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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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zu schicken. Ein Vorkommnis wie dieses hier war einfach undenkbar, und der Tod eine zu geringe Strafe, es zu sühnen.
    „Du sollst die Antwort hören, Har-Con“, sagte Hen-Dra mit der gleichen Kälte, mit der er zuvor schon gesprochen hatte. „Drei Monate haben wir Zeit gehabt, über die Weisen und uns nachzudenken. Selbst bei aller Bereitschaft zu Kompromissen können wir nicht länger einsehen, Opfer eines tragischen Irrtums zu sein. Welchen Sinn hätte denn unser Leben noch, wenn wir weiterhin Anordnungen befolgen, die keine Gültigkeit mehr besitzen? Für wen ernten wir, wenn nicht für uns?
    Was gehen uns jene an, die in der Kammer ruhen und darauf warten, herauszutreten, um uns zu befehlen?
    Sind wir nicht stark und intelligent genug, uns ein eigenes Leben zu schaffen, ein Leben und eine Existenz, wofür zu arbeiten sich lohnt?“
    Die Männer hinter Hen-Dra murmelten eifrige Zustimmung.
    Par-Ker fühlte, wie der Zorn in ihm hochstieg, aber auf der anderen Seite konnte er den Meuterer und seine Anhänger verstehen. Allerdings fehlte diesen die moralisch einwandfreie Basis für ihre Handlungsweise.
    Wenn sie jene Wahrheit kennen würden, die nun auch für ihn, Par-Ker, kein Geheimnis mehr darstellte, wäre eine solche Auflehnung vielleicht verständlich und auch berechtigt. Aber Hen-Dra wußte ja nichts von dem, was wirklich geschehen war, er wußte ja nicht einmal, wer er selbst war – und weil er das nicht wußte, besaß er keine moralische Berechtigung zur Meuterei.
    Das momentane Verständnis für Hen-Dra schwand dahin, und Par-Ker fühlte Kraft und Entschlossenheit zurückkehren. Nein, wenn dieser nüchterne Physiker nur deshalb seine Waffe gegen den Kommandanten erhob, weil er nicht für die Weisen arbeiten wollte, hatte er nichts anderes als den Tod verdient.
    Doch erst einmal ging es darum, selbst einem solchen Tod zu entgehen.
    Par-Ker zog Har-Con am Ärmel zurück.
    „Sei vorsichtig, sonst töten sie dich“, warnte er mit ruhiger Stimme. „Sie sind in diesem Stadium schlimmer als jene Wilden, die Len-Der in reiner Unwissenheit umbrachten. Nicht einmal diese primitiven Eingeborenen sahen im Mord das letzte Mittel der Durchsetzung ihres Willens. Höre, Hen-Dra, was ich dir zu sagen habe – und warte, bis ich fertig bin.
    Ich sehe, daß deine Überlegungen zu keinem Ergebnis geführt haben und daß du deinen Vertrag mit dem Kommandanten ohne die abgesprochene Kündigung beenden möchtest. Allein das schon spricht gegen dich.
    Aber wir wollen nicht von ethischen Grundgesetzen, sondern von Realitäten sprechen. Was versprichst du dir davon, wenn du uns tötest und somit die Herrschaft an dich reißt?“
    Hen-Dra lächelte ihn kalt an.
    „Was ich mir davon verspreche? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau. Aber auf jeden Fall weiß ich, daß dann die Weisen hinter jener Tür nicht herauskommen und die Früchte unserer Arbeit nehmen werden.“
    „Und was willst du mit diesen Früchten anfangen?
    Kannst du sie essen oder sonstwie verwerten?“
    Hen-Dra verbarg seine Unsicherheit nun sehr schlecht.
    „Wir werden es lernen, sie genügend zu konzentrieren. Unser Metabolismus wird sie verarbeiten, wenn wir es wollen! Und wir haben noch viel Zeit, unser Wollen in Können zu verwandeln.“
    „Keine hundert Jahre mehr, lieber Hen-Dra, und ich weiß nicht, ob ihr es bis dahin geschafft habt. Dort hinter jener roten Tür aber warten die Weisen, die gleichen Weisen, die uns die Energietabletten mit auf die Reise gaben. Sie werden uns sagen können, wie man sie herstellt. Sie allein bedeuten für uns die Unsterblichkeit, und von ihrem glücklichen Erwachen wird es abhängen, ob wir nach hundert Jahren weiterleben werden oder nicht.“
    Die Männer, die hinter Hen-Dra und Ger-Ma standen, scharrten unruhig mit ihren Füßen auf dem glatten Metall des Korridorbodens. Man sah ihren einheitlichen Gesichtern an, daß sie es bereits bereuten, sich so schnell und unüberlegt auf diese Meuterei eingelassen zu haben. Die Sache mit den Energietabletten gab ihnen allem Anschein nach zu denken.
    Hen-Dra versuchte zu retten, was zu retten war.
    „Es wird dir nicht gelingen, Par-Ker, mich mit wohlklingenden Worten zu überzeugen. Der rote Hebel dort an der Tür wird in die Stellung zurückgeworfen, in die ihn das Eingreifen von Len-Der brachte. So wollte es das Schicksal, und so will ich es.“
    „Das wird nicht geschehen, solange ich lebe“, verkündete Ra-Kles fast feierlich. „Vielleicht bin ich der einzige von

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