sein, der die Wahrheit findet. Und ich glaube, sie wird dich nicht umwerfen. Auch Har-Con wird sie vertragen können. Was aber mit Ger-Ma und Hen-Dra geschieht – ich weiß es nicht, und ich wage auch nicht, es mir auszudenken.“
    Die beiden zuletzt Genannten senkten ihre Blicke und gaben keine Antwort. Sie schwiegen, bis Har-Con die Sitzung beendete.
    Par-Ker jedoch wußte, daß es Schwierigkeiten mit ihnen geben würde. Er wußte nur noch nicht, wann das sein würde.
    Es war drei Monate später.
    Auf den Feldern grünte die zweite Frucht und reifte langsam heran. Unverdrossen und ohne Murren hatten die Siedler gearbeitet und die Anordnungen Har-Cons befolgt. Ra-Kles blieb unermüdlich in seinen Bestrebungen, immer und immer wieder in regelmäßig abgehaltenen Versammlungen vorsichtig darauf hinzuarbeiten, die ahnungslosen Leute der Wahrheit näherzubringen.
    Das wurde von Tag zu Tag schwerer, denn immer selbständiger wurde das Denken der Siedler. Und mit dieser Selbständigkeit kam auch das Fragen und Überlegen.
    Schon längst war die große Kammer im Schiffswrack kein Geheimnis mehr. Jeder wußte, daß in ihr die Weisen und Erbauer ruhten und auf den Tag des Erwachens warteten. Nicht nur die vorsichtige Taktik des Psychologen hatte zur Klärung dieses Geheimnisses beigetragen, sondern auch die versteckten Reden und klug hingeworfenen Bemerkungen der Zweifler Ger-Ma und Hen-Dra.
    Sie taten das ihre, die Unzufriedenheit zu schüren.
    Und so kam es eines Tages zum zweiten Aufstand.
    Der helle Punkt hatte die rot-blaue Trennlinie erreicht.
    Sinnend standen Ra-Kles, Har-Con und Par-Ker vor der roten Tür im Wrack der HOPE und suchten, wie so oft schon, nach einem positiven Zeichen eines Beweises ihrer Vermutungen.
    Auch die anderen Skalen zeigten Veränderungen.
    Wenn auch ihre Bedeutung nicht klar sein konnte, so bewiesen doch die Veränderungen nur allzu deutlich, daß sich in der gigantischen und hermetisch von der Außenwelt abgeschlossenen Kammer etwas tat. Der Prozeß lief also wieder seit drei Monaten und nichts würde ihn mehr aufhalten oder gar rückgängig machen können. Sicher, von dem roten Hebel hing alles ab. Aber niemand würde es wagen, ihn erneut anzurühren.
    Ra-Kles nickte innerlich befriedigt und sagte: „Der große Tag nähert sich unaufhaltsam. Es ist, als ginge mit ihm unser Leben zu Ende und ein neues würde beginnen. Für viele von uns wird jedoch das Ende kommen, das ahne ich.“
    Par-Ker schüttelte den Kopf.
    „Wir werden es überstehen, Ra-Kles, auch dann,

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