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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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noch glatten, indirekt erleuchteten Wand war plötzlich ein gewölbtes Riesenfenster aus dickem Lupenglas – so schien es wenigstens. Dahinter aber erkannten die Kinder ein wütendes Gesicht mit seltsam vorgewölbtern Maul und furchtbaren Eckzähnen.
    Tati schrie gellend ...
    »Hinlegen! Alle hinlegen!« rief Superhirn. »Deckung! Werft euch hinter die Hocker!«
    Tati schrie noch immer so, daß die anderen ihn nicht verstanden. Das Mädchen hatte nur einen Gedanken: Weglaufen! Raus aus der Schwimmhalle! In den Schutz des Professors!
    In der Verwirrung, und um das Gesicht im Fenster nicht sehen zu müssen, drehte sie sich um sich selbst – und fiel ins Wasser.
    »Hinlegen! Deckung! Hinter die Hocker!« befahl Superhirn wieder. Ehe den anderen klar war, daß Superhirn bestimmte Folgerungen mit dem Sichtbarwerden des Gesichts dahinter verband, begann der Schrecken schon.
    »Au!« brüllte Prosper. Er vollführte einen Luftsprung. »Es hat mich was – au, au ...«
    »... getroffen!« heulte Micha auf.
    »Aua!« schrie nun auch Gérard.
    Aus der Wand sprühten weiße, rote, grüne, blaue und gelbe Funken, gezielte Garben, die sich gegen jeden einzelnen richteten. Sie piekten nur immer für den Bruchteil einer Sekunde, aber der Schmerz machte einen blind.
    Mit einem Schrei sprang Henri ins Wasser – wo Tati schon wie verrückt herumpaddelte. Prosper und Gérard flüchteten ebenfalls ins Becken.
    Superhirn versuchte, die automatische Tür zu erreichen, neben der die roterleuchtete Ruftaste für den Professor war. Er wollte »Chef-Alarm« geben. Wann und wo auch immer in der riesigen Unterseestation eine »Chef-Taste« gedrückt wurde, kam Charivari dank eines ausgeklügelten Blitzfahrstuhls in Sekundenschnelle zum Gefahrenort.
    In einem Funkenhagel, den das Ungeheuer hinter dem Wandfenster auf ihn richtete, lief Superhirn am Becken entlang. Ein Hilferuf ließ ihn herumfahren.
    »Das Wasser wird heiß!« schrie Tati.
    »Kommt heraus!« rief Superhirn zurück. Wieder ahnte er Schlimmes. »Schnell heraus!«
    Tati, Henri, Prosper, Gérard und auch Micha schwammen statt dessen zur Mitte.
    »Herauskommen, habe ich gesagt!« brüllte Superhirn.
    »Am Rand ist es am heißesten!« jammerte Micha.
    »Am Rand verbrüht man sich bald!«
    »Quatsch! Was auch ist – ihr schafft es noch!« rief Superhirn. Nun sprang auch er ins Wasser. Er meinte, er könnte die Bande zur Vernunft bringen.
    Superhirn trug seinen Spitznamen wirklich nicht zu Unrecht! Wieder begriff er sofort, was hier mit großer Schnelligkeit geschah.
    »Köpfe über Wasser halten!« befahl er.
    Im Nu konnten sich alle sechs im Wasser nicht mehr bewegen! Soweit es überhaupt möglich war, trafen sich ihre hilflosen Blicke: Eingefroren ragten ihre Hälse aus – festem Eis. Aber nun war es ganz klar: Um normales Wasser, um gewöhnliches Eis handelte es sich natürlich nicht, sonst wären sie zerquetscht worden! In der Arktis gingen ja sogar stabile, große Schiffe bei Eineisung kaputt!
    »Was machen die denn mit uns?« rief Prosper. »Erst zeigt sich das Ungeheuer auf dem Vergrößerungsbildschirm, dann hagelt es Glühbonbons ...«
    »Und im Becken wird aus heißem Wasser plötzlich so was wie Eis!« zeterte Tati.
    »In der Hallen-Schaltkabine muß es eine Panne gegeben haben«, murmelte Superhirn. »Meine Vermutung stimmt also: Das Schwimmbad dient auch als Wasser-Labor!«
    »Aber das kann uns der Professor nicht zumuten!« rief Tati. »Dachte er nicht wenigstens an Micha? Wenn wir nicht bald wieder aufgetaut werden ...«
    »Ach sage ja, es ist eine Panne!« erklärte Superhirn. »Professor Charivari würde sich nie solche Scherze erlauben.« Er drehte den Hals und blickte zur rotleuchtenden Alarmtaste, die nun für alle unerreichbar war.
    »Ich will nicht als Eiszapfen geborgen werden«, ächzte Gérard unter vergeblichen Versuchen, sich aus der Klemme zu befreien. »Kinder, ich hab einen schrecklichen Verdacht!«
    »Welchen?« fragten Tati und Micha.
    »Daß wieder Meuterer am Werk sind! Sie haben den Professor eingesperrt, uns hier festgeleimt und fliegen mit den Raumschiffen Monitor, Meteor und Rotor davon!«
    »Meuterer!« stammelte Micha. »Piraten – Raumpiraten – ja! Der Kerl mit dem fürchterlichen Gesicht, der auf dem Bildschirm war – das war der Anführer!«
    »Unsinn, die Weltraumpiraten hat Charivari doch schon vor Ewigkeiten auf den Mond geschickt«, meinte Henri. »Und er war bestimmt nicht so dumm, ihnen eins der Schiffe zu lassen.«
    »Ich hab

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