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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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unsichtbare Wand!«
    »Stimmt«, nickte Superhirn. »Möglicherweise hat Charivari es nicht mehr nötig, die Stelle abzuschirmen, und vielleicht ist er wirklich nicht mehr da!«
    »Na und? Was sollen wir dann noch hier?« erkundigte sich Henri. Seine Stimme klang enttäuscht.
    »Wir könnten alles in Ruhe erforschen«, meinte Tati, »und wir brauchten uns vor unheimlichen Überraschungen nicht zu fürchten!«
    »Das wäre immerhin auch etwas wert!« sagte Superhirn. »Kommt, wir gehen zur Hütte!«
    Ohne auf ein sichtbares oder unsichtbares Hindernis zu stoßen, erreichten die sechs das windschiefe Bretterhaus mit dem Moosdach. Es stand da so still und einsam zwischen den Sträuchern, als hätte niemals jemand darin gewohnt.
    »Herr Professor Charivari! Hallooo!« krähte Micha.
    In der Hütte regte sich nichts. Henri klopfte mit dem rechten Zeigefinger an die Tür. »Au!« rief er, die Hand erschrocken zurückziehend.
    »Was hast du?« fragte Tati erstaunt.
    Henri steckte den Fingerknöchel in den Mund. »Es war, als hätt ich gegen eine Panzertür geschlagen«, knautschte er.
    »Aber das ist doch ein morsches Holzding«, rief Gérard. »Da pfeift der Wind durch alle Ritzen!« Er hob die Faust und schlug gegen die Bretter. Nun schrie auch er: »Au! Au! Verflixt!«
    Sich die rechte Faust mit der linken Hand reibend, hüpfte er auf einem Bein umher. Sein Gesicht war schmerzverzerrt. Superhirn stemmte sich mit der Schulter gegen die Tür. Sofort sagte er:
    »Zwecklos. Sieht zwar aus wie brüchiges Holz, ist aber hart wie Tresorstahl. Da kommen wir nicht hinein!«
    Er ging zum Fenster. Von der anderen Seite meldete Gérard: »In den Schuppen kann ich auch nicht rein, dabei hängt die Tür in den Angeln! Sieht sogar aus, als sei sie einen Spalt breit offen!«
    »Hier liegt eine Axt!« rief Gérard.
    »Bring sie her!« befahl Superhirn.
    Alle versammelten sich vor dem Fenster.
    »Was willst du tun?« fragte Tati. »Etwa die Scheibe einschlagen?«

    Schweigend nahm Superhirn Gérard, die Axt ab und drückte den Stiel gegen das Glas. Was denn? Das geht nicht kaputt?« wunderte sich Micha, der schon öfter mit seinem Ball Fensterscheiben eingeworfen hatte.
    »Ist es aus Plastik?« fragte Henri.
    Er befahl den anderen, zurückzutreten, faßte die Axt am Stiel, holte aus und ließ die schwere Klinge gegen das Fenster sausen. Der massive Stiel zerbrach, der Stumpf mit der Klinge wirbelte durch die Luft!
    Waff! Waff! bellte Loulou erschrocken.
    Aber das Glas in dem schiefen, kleinen Fenster war heil geblieben. Keuchend brachten Gérard, Henri, Prosper und Micha einen großen Ast geschleppt.
    »Den fanden wir unter einem Baum!« prustete Henri. »Wir benutzen ihn als Ramme.«
    »Gebt euch keine Mühe«, erklärte Superhirn. »Die Hütte ist uneinnehmbar!«
    »Uneinnehmbar?« rief Tati.
    »Wie der Stahlschrank der Bank von England«, grinste Superhirn.
    Alle betrachteten die windschiefe, jämmerliche Hütte.
    »Dieses Häuschen – wie der Stahlschrank der Bank von England!« Prosper schüttelte den Kopf.
    »Vergleiche hast du, Superhirn!«
    »Ich könnte auch sagen: widerstandsfähiger als ein Panzerschiff!« erklärte Superhirn ungerührt. Doch kaum hatte er das gesagt, geschah etwas völlig Unerwartetes: Jeder Gewalt hatte das klägliche Brettergebäude mit dem lächerlichen Dach getrotzt. An der Fensterscheibe war sogar der Axtstiel zerbrochen. Da brachte der Zwergpudel die Hütte durch einen leichten Nasenstüber zum Einsturz ... Ja! Alle sahen es! Der Zwergpudel Loulou schnüffelte an der Bretterwand herum, kam mit der Nase dagegen – und die Hütte brach wie ein Kartenhaus zusammen!
    Eine Reihe von knirschenden Geräuschen, eine Wolke von Staub – alles, woraus das kleine Gebäude einmal bestanden hatte, lag in Trümmern über-und untereinander!
    Henri und Superhirn räumten als erstes die Moosfetzen Ziegel, Schindeln und Bretter beiseite.
    »Professor Charivari!« rief Superhirn. »Sind Sie da? Hören Sie uns? Brauchen Sie Hilfe?«
    »Wer da drunterliegt, braucht keine Hilfe mehr!« meinte Gérard.
    Doch Superhirn befahl: »Packt alle mit an! Schafft einen Gang durch die Trümmer!«
    Tati half – aber der Zweck der Arbeit leuchtete ihr nicht ein: »Charivari ist sicher weg«, meinte sie.
    »Und was in der Hütte drin war, kennen wir! Oder suchst du den widerlichen Kiemenhamster?«
    »Ich suche den Schlüssel«, keuchte Superhirn, in Schweiß gebadet, »den Schlüssel zum großen Geheimnis! Und der ist in der Hütte

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