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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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sich das Mädchen. »Ich habe keinen Ruck verspürt, ich habe keine Treibstoffdüse donnern hören! Dein angeblicher WeltraumZubringer hat nicht mal leise vibriert!«
    »Auch nicht, als ihr aufgeregt herumgetobt seid!« betonte, Superhirn. »Das müßte dich nachdenklich machen! Wäre das ein innen verkleideter gewöhnlicher Eisenbahnwagen, so würde sein Boden allein unter Gérards Elefantengetrampel erbebt sein!«
    »Freunde, ja – das stimmt!« staunte Prosper. »Was Superhirn alles merkt! Darauf wäre ich in der Eile nicht gekommen!«
    »Aber, aber wie war das dann mit dem Start?« fragte Gérard, nachdem er seinen vor Verwunderung aufgerissenen Mund endlich wieder zugeklappt hatte. »Mit der Waggonhülle – oder ohne sie? Meinst du, das Zubringerschiff hat sie abgesprengt? Davon müßten wir doch etwas bemerkt haben! Da hat Tati recht, meine ich. Ich komme mir auch nicht so vor, als schwirrte ich dem Weltall entgegen.«
    Superhirn sah auf seine Armbanduhr. »Aber du kannst dich darauf verlassen, wette ich! Es ist eine Viertelstunde vergangen. Das ist die Zeit, die gewöhnliche, herkömmliche Raumkapseln brauchen, um die Erdumlaufbahn zu erreichen. Dieser Zubringer wird schneller gewesen sein. Wo auch immer die große Weltraumstation Charivaris ist – wir werden bald da sein!«
    »Mit dem Eisenbahnwagen um uns herum!« rief Tati zornig.
    »Wie bei uns die Glühlampe Wärme erzeugt, die nichts nützt und die man in zusätzliches Licht umwandeln will, weil sie den meisten Strom verbraucht«, sagte Superhirn, »so bemüht sich Professor Charivari seit Jahren darum, Lärm in nutzbare Energie, in Lärmenergie, umzusetzen. In seiner Versuchsstadt auf dem Meeresboden gelang ihm das bereits. Was wir gemacht haben – oder was mit uns gemacht wurde – war ein Leisestart mit dem neuesten Monitor-Treibstoff, der uns ja auch nicht unbekannt ist! Die Waggonhülle ist natürlich lautlos zu einem Nichts zusammengefallen – und wir sind mit dem Zubringer davongeschwebt.«
    »Und Micha sitzt auf dem Bahnhof und reibt sich die Augen!« rief Tati schrill. »Und – und – Loulou, der hustet sich vor Angst die Kehle aus seinem Schnäuzchen!«
    »Achte lieber darauf, daß du dir nicht vor Angst die Kehle aus dem Schnäuzchen hustest«, sagte Henri. Aber er sagte es freundlich und gefaßt. »Micha ist kein Dummkopf, auch wenn er von uns allen der jüngste ist. Er wird sich erinnern, was er mit Professor Charivaris Erfindungen schon alles erlebt hat!«
    »Er wird warten!« meinte Tati verzagt. Er wird sich die Augen aus dem Kopf gucken und den Hals verrenken! Und bei jedem Schatten am Himmel, sei's ein Flugzeug oder eine Möwe, wird er denken: Jetzt kommen sie zurück! Superhirn hat den Zubringer kehrtmachen lassen.«
    »Und wenn's dunkel wird? Oder wenn ein Gewitter kommt?' unkte Gérard. Er sah auf einmal nicht nur schwarz, sondern sogar bedrohliche Wolken und knatternde Blitze. »Dann läuft er mit bibbernden Knien zu Madame Claire! Na, was wird die sagen! Sie wird ihn doch aushorchen, wie es kam, daß er den Bus versäumt hat! Und sie ruft am Ende bei Superhirns Freund an! Ho, nein, das gefällt mir nicht. So dumm ist Madame Claire nicht, daß sie Michas Aufregung nicht merkt! Ich glaube auch kaum daß der Kleine immerfort schwindeln kann! Ich sehe schon eine Polizeifahndung nach uns anlaufen!«
    Wieder wurde Tati sehr unruhig. »Gibt's denn keine Möglichkeit, umzukehren?« fragte sie Superhirn. Superhirn schüttelte den Kopf. »Hier ist nichts zu machen«, erklärte er. »Dieses Zubringerschiff verzichtet auf jede, aber auch jede Selbstbedienung. Ich denke mir, daß der Professor zum Beispiel neu verpflichtete Gelehrte oder Techniker in solchen Zubringern zu seiner Weltraumstation holt. Er läßt die Zubringer fernsteuern, damit die Fahrgäste nicht unerwünschte Kurse fliegen – oder womöglich ganz und gar abhauen. Aber seid beruhigt: die Fahrt wird gleich zu Ende sein!«
    »Fahrt ...«, seufzte Prosper. »Ich merke nur davon nichts. Ich spüre weder eine Aufwärtsbewegung noch eine Winkeldrehung der Kapselspitze himmelwärts!«
    »Wir sehen ja auch nichts draußen«, erklärte Superhirn. »Sicher hat der Professor Aufstiegsbahn und Antrieb so abgestimmt, daß die Fliehkraft mit dem Antriebsdruck zusammen eine Kraft ergibt, die unsere Körper genau nach unten drückt. Wir meinen, das ist noch die Schwerkraft – aber es ist etwas anderes!«
    »Ich will nicht wissen, was da alles einwirkt«, unterbrach Tati gereizt und

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