Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
Vom Netzwerk:
unbefugten Personen auch alles gleich vollständig verraten! Ich denke, unser Starthelfer sitzt in einer provisorischen Lenk-und Kontrollstation auf einer Felsinsel in der Bucht. Er hat keinen Sichtfunk ins Innere dieses Zubringers, er überwacht und steuert über Impulsempfänger und Impulsgeber alle Geräte, die sich in den Wänden unserer Röhrenkapsel befinden!«
    Tati tastete verzweifelt die festverschlossene Schiebetür ab. »Ich kann's nicht glauben, daß wir gestartet sind!« begann sie aufs neue zu jammern. »Mir ist, als ob ich träume! Der verlassene Austern-Verladebahnhof – das Unkraut – die rostigen Schienen und die alten Waggons . Wir sind doch in einen abgestellten altmodischen Eisenbahnwaggon gestiegen.« Sie wiederholte schreiend: »In einen abgestellten altmodischen Eisenbahnwaggon!«
    Henri tastete ebenfalls an den Wänden umher. Er war genauso in Sorge um Micha und natürlich auch um den kleinen Hund, doch er bemühte sich, besonnen zu bleiben. »Wenn der Mann, der uns fernsteuert, auch keinen Blick zu uns hereinwerfen kann, so muß er wenigstens das Bahngelände – vielleicht über einen geheimen TV-Außensender – geprüft haben. Er hat auch die Waggontür ferngeöffnet, und zwar für uns. Andere, die sich zufällig hier herumgetrieben hätten, wären niemals in dieses getarnte Zubringerschiff reingelassen worden!«
    »Stimmt!« Superhirn war plötzlich auffällig schweigsam.
    »Nun sag doch endlich was!« rief ihm Tati zu. »Ich glaubte bisher, du weißt immer alles! Diesen Sommer scheinst du unter der Hitze gelitten zu haben! Ich halt´s für ausgeschlossen, daß wir mit den ollen Wagenwänden um uns herum, mit den rostigen Rädern, mit den komischen Puffern und dem albernen gewölbten Waggondach einen Weltraumstart gemacht haben sollen! Wie stellst du dir das eigentlich vor, Superhirn?«
    Noch ehe er antworten konnte, fuhr sie außer sich fort: »Wir sind in eine ganz blöde Falle gelaufen! Jemand, der weiß, daß wir mit Charivari befreundet sind, hat uns zum Narren gehalten! Er hat uns angerufen und uns die Kugel zugeschickt! Und wir, wir sind ihm auf den Leim gehopst! Dies hier ist nichts als ein frisierter Wagen, wahrscheinlich mit einem Einbau vom Rummelplatz in Monton! Bestimmt sitzen wir eingesperrt noch immer zwischen den Brennesseln! Und Loulou hat den Braten gerochen und ist vorher rausgesaust! Hunde sind manchmal schlauer als Menschen! Micha sah, wie der Hund sich benahm, und sprang schnell hinterher. Bevor er uns zurufen konnte Ích traue dem Frieden nicht!´, hat der unbekannte Witzbold den Laden dichtgemacht.«
    Superhirn hatte sich inzwischen eilig, aber gründlich umgesehen. Er hatte die Wände nicht nur mit den Händen geprüft, sondern vor allem mit den Augen – und mit dem Köpfchen!
    Jetzt sagte er in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ: »Wenn wir uns über unsere Lage klar werden wollen, dürfen wir nicht wild drauflos vermuten! Dies ist kein – wie Tati es nennt – frisierter alter Eisenbahnwagen. Jedenfalls nicht mit Mitteln vom Rummelplatz in Monton! Und hier hinein hat uns nie und nimmer ein Witzbold gewiesen! Es sei denn, dieser Witzbold hätte sich seinen Scherz eine unglaubliche Menge Geld kosten lassen!«
    Tati preßte ihr Ohr an die Schiebetür. »Wenn uns jemand hier reingelockt hat, wird er wohl einen Knüppel in der Hand gehabt haben, um Micha wegzujagen!«
    Auch Prosper suchte in der unheimlichen Kabine nach einem Beweis für »Raumfahrt« oder »Betrug«. Aber er wußte in seiner Verwirrung nicht, wo er anfangen sollte. Er stieß während seiner ziellosen Suche mit Gérard so heftig zusammen, daß beide hinfielen.
    Superhirn hatte wieder unentwegt auf die schimmernde Innenhülle geblickt. Er wandte sich um und herrschte seine Freunde an: »Benehmt euch nicht wie gerade eingefangene Affen, die der Tierfänger in eine Kiste gestopft hat!« mahnte er scharf. »Setzt euch jetzt mal auf eure Plätze, so schwer´s euch fallen mag, und hört mir genau zu: Ich habe schon gesagt, daß Tatis Witzbold-Vermutungen falsch sind. In der Holo-Kugel sah ich einwandfrei den Professor. Die Schrift war klar und nicht zu mißdeuten. Sie wies uns in dieses kleine Zubringer-Raumschiff, das zur Tarnung in den alten Waggon eingebaut worden war. Ihr wißt, was für technische Möglichkeiten Charivari hat. Meint ihr, ich hätte mich so einfach verladen lassen, wie Tati in ihrer Aufregung glaubt?«
    »Aber woher willst du wissen, daß wir gestartet sind?« verteidigte

Weitere Kostenlose Bücher