Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane
wie zum Beispiel einem Tauchboot der F-Siedlung, wußte keiner mit Sicherheit zu sagen. Jedenfalls war das ganze Rudel an der vom Professor vorgesehenen Stelle zusammengetroffen. Dort aber hatten die furchtbaren Monstren nichts anderes vorgefunden – als ihresgleichen.
Und nun begann ein Kampf zwischen den Tieren, so, wie es ernsthafte Taucher glaubhaft zu schildern pflegen.
Tati zerrte Micha, der den Pudel an sich gerissen hatte, durch die Küche in die Messe. Prosper wandte sich ab. Nur Gérard sah schluckend auf der Sichtplatte in das von kämpfenden Ungeheuern aufgewühlte Meer.
Immer, wenn sie die Stelle anflogen, sahen auch Henri und Superhirn im Cockpit das entsetzliche Bild der gegenseitigen Zerfleischung.
»Das sagen alle Seeleute und Forscher übereinstimmend«, murmelte Superhirn, »wenn die mal angefangen haben, geraten sie in Raserei! Aber was machen wir jetzt?«
Er sprach durchs Mikrofon mit Prosper.
Gleich darauf kam die Antwort: »Ultraschall aus den Sonaren abstrahlen«, befahl Charivari.
»Gehirne von Haien sollen empfindlich sein, und mit diesen »Ultraschall-Gehirnschüben« werden die Viecher nicht fertig. Sie sterben und schrumpfen auf normale Größe zurück!«
Nach zwanzig Minuten regte sich nichts mehr an der bisher vom Kampf aufgewühlten Stelle der Meeresoberfläche.
»Cockpit schließen!« wies Charivari sie an. Seine Stimme klang erleichtert. »Platte im Kommandoraum umstellen auf Unterwassersicht. Scheinwerfer an! Eintauchen ins Meer nach meinen Datenangaben.«
»Tati, Micha und Loulou erschienen wieder im Befehlsstand von Monitor. »Wenn ...«, begann Micha mit schreckgeweiteten Augen, »wenn uns aber so ein Ungeheuer gefolgt ist – eins, das wir nicht erwischt haben ...?«
Der Gedanke war nicht nur ihm unbehaglich.
»Selbsthilfe zur Einfahrt in F-Siedlung unterlassen!« meldete sich der Professor jetzt mit freudigem Gesicht auf dem Bildschirm. »Ruht euch aus.«
Aufatmend fiel Prosper in seinen Drehsessel. »Das war das richtige Wort!« schnaufte er. »Ich bin bedient.«
Als die Besatzung den Monitor auf dem Meeresboden-Flughafen der F-Siedlung verließ, glaubte sie zu träumen. Nein, das war nicht die erwartete Unterseestation, wie sie Charivaris Bruder im Pazifik leitete, das hier war eine richtige Meeresboden-Metropole mit U-Bahnen, Kränen, Autos, Arbeitsfahrzeugen jeder Art und Größe.
Die Beleuchtung glich der eines Flughafens irgendeiner großen Stadt bei Nacht. Dazu ging auch von dem aus Kuppeln zusammengebauten »Himmel« der in unfaßbarer Tiefe liegenden Meeresstadt ein künstliches, gleißendes Licht aus.
Micha war so beeindruckt, daß er den Professor nicht bemerkte, der am Fuß der Ausstiegsleiter stand.
Auch seine engsten Mitarbeiter hatten sich zur Begrüßung ihrer jungen Retter eingefunden.
»Herr Professor!« schrie Micha begeistert. »Was für ein Glück, daß Sie nicht aufgefressen worden sind!«
Ende
Auf neuem Kurs
Auf neuem Kurs
Ein neues Abenteuer mit Superhirn und seinen Freunden bringt dieser Band aus der spannenden Monitor Reihe. Diesmal verleben die Kinder ihre Ferien in einer atemberaubenden Stadt auf dem Boden des Ozeans. Und auch jetzt helfen die Freunde wieder, wenn der Professor in Gefahr ist.
Ein geisterhafter Ruhetag
»Wie hab ich mich danach gesehnt, mal wieder richtig zu schwimmen!« rief der vierzehnjährige Henri, wobei er im Wasser prustete.
»Ich auch«, antwortete lachend der gleichaltrige Gérard, dessen Kopf fast einem Wasserball glich. Ihr Freund Prosper, ebenfalls vierzehn, sonst recht ungeduldig und zapplig, paddelte mit vor Behagen geschlossenen Augen auf dem Rücken.
Der neun Jahre alte Micha, der kleine Bruder von Henri, spielte abwechselnd Eichhörnchen und Fisch: So hurtig und mutig, wie's ihm keiner zugetraut hätte, erklomm er immer wieder das Einmetersprungbrett und hechtete ins Becken. Dabei kreischte er wie ein Kakadu. Tatjana, genannt Tati, Henris und Michas dreizehnjährige Schwester, übte sich in Kunstsprüngen vom Dreimeterbrett. Als leidenschaftliche Ballettänzerin war sie sich auch im Wasser besonders kunstvolle Übungen schuldig.
Nur Michas Zwergpudel Loulou wollte nicht ins Schwimmbecken. Er liebte Wasser nur in winzigen Mengen, am besten in einer Schüssel, wo nur seine Zunge feucht werden konnte. Zu der Gruppe der Geschwister und Freunde gehörte noch jemand: Marcel, fünfzehn, der spindeldürre »Eierkopf« mit den großen, dicken, runden Brillengläsern. Weil er soviel wußte und so
Weitere Kostenlose Bücher