Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
gegenüber keineswegs.
    „Nein, die Frauen haben keine gedankliche Verbindung zu euren Leuten. Wenn während des Fluges eine gedankliche Verbindung überhaupt bestand, so nur zwischen unseren sechs Offizieren und ihren namensgleichen An … eh – unsterblichen Gefährten.“
    Gehorsam hatte Par-Ker das Zögern seines unsichtbaren Namenskollegen wiedergegeben. Aber außer Ra-Kles schien diesem niemand Bedeutung zuzumessen.
    Der Philosoph hingegen nickte langsam.
    „Du weißt es also?“ fragte Par-Ker und setzte gleich hinzu: „Was sollst du wissen?“
    Ra-Kles winkte ab.
    „Ja, ich dachte es mir. Doch da waren noch andere Fragen, Parker. Willst du sie uns beantworten?“
    Par-Ker nickte, ohne es recht zu wollen. Allmählich ergriff der Weise auch von seinem Nervensystem Besitz und ließ ihn Bewegungen ausführen, die nicht seinem eigenen Willen entsprachen.
    Dann begann er zu sprechen: „Wir standen also ständig während des ganzen Fluges mit euch in Verbindung, während unsere Körper vereist und so gut wie tot in der Kammer ruhten. Eine komplizierte Gedankenfunkanlage ermöglichte es. Sie empfing unsere Gehirnimpulse, leitete sie weiter zu dem entsprechenden Empfänger und setzte sie dort um.
    Der umgekehrte Vorgang ermöglichte es uns, eure Gedanken zu lesen. Leider geschah dann der unglückliche Zwischenfall mit Len-Der.
    Unser schlafender Arzt Lender vermochte nicht, die Neugier seines – seines Namensvetters zu dämpfen, obwohl er alles versuchte, ihm gegenteilige Befehle einzusuggerieren. Es war vergebens. Wohl durch die Tatsache, daß Len-Der die Tür von außen kannte und an gewisse Einzelheiten dachte, lenkte er unbewußt Len-Der und brachte ihn dazu, den verhängnisvollen Schritt zu tun.
    An einem einzigen falschen Griff scheiterte zum großen Teil das ganze Unternehmen ‚Sternsiedlung’. Aber die Konstrukteure der HOPE und der Gedankenfunkanlage haben nicht damit gerechnet, daß jemand der ständigen Beeinflussung unserer Befehle entgehen könnte. Leider ist das doch geschehen. Der bei der Annäherung an das Siriussystem und bei der Entdeckung von Planeten einsetzende Erwachungsprozeß wurde aufgehalten. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, ob deshalb alle Männer starben. Vielleicht irrten sich unsere Wissenschaftler, und sie waren schon vor 200 Jahren tot.“
    Par-Ker schwieg und blickte sich Anerkennung heischend um. Aber die beiden Freunde waren viel zu sehr mit der Verarbeitung der Neuigkeiten beschäftigt, um darauf zu achten. Ein wenig enttäuscht begann er daher, sich mit dem Untermieter in seinem Gehirn zu unterhalten. Er dachte einfach: ‚Was sind Frauen?’
    Die Antwort kam sofort.
    ‚Frauen sind eben Frauen! Du wirst sie kennenlernen, wenn wir in einigen Tagen die Gefrierkammer verlassen. Der Mensch besteht in seiner Gesamtheit aus Frauen und Männern, den beiden Geschlechtern. Das eine ist ohne das andere nicht denkbar. Nur ihr Zusammenleben ermöglicht die Fortpflanzung der Art.’
    ‚Und warum sind wir, die Unsterblichen, nur Männer?’
    ‚Es wurden keine Frauen – eh –’, wieder das Zögern, ‚mitgeschickt, weil es unnötig schien. Ihr seid nicht sterblich in unserem Sinn und lebt solange, wie Energietabletten vorhanden sind.’
    ,Warum ernähren wir uns nicht so, wie ihr es tut?’
    ‚Weil das zu umständlich gewesen wäre und die Laderäume nicht ausgereicht hätten, den notwendigen Proviant zu verstauen.’
    Da fiel Par-Ker eine andere, wichtige Frage ein.
    „Unsere Tabletten reichen nur noch für hundert Jahre. Was geschieht, wenn der Vorrat erschöpft ist?“
    Unwillkürlich hatte er laut gesprochen und somit seine Freunde wieder eingeschaltet. Er erhielt die Antwort und gab sie auch laut wieder: „Wir kennen die Methode, euch im Verlauf der nächsten zwanzig oder dreißig Jahre auf natürliche Nahrung umzustellen. Aber ich habe bereits erfahren, daß Versuche in dieser Richtung begannen. In dieser Hinsicht sind Hen-Dra und sein Freund Ger-Ma auf dem richtigen Weg.“
    „Wir bleiben also unsterblich?“ fragte Ra-Kles, und in seiner Stimme schwang so etwas wie Verwunderung mit.
    „Die meisten wenigstens“, kam es lakonisch zurück.
    „Wie werden wir mit den Frauen zurechtkommen?“ erkundigte sich Har-Con mit einer unüberhörbaren Skepsis. „Und – wie sehen sie aus?“
    Par-Ker lächelte unwillkürlich, aber in Wirklichkeit mochte es Parker sein, der sich amüsierte. Er meinte begütigend: „Sie sehen gut aus, Har-Con, wirklich sehr gut. Du wirst

Weitere Kostenlose Bücher