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Raumstation Erde

Raumstation Erde

Titel: Raumstation Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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mit dem Teufel eingelassen.«
    »Hank«, sagte Lewis, »halten Sie den Mund.«
    Er kam hinter dem Tisch hervor und verließ das Haus.
    »Gute Nacht«, sagte Enoch zu den anderen.
    »Mr. Wallace«, sagte Ma Fisher, »ich dank’ Ihnen, daß Sie mir das Mädel zurückgebracht haben. Ich versprech’s Ihnen. Ich sorg’ dafür.«
    Enoch ging hinaus und schloß die Tür, dann hob er die Laterne auf. Lewis stand draußen im Hof. Enoch trat zu ihm.
    »Gehen wir ein Stück«, sagte er.
    Sie blieben am Rand des Gartens stehen und sahen einander an.
    »Sie haben mich beobachtet«, sagte Enoch.
    Lewis nickte.
    »Amtlich? Oder nur aus Neugierde?«
    »Amtlich, leider. Ich heiße Claude Lewis. Ich wüßte nicht, warum ich es Ihnen nicht sagen sollte - ich gehöre zur Abwehr.«
    »Ich bin weder Verräter noch Spion«, sagte Enoch.
    »Das denkt auch niemand. Wir behalten Sie nur im Auge.«
    »Sie wissen vom Friedhof?«
    Lewis nickte.
    »Sie haben aus einem Grab etwas entfernt.«
    »Ja«, sagte Lewis. »Aus dem mit dem merkwürdigen Stein.«
    »Wo ist sie?«
    »Sie meinen - die Leiche? In Washington.«
    »Sie hätten sie nicht wegnehmen sollen«, sagte Enoch grimmig. »Sie haben mir sehr viel Ärger gemacht. Sie müssen sie zurückbringen. So schnell es geht.«
    »Es wird ein bißchen dauern«, antwortete Lewis. »Man muß sie herfliegen. Vierundzwanzig Stunden dauert das etwa.«
    »Schneller geht es nicht?«
    »Ein bißchen, vielleicht.«
    »Tun Sie, was Sie können. Es ist ungeheuer wichtig, daß Sie die Leiche zurückbringen.«
    »Gut, Wallace. Ich wußte nicht.«
    »Und, Lewis.«
    »Ja?«
    »Spielen Sie nicht den Raffinierten. Ganz ohne Mätzchen. Tun Sie, was ich sage. Ich will vernünftig sein, weil alles andere keinen Sinn hat. Aber wenn Sie mich hereinzulegen versuchen.«
    Er packte Lewis beim Hemd und zog ihn zu sich heran. »Sie verstehen mich, Lewis?«
    Lewis blieb ungerührt. Er versuchte nicht, sich loszumachen.
    »Ja«, sagte er. »Ich verstehe.«
    »Was, zum Teufel, hat Sie eigentlich dazu veranlaßt?«
    »Ich hatte eine Aufgabe.«
    »Ja, eine Aufgabe. Mich zu beschatten. Nicht, Gräber auszurauben.«
    Er ließ das Hemd los.
    »Sagen Sie, was war das im Grab?«
    »Das geht Sie überhaupt nichts an«, erwiderte Enoch bitter. »Sorgen Sie dafür, daß die Leiche wieder herkommt. Sind Sie sicher, daß Sie das schaffen? Daß Ihnen nichts im Weg steht?«
    Lewis schüttelte den Kopf. »Gar nichts. Ich rufe an, sobald ich einen Apparat finde. Ich gebe weiter, daß es unerläßlich ist.«
    »Und ob«, sagte Enoch. »Die Leiche zurückzubringen, ist das Wichtigste, was Sie je in Ihrem Leben getan haben. Vergessen Sie das nicht. Das geht jeden Menschen auf der Erde an. Sie und mich, alle. Wenn Sie versagen, mache ich Sie verantwortlich.«
    »Mit diesem Gewehr?«
    »Vielleicht«, sagte Enoch. »Machen Sie keinen Unsinn. Glauben Sie ja nicht, daß ich zögern würde, Sie umzubringen. In dieser Situation würde ich jeden töten - wirklich jeden.«
    »Wallace, gibt es etwas, das Sie mir sagen können?«
    »Nichts«, sagte Enoch.
    Er nahm die Laterne.
    »Sie gehen nach Hause?«
    Enoch nickte.
    »Es scheint Ihnen nichts auszumachen, daß wir Sie beobachten.«
    »Nein«, erwiderte Enoch. »Nicht das Spionieren. Nur die Einmischung. Bringen Sie die Leiche zurück und spionieren Sie weiter, wenn Sie wollen. Aber bleiben Sie mir vom Leib. Rühren Sie nichts an.«
    »Aber es geschieht doch etwas, Mann. Sie könnten mir wenigstens einen Anhaltspunkt geben.«
    Enoch zögerte.
    »Nur einen Hinweis«, sagte Lewis, »worum sich das Ganze dreht. Nicht die Einzelheiten, nur.«
    »Sie bringen die Leiche zurück«, sagte Enoch langsam, »dann können wir uns vielleicht unterhalten.«
    »Sie wird gebracht«, versicherte Lewis.
    »Wenn sie nicht kommt, sind Sie erledigt«, sagte Enoch.
    Er drehte sich um, ging durch den Garten und stieg den Hang hinauf.
    Lewis stand lange Zeit im Hof und sah der schwankenden Laterne nach.

22
     
     
    Ulysses war allein in der Station, als Enoch zurückkam. Er hatte den Thubaner weitertransportiert und den Hazer zur Vega zurückgeschickt.
    Frischer Kaffee wurde aufgebrüht, und Ulysses lehnte auf dem Sofa und tat nichts.
    Enoch hing das Gewehr an die Wand und blies die Laterne aus.
    Er zog seine Jacke aus und warf sie auf den Tisch, dann setzte er sich auf einen Stuhl.
    »Die Leiche wird morgen um diese Zeit zurück sein«, sagte er.
    »Ich hoffe wirklich, daß das etwas nützt«, meinte Ulysses, »aber ich

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