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Rausfliegen mit Erfolg

Rausfliegen mit Erfolg

Titel: Rausfliegen mit Erfolg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Nentwich
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bekommen, der von irgendwoher aus dem Konzern einfliegt. Was sind Sie für ein Manager, wenn Sie innerhalb Ihres eigenen Unternehmens keine Informationen über eine Person einholen können? Sie brauchen nur etwas Gespür bei der Auswahl Ihrer Informanten. Ein heißer Tipp ist seine Assistenz. Natürlich erhalten Sie auch ein Bild von Teammitgliedern oder Kollegen. Wenn Sie die guten Bewertungen halbieren und die schlechten verdoppeln, bekommen Sie schon ein grobes Bild davon, was Sie erwartet.
    In jedem Fall gibt es so etwas wie eine Einarbeitungsphase. Nutzen Sie die, um Ihren Chef aufmerksam zu beobachten. Stellen Sie den Wahrnehmungsradar auf höchste Stufe. Besuchen Sie ihn täglich unter verschiedenen Vorwänden. Prüfen Sie ihn mit konstruierten Situationen. Sie werden sehen, nach kurzer Zeit wissen Sie Bescheid.
    Dann gilt es, die Zuordnung vorzunehmen und sein eigenes Handeln konsequent daran auszurichten. Im besten, eher unrealistischen Fall finden Sie hohe Übereinstimmung mit Ihrem eigenen Wertesystem. Dann steht einer harmonischen Zusammenarbeit nichts im Wege und Sie leben glücklich bis Ihre Pensionierung oder sein nächster Karriereschritt Sie scheidet.
    Im schlimmsten Fall stufen Sie ihn am absolut entferntesten Ende Ihrer Skala ein. Wenn Sie jetzt konsequent bleiben, ergreifen Sie in einem geordneten Rückzug die Flucht. Versuchen Sie nicht, Ihren Boss umzuerziehen. Das klappt auch im Privatleben nicht. Die Beziehung ist zum Scheitern verurteilt.
    In den meisten Fällen liegt die Übereinstimmung irgendwo in einer kompromissfähigen Mitte. Sie gewöhnen sich an ihn und adjustieren den zu erwartenden Leidensdruck wie bei den Reifen Ihres Dienstwagens, natürlich unter Einbeziehung jenes Gehaltsanteils, der gemeinhin als „Schmerzensgeld“ bekannt ist.
    Für den Fall, dass Sie sich bei der richtigen Einordnung Ihres Chefs noch immer nicht sicher sind, finden Sie nachstehend ein paar Verhaltensrichtlinien, die für Vertreter beider Führungsstile gleichermaßen von Nutzen sind:
Leistung ist nur ein Teil Ihres Jobs. Oft schlägt „Etikette“ die Ergebnis-orientierung. Wenn Sie nicht erfolgreich sind, dann seien Sie umso netter zu Ihrem Chef.
Vergessen Sie rationale Argumente. Im Management wie in der Politik zählen Sympathie und Emotion. Investieren Sie in Ihre neue Beziehung mindestens ebenso viel wie in ein junges privates Glück.
Wenn Ihr Chef eine unpopuläre Entscheidung trifft, dann spielen Sie nicht sein Sprachrohr. Er soll sie selbst kommunizieren. Das hilft ihm, sich später daran zu halten.
Sagen Sie nie „Mein Chef hat das entschieden“, wenn Sie es nicht beweisen können. Es könnte nämlich passieren, dass er sich nicht mehr daran erinnert („Naivling“) oder sich entschieden davon distanziert („Feigling“).
Überlegen Sie, ob Ihnen uneingeschränkte Loyalität zu Ihrem Chef wirklich gut tut. Meist ist es hilfreicher, sich auf das eigene Netzwerk statt auf seinen Chef zu verlassen.
Seien Sie stets auf der Hut vor Ihrem Boss. Auch er hat einen Vorgesetzten und könnte sich mit der Zeit ändern.
Denken Sie daran, mehr Zeit mit Kollegen außerhalb Ihrer Abteilung zu verbringen. Die wissen sicher mehr über Ihren Chef als das eigene Team.
Freunden Sie sich mit der Assistentin Ihres Chefs an, Sie ist eine wertvolle Quelle für Informationen über seine Befindlichkeiten. Aber lassen Sie Vorsicht walten. Sie könnte ein Doppelagent sein. Und Ihr Chef ist auch ihr Chef.
Zur Wiederholung:
Seien Sie nett zu Ihrem Chef. Das gilt vor allem, wenn das Monatsende naht, insbesondere am Quartalsende.
    2. Gebot: Du sollst dich Vertragen
    Sind Sie oder waren Sie schon mal verheiratet?
    Erinnern Sie sich an die Zeit davor. An das junge Glück, an den festen Vorsatz, von Luft und Liebe zu leben. An die unendlich positive Stimmung, die Unvoreingenommenheit, den Vertrauensvorschuss, den Sie Ihrem Partner zugestanden haben. An die Großzügigkeit bei der Ausrichtung der Hochzeit und Einrichtung des Hausstandes. Kein „DU oder ICH“, nur ein „WIR“. Kein Ehevertrag, nur der feste Vorsatz, „nie einen Richter zu brauchen“.
    Ich weiß, es ist äußerst schwierig, in einem Zustand der Euphorie die gebotene Vernunft walten zu lassen, geschweige denn die erforderliche Kaltschnäuzigkeit, den „Killer-Instinkt“ zu bewahren.
    Und wie sieht es beruflich

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