Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane
haben ein quadratisches Linienmuster!«
Gérard. blickte an den Schränken hoch. »Spulen mit Tonbändern, die sich vor-und rückwärts drehen! Mal laufen sie langsam, mal schnell, mal bleiben sie stehen!«
»Was leuchtet denn da überall auf?« fragte Micha.. »Orange, grün, violett, rot, blau, gelb ...« Er starrte auf eine Schrankwand.
»Signallampen«, sagte Superhirn.
Tati stieß einen leisen Schrei aus: »Seht – das eingebaute Bord ...!«
»Was ist da?« Henris Kopf fuhr herum.
»Schreibmaschinen!« meldete Tati. »Die Typenhebel bewegen sich wie wild, fast geräuschlos, aber sie bewegen sich – ohne Bedienung!«
Alle drängten heran, nur der Pudel kümmerte sich um nichts.
»Wie verhext!« murmelte Prosper. »Die Typenhebel rasen! Aber ich sehe kein Tipfräulein!«
»Was schreiben die Maschinen denn?« wollte Gérard wissen.
»Zahlen«, sagte Superhirn, »ganze Zahlenkolonnen, unendliche Reihen von Zahlen!«
»Guckt mal!« Micha hatte etwas entdeckt. Er deutete auf die runden Bildschirme.
»Da erscheinen plötzlich wilde Kurven!« stellte Henri fest. »Wo mögen wir hier sein, Superhirn?«
»Das Ganze ist eine elektronische Anlage«, erklärte der Freund. »Zum Teil ein sogenannter Rechner – alles zusammen ein riesiges Elektronengehirn!«
In einer Ecke befand sich unter Glas ein Plattenstapel. Von Zeit zu Zeit klappte eine Platte herunter, und ein Doppelarm, der wie eine Zange aussah, fuhr in die Lücke hinein.
»Wo sind denn die Menschen, die alles ein-und ausschalten?« erkundigte sich Micha.
»Hier braucht man keine«, sagte Superhirn. »Los, gehen wir weiter!«
Wieder öffneten sich die Türen vor ihnen von selber.
Und auf einmal befanden sie sich in einem großen Raum. Er unterschied sich von allen bisherigen, weil er nicht eckig, sondern eiförmig war. Die indirekt, also unsichtbar beleuchteten Wände schienen aus Silber zu sein. Der sonderbare Saal wirkte auf den ersten Blick völlig leer. Vielmehr: es hätte so wirken können, wäre nicht der Schreibtisch – ein merkwürdiger Schreibtisch mit Tastaturpulten – in der Mitte gewesen.
Nach allem hätte dieser Tastaturschreibtisch in dem eiförmigen Riesenraum die Besucher auch nicht mehr allzu sehr beeindruckt, wenn nicht ...
»Da liegt der Professor!« hauchte Tati.
Professor Charivari lehnte mit geschlossenen Augen und offenem Mund in einem Drehsessel. Seine Stirn war blutig, seine Arme hingen schlaff über die Seitenlehnen. Auch auf seinem weißen Kittel, den er jetzt trug, sah man rote Flecke.
Der erste, der Worte fand, war Superhirn: »Offenbar ist er überfallen worden und hat sich im letzten Augenblick zu den Tastaturen geschleppt. Dann ist er ohnmächtig in den Sessel gefallen!«
Er schritt zum Schreibtisch, die anderen folgten ihm. Der Zwergpudel winselte leise. Superhirn untersuchte die Wunde des Professors; dann drehte er den Stuhl und stellte fest: »Er hat auch einen mächtigen Schlag auf den Hinterkopf gekriegt! Tja, was machen wir? Er braucht dringend Erste Hilfe!«
»Vor allem muß er ins Bett!« sagte Tati. »Aber wo ist hier ein Bett?«
Zum Entsetzen der Gefährten ertönte auf Tatis letztes Wort eine schleppende Maschinenstimme:
»Taste Zero-zero-zero-zero-drei-eins-sieben ...«
Waff! machte Loulou.
»Zero?« schluckte Micha.
»Das heißt Null«, erklärte Superhirn rasch. Er blickte über die Tasten. »Das ist die obere Reihe, hier, rechts ...« Er drückte mit dem Zeigefinger und wiederholte dabei: »Zero-zero-zero-zero-drei-einssieben ...«
Klapp, machte es an der gegenüberliegenden Wand. Man sah eine Lücke – und davor ein Bett.
»Nicht wundern, sondern zupacken!« befahl Superhirn. Mit vereinten Kräften schleppten sie den Professor hinüber und legten ihn vorsichtig auf das Bett, Dann ging Superhirn zum Schreibtisch zurück. »Ich möchte wissen, weshalb Tatis Frage beantwortet wurde. Das war kein Mensch, das war ein Apparat! Aber wie bedient man den, wie funktioniert der?« Er sah sich um. »Es kann kein Zufall sein, daß dieser Raum eiförmig gebaut ist. Was heißt eiförmig – elliptisch! Das muß einen Grund haben!«
Tati trat näher. »Es ist jetzt keine Zeit, das zu untersuchen. Was machen wir mit Charivaris Stirnwunde?«
Wieder ertönte die Maschinenstimme:
»Liegen lassen! Nicht rütteln, da Gehirnerschütterung! Auch nicht wecken und ansprechen! Gedankenarbeit könnte zu Spätschäden führen! Für Behandlung der Stirnwunde Taste acht-achtneun-sechs-a-b-k!«
Superhirn wurde
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