Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
Vom Netzwerk:
fest. Er stockte. »Demnach hat es zweimal Treibstoffverluste gegeben?« rief er. Die Werte stimmen nicht mit denen überein, die ich auf der Pulttafel sah. Sie sind höher!«
    »Höher – um wieviel?«
    Superhirn ließ den Fahrtenschreiber noch einmal zurücklaufen. Exakt gab er die Zahlen und Buchstaben durch.
    »Das genügt!« sagte der Professor hoffnungslos. Doch nun schien er sich wieder aufzuraffen. Sein Gesicht wurde hart, als er befahl: »Ihr bleibt auf Erdumlaufbahn, wie ich gesagt habe! Wenn ihr das nicht tut, muß ich Monitor vernichten! Superhirn, verstehst du?!«
    Superhirn überlegte einen Augenblick, dann sagte er zur Verblüffung aller seelenruhig: »Nein!«
    »Ich gebe dir den ausdrücklichen Befehl ...« Das Gesicht Charivaris verzerrte sich wieder. Superhirn unterbrach ihn – ruhig, wie zuvor: »Sie geben mir eine Erklärung, Professor. Sonst lande ich dort, wo ich will – und wo ich es kann!«
    »Es ist nicht möglich, dir jetzt etwas zu erklären!« rief Charivari in höchster Erregung.
    »Doch!« Superhirn ließ sich nicht beirren. »Den Grund, weshalb wir dies oder jenes tun sollen! Sie werden doch einen Grund für Ihre Anweisung haben!«
    »Es könnte euch maßlos erschrecken!« sagte der Professor etwas gemäßigter.
    »Sie haben uns schon genug erschreckt«, gab Superhirn kühl zurück. »Hier an Bord sind Henri und ich verantwortlich für die Besatzung!«
    »Nun gut!« Man sah, wie der Professor sich mit einem Tuch die Stirn trocknete. Hastig erklärte er.
    »Nach dem Fahrtenschreiber habt ihr schon beim Start Treibstoff verloren. Das heißt, frisches Hyperkomprimat ist ins Meer geflossen, und zwar in weit größerer Menge als bei Marac.«
    »Was bei Marac ausgeflossen ist, weiß ich nur von der Pulttafel her, aber das kann ja eine Falschanzeige gewesen sein!« unterbrach Superhirn. »Die Werte waren fast Null!«
    »Und doch haben sie gereicht, eine Möwe zu verändern!« erklang die Stimme des Professors schneidend. »Das paßt genau ins Bild! Die bei der Bremszündung ungenutzt entwichene Treibstoffmenge war mikroskopisch klein. Sie reichte aus, einen Seevogel, der sie durch Zufall berührte, ins Riesenhafte zu vergrößern!«
    »Ich begreife!« sagte Superhirn tonlos.
    »Vergrößert der komische Treibstoff etwa alle Lebewesen?« fragte Prosper.
    »Alle!« entgegnete Charivari, nun wieder fast außer sich. »Ich wiederhole: Der erste Treibstoffverlust ist hier nach dem Start erfolgt, als Monitor mit dem Roboter zur Meeresoberfläche emporschoß – eine erhebliche Menge Hyperkomprimat, mit dem wir unsere geheimen Raumschiffe antreiben!«
    »Und?« fragte Superhirn ahnungsvoll.
    »Seit etwa dreißig Stunden wundern wir uns, warum die Haie größer und größer werden und in Tiefen vorstoßen, in denen selbst U-Boote schon zerdrückt worden sind! Es ist dasselbe Vergrößerungsphänomen wie bei der Möwe. Nur handelt es sich hier um Fische, die ganz anders reagieren. Und nicht um ein Einzelexemplar, sondern um ganze Rudel! Ich bekam die Meldung, daß sie sich unserer F-Siedlung nähern! Sie haben die Größe von Walen und die Angriffskraft von enormen Torpedos! Sie können die Station zerreißen!«
    »Dann müssen wir ihr zu Hilfe kommen!« rief Superhirn entschlossen.
    »Die Ungetüme haben bereits ein Tauchboot geknackt!« erwiderte Charivari. »Ich befahl, die Kraftstation gegen sie zu mobilisieren. Elektrizität schreckt sie ab. Euer Eintauchen ins Meer könnte wiederum mit Treibstoffverlusten verbunden sein, das würde Erfolge zunichte machen!«
    »Aber wir können doch nicht um die Erde sausen, während uns das Komprimat zu den Düsentriebwerken rausfliegt!« meinte Henri.
    »Mit dem ersten Treibstoffverlust hat sich die defekte Düse von selber geschlossen«, erklärte Charivari. »Das ist ein automatischer Vorgang. Dann, in Marac, hat die Bremszündung noch den Verlust eines einzigen, ungenutzten Partikelchens bewirkt. Aber ich weiß nicht, wie ich euch jetzt helfen soll, totale Sicherheit festzustellen. Und die wäre für die Wasserung nötig! Isoliert Triebwerke und Treibstoff-Hauptlager mit der Strahlenpanzerung! Ihr erkennt die Knöpfe an den Sichtzeichen und Beschriftungen in der Steuerungskabine! Schaltet Hilfsaggregate im Lastenraum ein, Kabine gleich neben dem Labor! Wenn die Anlage funktioniert, leuchtet grünes Licht auf, und eine Stimme tönt fortwährend: 'Keine Gefahr! Keine Gefahr! Keine Gefahr!'«
    »Mit den Hilfsaggregaten kommen wir zur Not herunter?« fragte

Weitere Kostenlose Bücher