Rausch der Sinne
sie um Verzeihung zu bitten.
Es war anmaßend von ihm gewesen, ihre geheimsten Gedanken zu lesen, doch er bedauerte es nicht, denn so hatte er Charlotte für sich gewonnen. Die süße Charlotte mit allen ihren Hoffnungen, Träumen und Wünschen. Jetzt fühlte sie sich von dem Mann, dem sie ihre Unschuld geschenkt hatte, belogen und betrogen.
Der Gedanke machte ihn fertig. Er musste ihr unbedingt zu verstehen geben, was er empfunden hatte, als er ihr Tagebuch gelesen hatte. Und da gab es nur einen Weg.
Charlotte verbrachte eine schlaflose Nacht und erwachte am nächsten Morgen deshalb später als üblich. Ein schlechtes Gewissen war kein gutes Ruhekissen. Auch wenn er es verdient hatte, sie hatte ihn gekränkt. Sie musste sich bei ihm entschuldigen. Doch am vergangenen Abend hatte sie nicht den Mut dazu aufgebracht. Hätte er ihr überhaupt zugehört? Er war so stolz unter der charmanten Oberfläche, dass ihre Worte ihn unglaublich verletzt haben mussten.
Sie versuchte sich einzureden, dass er ihr nicht geglaubt hatte. Schließlich wusste er aus ihrem Tagebuch, dass Sex für sie weit mehr bedeutete als körperliches Vergnügen.
Doch es gelang ihr nicht, ihr Gewissen zu beruhigen. Zu sehr war sie sich der Tatsache bewusst gewesen, dass Alexandre nach außen zwar stark wirkte, aber in Wirklichkeit sehr verletzlich war.
Nein, sie durfte ihn nicht in dem Glauben lassen, dass sie mit ihm nur ihre Erfahrungen sammeln wollte. Der Mann, der ihr so viel Zärtlichkeit gegeben hatte, durfte dies nicht denken.
Sie holte tief Luft und öffnete die Tür. Eigentlich wollte sie zu ihm gehen, doch als sie den weißen Briefumschlag vor ihrer Tür sah, geriet sie in Panik. Was, wenn er ihre Worte doch für bare Münze genommen und beschlossen hatte, den Kontakt abzubrechen? Sie nahm den Umschlag mit zittrigen Händen und ging zurück ins Haus.
In dem Umschlag lagen mehrere beschriebene Blätter Papier. Voller Angst und Verzweiflung begann sie zu lesen.
Meine Geliebte …
Ungläubig ließ sie sich auf einen Sessel fallen. War das möglich? Konnte Alexandre das wirklich getan haben, nachdem sie ihn so gekränkt hatte?
Ja, er hatte es getan.
Der stolze, elegante Alexandre Dupree erlaubte ihr einen Blick in seine geheimsten Gedanken, seine geheimsten Fantasien.
Sie sah auf das Blatt.
Meine Geliebte,
du hast nach meinen Fantasien, meinen Träumen gefragt. Aber wirst du mir glauben, dass du meine ultimative Fantasie bist, eine Frau mit Feuer und Schönheit, Geist und Seele, atemberaubender Sinnlichkeit und unglaublicher Zärtlichkeit?
Dein Lächeln bringt mich um den Verstand. Deine Berührungen liefern mich dir aus. Ach, ma chérie, ich weiß, du würdest dich hiermit zufriedengeben und nicht mehr verlangen. Aber du hast ein Recht darauf, von mir dieselbe Offenheit zu verlangen, die ich mir von dir erschlichen habe. Für einen Mann, der sein Leben lang Geheimnisse hatte, ist das nicht einfach. Schwierig, aber nicht unmöglich.
Was erträume ich mir also von meiner Charlotte? Was lässt mich steinhart wach werden? Was macht mich heiß auf dich? Was lässt mich selbst in der kältesten Nacht schwitzen?
Ich werde es dir erzählen, Kleines.
Charlottes Herz raste.
In meinen Fantasien ist immer Nacht, und wir befinden uns hinter verschlossenen Türen. Obwohl … manchmal kann ich mich nicht beherrschen, und dann will ich dich dort lieben, wo du gerade bist. Seit jener Nacht vor deinem Cottage (merci, ma petite) gehört es zu meinen liebsten erotischen Fantasien, mit dir unter den Sternen zu schlafen.
Charlotte fuhr sich über die Lippen und lächelte, als sie an die besagte Nacht dachte. Dort hätte sie merken müssen, dass es für beide kein Spiel mehr war. Sie las weiter.
In meinem Träumen hast du etwas an, was dich wahrscheinlich rot werden ließe, aber ein Mann darf sich diese Freiheiten in seinen Fantasien nehmen. Ich sehe dich in erotischen Dessous aus weißen Bändern und Spitze. Ein unglaublich erotischer Anblick, den ich sehr genieße.
Weiße Bänder und Spitze?
Deine Dessous sind so knapp und durchsichtig, dass sie mehr zeigen als verbergen. Und in deinen seidigen Haaren spiegeln sich die Flammen des Kamins, vor dem du stehst. Habe ich dir eigentlich gesagt, dass wir uns in meinem Chalet in der Schweiz befinden und eingeschneit sind?
Das Feuer soll uns warmhalten, aber ich brauche es nicht, wenn du dastehst und mich ansiehst, als könntest du dir nichts Schöneres vorstellen, als mich auszuziehen und jeden
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