Raumzeit - Provokation der Schoepfung
Position eines Objektes im Raum bestimmt werden kann, aber immer nur in Relation zu einem anderen Objekt.
Ich muss gestehen, dass mich besonders der Begriff »leerer Raum« irritiert. Zum Beispiel der »leere Raum« zwischen den Sternen und den Galaxien. Der Raum als eine Art Behälter, in dem Sternensysteme, Planeten, Atome, Elementarteilchen vorhanden sind. Was würde also passieren, wenn wir alles, alle Materie, aus dem Raum entfernen? Was bleibt? Ein leerer Behälter? Nichts? – Wenn nichts mehr existiert, dann kann auch das Nichts nicht existieren.
Auch der Begriff »Behälter« ist problematisch. Ein Behälter hätte ja Wände, einen Deckel, einen Boden oder zum Beispiel eine Kugelhülle. Stellen wir noch einmal fest: Wenn etwas nicht vorhanden ist, kann es auch nicht beschrieben werden. Wir müssen uns also von dem Begriff »Behälter« beziehungsweise »Raumcontainer« trennen. Leere, das Nichts, existiert nicht. Die RaumZeit selbst besteht aus reiner Energie. Und aus dieser RaumZeit-Energie ist alles entstanden. Einen RaumZeit-Behälter gibt es nicht! Von den kleinsten Teilchen, zum Beispiel Elektronen von ungefähr einem Tausendmilliardstel Millimeter Größe, und noch kleineren Teilchen bis hin zu riesigen Sternen von Millionen von Kilometern Durchmesser einschließlich der uns bekannten Naturkräfte verdanken alle ihre Existenz der RaumZeit.
Dehnt sich die RaumZeit linear unendlich aus? Oder ist sie zu einer geschlossenen Unendlichkeit gekrümmt? Ein Universum, das sich in alle Richtungen für alle Ewigkeit ausdehnt, wäre eine lineare Unendlichkeit. Wenn die RaumZeit sich allerdings in sich krümmen würde, wäre sie endlich und doch unbegrenzt, also eine geschlossene Unendlichkeit. In der nichteuklidischen Geometrie hat eine Kugel eine positive Krümmung. Eine Ebene hätte keine Krümmung. Eine negative Krümmung würde eine Sattelform, ein offenes Universum beschreiben.
Wenn die RaumZeit expandiert, also sich ausdehnt, was nach heutiger Modellvorstellung der Kosmologen ja der Fall ist, war das Universum früher kleiner, als es heute ist, und würde in Zukunft immer größer werden. Das bringt uns nun zum Begriff »Zeit«, der mit dem Raum ja eng verknüpft ist, zum sogenannten RaumZeit-Kontinuum.
Auch der Zeit hat man eine Dimension, die vierte, zugeordnet. Aber was um Himmels Willen ist die Zeit? Ist sie die kontinuierliche, fortschreitende Ordnung im Auftreten von Ereignissen, die unser Bewusstsein wahrnimmt? Ist sie unser melancholisches Empfinden der Vergänglichkeit, das Fortschreiten der Gegenwart aus der Vergangenheit in Richtung Zukunft? Ist sie die fundamentale, messbare Größe, die gemeinsam mit dem Raum ein Kontinuum bildet, in dem alle materiellen Ereignisse eingebunden sind?
Für Physiker ist die Zeit eine fundamentale Größe, über die sich, zusammen mit dem Raum, die Dauer und Reihenfolge von Ereignissen bestimmen lassen. Allgemein wird die Zeit durch das Zählen von Perioden festgelegt, z. B. die Uhr oder der Kalender. Für uns hängt aber auch der Zeitbegriff eng mit der Kausalität zusammen. So ist es für uns selbstverständlich, dass die Ursache der Wirkung vorausgeht. Die Vergangenheit war, kann nicht mehr verändert werden. Die Zukunft hängt kausal von der Gegenwart ab. Zeit als wachsende Vergangenheit?
Was aber ist Zeit? Zeit ist Bewegung und Raum ist Energie – dunkle Energie.
RaumZeit ist Energie in Bewegung
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Ob turbulente Fluktuationen im Quantenvakuum, die Schwingungen der Superstrings, Bewegung im Atom, Moleküle, Planeten, Sterne, die Schwingung in Atomuhren, Zeiger auf dem Zifferblatt – es geht immer um Bewegung, um Zeit.
Auch unsere bewusste Wahrnehmung ist das Resultat von Bewegung. Zeit ist keine Dimension, sondern Bewegung.
Gravitation ist eine Eigenschaft der RaumZeit. Durch die Verdichtung eines größeren Volumens der RaumZeit-Energie zu einem kleineren komprimierten Volumen entsteht Materie. Damit verdichtet und verstärkt sich gleichzeitig das Gravitationspotenzial der RaumZeit.
Was passiert, wenn sich die RaumZeit mit ihrer Materie unter die Größenordnung der sogenannten Planck-Skala, also der Planck-Länge (10 −35 cm), verdichtet? Die Zeit wird in diesem Fall zur Planck-Zeit komprimiert (10 −43 Sekunden). Die Planck-Länge entspräche hier der Länge eines Strings und die Planck-Zeit der Zeit, die das Licht braucht, um die Länge eines Strings zu durchqueren.
Bei dieser Bedingung versagt nicht nur unser physikalisches
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