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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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gekrümmten Fläche. Einsteins gekrümmte, vierdimensionale RaumZeit wird oft mit einem straff gespannten Gummilaken verglichen, das an den Stellen Kuhlen hat, auf die mehr oder weniger schwere Kugeln platziert sind.
    Wenn wir dieses Beispiel auf das Universum übertragen, dann krümmt sich die Geometrie der RaumZeit um massive Körper, beispielsweise Planeten, Sterne oder Galaxien. Statt durch die Fernwirkung der Sonnenkraft werden Planeten auf ihren elliptischen Umlaufbahnen lediglich durch die Wegkrümmungen der RaumZeit auf ihren Bahnen gehalten, d. h. sie folgen den geometrischen Einbuchtungen der RaumZeit, verursacht durch Masse.

    Abb. 3: Gravitation, als Eigenschaft der RaumZeit, verursacht durch Masse. Die Sonne bewirkt nach Albert Einstein durch ihre Masse eine Kuhle in der RaumZeit und hält dadurch die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne gefangen. Die Erde rollt an der Talwand des gekrümmten Raums um die Sonne und folgt damit dem Weg des geringsten Widerstands.
    In diesem Zusammenhang können wir uns auch einen großflächigen Schwamm vorstellen, in dem Holz-, Glas- und Bleikugeln im Inneren und auf der Oberfläche platziert sind. Je nach ihrer Masse verzerren diese Kugeln mehr oder weniger das Gewebe des Schwammes. Der Schwamm stellt hier das vierdimensionale RaumZeit-Kontinuum dar, während die Kugeln Gestirne mit unterschiedlicher Masse veranschaulichen.
    1914 überredete der bedeutende deutsche Physiker und Nobelpreisträger Max Planck (1858 –1947) Albert Einstein, als hauptamtlich besoldetes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften nach Berlin zu kommen. Dort wurde dieser am 1. April 1914 zum Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik ernannt. Hier fand er auch die Ruhe und die Möglichkeiten, seine großartige Arbeit über die Gravitation, bekannt als seine allgemeine Relativitätstheorie, zu vervollständigen.
    Aus der allgemeinen Relativitätstheorie ergibt sich auch die Voraussage, dass Lichtstrahlen durch Masseobjekte, wie zum Beispiel Sterne, abgelenkt werden. Nach Einsteins Berechnungen müsste das emittierte Licht durch die Gravitation der Sonne um 1,74 Bogensekunden abgelenkt werden.
    Diese Vorhersage fand ihre glänzende Bestätigung in der Beobachtung am 29. Mai 1919 während einer Sonnenfinsternis in Brasilien durch den Cambridge-Astronomen und Physiker Sir Arthur Eddington (1882 –1944). Bei dieser totalen Sonnenfinsternis konnte Eddington als einer der ersten Verfechter der Relativitätstheorie den von Einstein vorhergesagten Ablenkungswert annähernd bestätigen. Um seine Bestimmung durchzuführen, wurde die Fotografie von der Sonnenfinsternis und eine Vergleichsfotografie Schicht auf Schicht in eine Messapparatur eingelegt, sodass die korrespondierenden Abbildungen nahe beieinander lagen.
    Daraufhin wurden die kleinen Abstände in zwei rechtwinklig zueinander stehenden Richtungen vermessen. Dadurch konnte man die relativen Verschiebungen der Sterne bestimmen, mit dem Resultat, dass sie ziemlich gut mit Einsteins Voraussage übereinstimmen. Damit war auch Newtons Schwerkraftmodell widerlegt.
    Das Ergebnis der Eddington-Expedition machte nicht nur weltweit Schlagzeilen, sondern trug auch zu der enormen Popularität Albert Einsteins bei. Er wurde berühmt. 1919 ließ sich Einstein von Mileva scheiden und heiratete später seine Cousine Elsa Löwenthal, geborene Einstein (1876 –1936). 1921 wurde Einstein für seine Arbeiten über den Photoelektrischen Effekt mit dem Nobelpreis für Physik belohnt.
    Im Dezember 1932 war Einstein auf einer Vortragsreise in den Vereinigten Staaten, kam aber wegen Hitlers Machtübernahme 1933 nicht mehr nach Deutschland zurück.
    Er wurde Mitglied im Institute for Advanced Studies unweit der Universität Princeton und arbeitete an einer Weltformel, die die Gravitation mit dem Elektromagnetismus vereinen sollte, was bis heute niemandem gelungen ist.
    1936 starb seine Frau Elsa, und Einstein lebte bis zu seinem Tod in seinem Häuschen in der Mercer Street 112 in Princeton.
    Albert Einstein, dessen Erkenntnisse vor über 90 Jahren veröffentlicht wurden, wird nach wie vor als der überragendste Physiker des 20. Jahrhunderts betrachtet, und sein Ruf ist ihm auch in das 21. Jahrhundert gefolgt. Seine Relativitätstheorien waren so komplex und revolutionär, dass es Jahrzehnte dauerte, bis ihre Schlussfolgerungen und Konsequenzen akzeptiert wurden, und sie werden auch heute noch debattiert.
    »Wichtig ist, dass man nicht aufhört, zu fragen.

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