Raus aus dem Schneckenhaus
Ihrer Wirkung auf andere Menschen. Nutzen Sie die ansteckende Wirkung von Emotionen und Verhaltensweisen und damit Ihren Einfluss auf andere: Ihre Mitmenschenahmen Ihre Gefühle und Verhaltensweisen unbewusst nach und reagieren auf Sie nonverbal so, wie Sie sich ihnen gegenüber verhalten.
In der Gestik , also der Bewegung des Körpers, zeigt sich Unsicherheit vor allem in nervösen Händen, Unruhe in den Beinen, eigenartigen Bewegungen des Kopfes und schlaffem Händedruck. Was sind Ihre charakteristischen Gesten bei Unsicherheit und Ängstlichkeit? Wagen Sie einmal etwas Neues: Unterstreichen Sie mit gewissen Handbewegungen die Bedeutung Ihrer Worte, nicken Sie, wenn Sie einer Sache zustimmen, geben Sie einen kräftigen Händedruck als Zeichen der körperlichen Sicherheit.
Ein aufgerichteter und offener Körper drückt die Bereitschaft zur Begegnung aus. Machen Sie sich in Ihrer Körperhaltung kleiner, als Sie wirklich sind? Stehen Sie wie »geknickt« da: mit gesenktem Kopf, nach vorne geneigten, hängenden Schultern, eingezogenem Nacken und leicht gekrümmtem Rücken? Sitzen Sie in der Runde mit verschränkten Händen und überkreuzten Beinen als Zeichen Ihrer inneren Verschlossenheit oder sind Sie so angespannt, als wären Sie »auf dem Sprung«? Probieren Sie einmal Folgendes: Zeigen Sie durch einen aufgerichteten Körper, zurückgezogene Schultern und erhobenen Kopf mehr Selbstbewusstsein und drücken Sie über Ihre nicht verschränkten Arme eine kontaktbereite Körperhaltung aus. Üben Sie, möglichst selbstbewusst dazustehen und andere anzublicken. Wenden Sie sich anderen während des Gesprächs auch körperlich zu. Gehen Sie gerade aufgerichtet auf unbekannte Personen zu, mit direktem Blickkontakt, und beobachten Sie, ob diese ausweichen. Erleben Sie so die Wirkung Ihres körperlichen Auftretens auf andere Menschen.
Die räumliche Distanz stellt für sozial ängstliche Menschen ein typisches Sicherheitsverhalten dar. Stehen oder sitzen Sie nicht abseits von anderen, sondern experimentieren Sie, wie viel räumliche Nähe zu anderen Menschen Sie sich zumuten können.
Das äußere Erscheinungsbild ist bei sozial ängstlichen Menschen auf größtmögliche Unauffälligkeit gerichtet. Betonen Sie Ihr Äußeres bewusst in der für Sie passenden Form durch Kleidung, Frisur, Schmuck oder Make-up, um die Aufmerksamkeit der anderen zu erregen.
Die Stimme vermittelt ebenfalls einen Eindruck Ihrer Persönlichkeit. Eine leise, zittrige oder hohe Stimme, ein monotoner Tonfall, eine undeutliche Sprache und ein nervöses Sprechtempo lassen Sie ängstlich wirken. Sprechen Sie daher angemessen laut und deutlich, mit melodisch-rhythmischem Klang und kleinen Pausen ohne Hektik. Bei Angst wird Ihre Stimme durch die damit verbundene Verspannung höher, dochdurch eine gute Zwerchfellatmung kann Ihre Stimme wieder aus der Mitte Ihres Körpers kommen.
Erforschen Sie die Reaktionen der Umwelt auf kleine nonverbale Veränderungen Ihres Verhaltens und entdecken Sie dabei Ihre Einflussmöglichkeiten auf das Verhalten der anderen.
Verbales Sozialverhalten: So kommunizieren Sie erfolgreich
Nach der Überprüfung und Verbesserung Ihres nonverbalen Verhaltens können Sie sich nun den Möglichkeiten und Fallstricken des verbalen Sozialkontakts, also der direkten Begegnung mit anderen Menschen, widmen. Sind Sie schüchtern, sollten Sie sich eine kleine Aufwärmphase gönnen und sich nicht vorschnell zu sozialen Kontakten zwingen. Erweitern Sie dann langsam Ihre Schutzzonen und öffnen Sie sich bewusst für unvertraute Menschen, Orte und Situationen. Denken Sie daran: Sie können trotz Schüchternheit und Kontaktängstlichkeit selbstsicher handeln. Stehen Sie zu sich, wie Sie nun einmal sind. Sie wirken unecht und nicht authentisch, wenn Sie versuchen, den Draufgänger und coolen Typen zu spielen. Vertrauen Sie darauf, dass andere Ihre wahren Qualitäten erkennen werden, wenn Sie nicht versuchen, ihnen etwas vorzuspielen.
Wir schlagen Ihnen zur Erweiterung und Intensivierung Ihrer Sozialkontakte Übungen mit zunehmender persönlicher Nähe vor: einfache Ansprechübungen, körperliche Näheerfahrungen, Smalltalk und längere Gespräche. Es geht dabei darum, dass Sie aktiv werden und auf die Gesprächssituation Einfluss nehmen, statt passiv darauf zu warten, bis Sie angesprochen werden.
Ansprechübungen sind eine Form der kurzen Kontaktaufnahme mit fremden Personen, deren Reaktion keinesfalls immer positiv sein muss, damit Sie sich für
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