Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raus aus dem Schneckenhaus

Raus aus dem Schneckenhaus

Titel: Raus aus dem Schneckenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Morschitzky , Thomas Hartl
Vom Netzwerk:
angespannt fühlen und dennoch fachlich gut sein. Wenn Sie sich vor einer Prüfung fürchten, muss weder die Prüfung besonders schwer noch der Prüfer unangenehm sein, wenngleich es auch einmal so sein kann. Wenn Sie als Mann bei einem Date mit einer Frau aufgeregt waren, können Siedennoch einen guten Eindruck gemacht haben. Wenn Sie sich als Frau nicht attraktiv fühlen, können Sie auf einen Mann dennoch anziehend wirken. Akzeptieren Sie den Umstand, dass Sie unter großem sozialen Stress von unkontrollierbaren Gefühlen gesteuert werden, nicht klar denken können und dann anfällig sind für Trugschlüsse und Fehlurteile über die soziale Realität.
    Trainieren Sie in Form von Selbstgesprächen, besser mit der falschen Gleichsetzung von innerem Gefühl und äußerem Eindruck zurechtzukommen, indem Sie sich z. B. sagen: »Ich kann nach außen hin ruhig wirken, auch wenn ich mich innerlich aufgeregt fühle«, »Auch wenn ich mich schlecht fühle, kann ich bei anderen einen guten Eindruck hinterlassen«, »Ich kann innerlich sehr angespannt sein und dennoch das Beste geben«, »Ich kann als Mann einer Frau gegenüber nervös sein und dennoch gut bei ihr ankommen.«
Besinnung auf die eigenen Werte und Rechte: Auch für Sie gelten die Menschenrechte!
    Überprüfen Sie Ihre Wertmaßstäbe, die Einfluss auf Ihre sozialen Ängste haben:
Was sind die zentralen Werte Ihres Lebens? Zählen Sie die drei wichtigsten in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für Sie auf.
Was ist Ihnen wichtig, unabhängig davon, was andere darüber denken?
Was sind Ihre zentralen Wertmaßstäbe zur Beurteilung Ihrer Leistungen?
Was macht den Wert Ihrer Person aus? Wie sehr hängt Ihr Selbstwertgefühl von Ihren Leistungen ab?
Können Sie dazu stehen, dass Ihnen bestimmte Dinge einfach nicht liegen und Ihnen auch nicht wichtig genug sind, sie zu lernen, obwohl viele andere über diese Fertigkeiten verfügen?
Können Sie kleinere Fehler, peinliches Verhalten und Misserfolge akzeptieren und sich weiterhin als wertvoller und fähiger Mensch betrachten? Was bedeutet es für Sie, Fehler zu begehen und Misserfolge zu erleben?
Wie schlimm ist es für Sie, wenn Sie von den vermuteten Wertmaßstäben der Umwelt abweichen? Wären Sie dann ein Versager, wenn Sie die Zielvorgaben der anderen nicht erfüllen könnten?
Wie sehr ist Ihr Selbstwertgefühl vom Vergleich mit anderen Menschen abhängig? Welche Werte der anderen, die eigentlich nicht Ihre Wertvorstellungen sind, versuchen Sie im Zuge der sozialen Anpassung zu übernehmen?
Welche Rechte folgen aus Ihren Wertvorstellungen? Immer weniger Rechte für sich selbst und immer mehr Pflichtgefühl und Einsatzbereitschaft für andere?
    Fällt es Ihnen aufgrund Ihrer sozialen, am Wohl der anderen Menschen orientierten Einstellung schwer, Ihre eigenen Rechte zu definieren und einzufordern? Sie kennen doch die Menschenrechte, die die Vereinten Nationen (UNO) 1948 verkündet haben. Besinnen Sie sich auf Ihre persönlichen Grundrechte im Umgang mit anderen Menschen und formulieren Sie die wichtigsten davon in Form von hilfreichen Selbstgesprächen , etwa folgendermaßen:
    Ich habe das Recht,
meine Meinungen offen zu vertreten, auch wenn sie falsch sein sollten,
meine persönlichen Gefühle zu haben und mitzuteilen, auch wenn sie von anderen Menschen nicht verstanden und nicht geteilt werden,
auf mein Wohlergehen und meine Bedürfnisse zu achten, auch wenn dies anderen Menschen nicht immer gefällt,
nach eigenem Gutdünken zu leben, ohne mich rechtfertigen zu müssen, solange ich dabei nicht die Rechte anderer verletze,
neue Erfahrungen zu machen, auch wenn ich dabei Fehler begehe,
mit Respekt und Würde behandelt zu werden, auch wenn ich Schwächen habe,
andere um Unterstützung zu bitten, auch wenn ich etwas alleine schaffen könnte,
Nein zu sagen, ohne mich schuldig zu fühlen und unnötig viele Begründungen dafür angeben zu müssen.
    Vertreten Sie erfolgreich Ihre Rechte, ohne dabei die Rechte der anderen einzuschränken. Wenn Sie umgekehrt anderen Menschen bestimmte Grundrechte zugestehen, werden Sie bald weniger soziale Ängste haben, weil Sie sich damit eine heilsame Ohnmacht eingestehen:
Der andere hat das Recht, mich nicht zu mögen, auch wenn ich mich ihm gegenüber wohlwollend verhalten habe.
Der andere darf mich kritisieren, auch wenn ich seine Kritik nicht teile und unberechtigt finde.
Der andere hat das Recht auf seine freie Meinung und darf denken über mich, was er will, auch wenn es mir nicht

Weitere Kostenlose Bücher