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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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an der zeitartig geschlossenen Weltlinie entlang um das ganze Universum.
    1940 verließ Kurt Gödel mit seiner Frau auf abenteuerlichem Weg über Sibirien und Japan das Dritte Reich, um in die USA einzureisen. Am Institute for Advanced Studies in Princeton befasste sich Gödel mit philosophischen Problemen und entwickelte eine enge Freundschaft mit Albert Einstein. Durch eine fortschreitende psychische Krankheit vereinsamte er jedoch immer mehr und starb am 14. Januar 1978 in Princeton.
    Eine ganze Reihe von Mathematikern und Physikern hat sich mit den physikalischen Möglichkeiten der Zeitreisen intellektuell auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang tauchten immer wieder die theoretischen, sogenannten »Wurmlöcher« auf. Ein »Wurmloch« wäre ein Tunnel, der die Oberflächen verschiedener RaumZeit-Regionen verbindet. Ein klassisches Beispiel wäre hier ein Apfel, durch den sich ein Wurm gefressen hat. Zurückzuführen ist das Modell der Wurmlöcher auf eine Gemeinschaftsarbeit von Albert Einstein und Nathan Rosen, die 1935 unter dem Titel »The Particle Problem in the General Theory of Relativity« im »Physical Review« erschienen ist.
    Hier vergleichen die beiden Wissenschaftler separate Teile der RaumZeit mit Gummilaken, die durch zeitlose Passagen verbunden sind, und nennen sie »Brücken«. Diese zeitlosen Tunnelverbindungen wurden in Fachkreisen unter dem Begriff »Einstein-Rosen-Brücke« bekannt.
    Ich habe bereits 1982 ein Buch unter dem Titel »Die Einstein-Rosen-Brücke« veröffentlicht. Einige Autoren haben die Wurmlöcher enthusiastisch als Zeitreisepassagen begrüßt. Allerdings wird dabei oft übersehen, dass diese sogenannten Wurmlöcher höchst instabil und winzig klein sind, im Gegensatz zu den großen schwarzen Löchern. Wurmlöcher öffnen sich nur für eine unendlich kurze Zeit, um sich dann sofort wieder zu schließen. Der Vorgang vollzieht sich blitzschnell, sodass nicht einmal ein Partikel genügend Zeit zum Durchschlüpfen fände.
    Daher dürfte es auch nicht überraschen, dass einige Physiker sich mit theoretischen Techniken befassen, um Wurmlöcher von ihrer natürlichen Tendenz des Sich-Verschließens abzuhalten. Herausragend ist hier der Quanten-Kosmologe Kip Thorne (geb. 1940), Professor für Theoretische Physik am Caltech (California Institute of Technology). Er war einer der ersten Wissenschaftler, die sich mit der Möglichkeit von Zeitreisen durch Wurmlöcher befassten.
    Mit seinen Kollegen Mike Morris und Ulvi Yurtsever zeigte er, dass passierbare Wurmlöcher nur dann existieren könnten, wenn sie im Zusammenhang mit Quantenfeldern negativer Energie stünden.
    Um die Öffnung eines Wurmlochs stabil zu halten, käme für Kip Thorne die Antigravitation in Frage. Kann Antigravitation künstlich generiert werden? Sie entsteht manchmal, weil sich die Energie des Quantenfeldes hin und wieder negativ verhalten kann. Da Energie Masse voraussetzt, ist negative Energie also gleichbedeutend mit negativer Masse, mit der Konsequenz – zumindest theoretisch – der Quanten-Antigravitation.
    Unter Einbeziehung dieser Möglichkeiten analysierten Thorne und seine Mitarbeiter eine Anzahl von Wurmloch-Lösungen, bei denen es gelungen war, die Einstein-Rosen-Brücke durch die Quanten-Antigravitation offen zu halten, ohne die bekannten physikalischen Gesetzte zu verletzen. Durch die Materie zusammenziehende und damit Singularität erzeugende Schwerkraft wird der Eingang des Wurmlochs verschlossen. Soll also dieser Zugang offen bleiben, muss ein negatives, Druck ausübendes Feld, gleichbedeutend mit Anti-Gravitation, vorhanden sein. Die mit dem Unterdruck verbundene Anti-Gravitation hebt die Wirkung der Schwerkraft innerhalb des Wurmlochs auf und hält damit seinen Eingang offen.
    Hier kommt der niederländische Physiker Hendrik Casimir (1909 –2000) ins Spiel, der bereits 1948 einen Weg zur Erzeugung von Quanten-Antigravitation, den sogenannten Casimir-Effekt, entdeckte. Dieses Phänomen lässt sich auf Quantenfeld-Fluktuation zurückführen. Bevor die Quantenphysik unser Weltbild revolutionierte, war man noch der Ansicht, der Raum sei völlig leer, wenn keine Teilchen mehr in ihm vorhanden wären und der Wert aller Felder Null sei. Durch Erkenntnisse der Quantenphysik jedoch, dass der angeblich leere Raum von brodelnden Vakuumfluktuationen durchzogen ist, musste diese Anschauung gründlich revidiert werden. Hendrik Casimir suchte nach einem Weg, diese Vakuumfluktuationen des elektromagnetischen

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