Rausfliegen mit Erfolg
laden Sie Ihren Arbeitgeber ein, Ihnen bei der Regeneration behilflich zu sein?
Angesichts der psychischen Belastung, denen Manager in ihrer Arbeit laufend ausgesetzt sind, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf zwei relevante Punkte lenken, die man bis jetzt kaum in Dienstverträgen findet, obwohl sie bei genauerer Betrachtung für beide Vertragsseiten durchaus wertvoll ein können:
In der Einführungsphase, bei kritischen Projekten und in Change-Management-Prozessen empfiehlt es sich für jeden Manager, einen ausgebildeten Coach an seiner Seite zu haben. Wenn Sie sich diese Hilfe in Ihrem Dienstvertrag verankern lassen, fällt sie später nicht dem Sparstift zum Opfer.
In der Abschiedsphase, und hier sind wir wieder beim Kern des Buches, bewährt sich ein professionell geführtes Outplacement . Wenn Sie dieses als Dienstnehmer ablehnen, unterschätzen Sie die psychologische Komponente einer Kündigung. Es geht Ihnen so, wie jenen, die eine Krankenversicherung ablehnen, weil sie sich gerade jetzt so gesund fühlen. Denken Sie bei der Formulierung eines unliebsamen Ausstiegsszenarios daran, diesen Service vertraglich festzuhalten. Sie signalisieren Ihrem neuen Chef mit dieser Forderung auch Ihre Professionalität als Führungskraft.
Die Vertragsdauer
FuÃballer verfügen über einen Vertrag mit definierter Laufzeit.
Wenn Sie nicht zur erlesenen Gruppe der Vorstände gehören, dann befinden Sie sich normalerweise in einem unbefristeten Dienstverhältnis. Was so unbegrenzt anmutet, kann schneller enden, als man glaubt. Die gesetzlichen Kündigungszeiten gestalten sich angesichts der Situation am Arbeitsmarkt und der daraus resultierenden Zeit für die Suche eines neuen Jobs auf Ihrem Level äuÃerst bescheiden. Sie sollten also darüber nachdenken, eine Verlängerung der dienstgeberseitigen Kündigungsfrist auszuhandeln. Wenn Ihr neuer Arbeitgeber auf dieses Anliegen mit der Forderung reagiert, auch die dienstnehmerseitige Kündigungsfrist zu verlängern, können Sie ruhigen Gewissens darauf eingehen. Erfahrungsgemäà macht Sie das für ein abwerbendes Unternehmen sogar interessanter.
Dann gibt es allerdings noch die weitverbreitete Konkurrenzklausel. Sie untersagt der Führungskraft, sich in derselben Branche einen anderen Job zu suchen. Stellen Sie sich vor, ein FuÃballer würde so etwas akzeptieren. Er müsste die Liga verlassen und beispielsweise zu Volleyball wechseln. Undenkbar, nicht?
Ablösesumme
FuÃballer haben einen Marktwert, den sich der âbesitzendeâ Klub als Ablösesumme bezahlen lässt. Die guten FuÃballer bekommen einen Teil dieses Geldes ab, die wirklich âausgefuchstenâ schlieÃen die Ablösesumme von vornherein vertraglich aus und können sich frei auf dem Arbeitsmarkt bewegen. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass das ihre Attraktivität und damit ihre künftigen Einkünfte in die Höhe schraubt. Manager lassen sich in einer falsch verstandenen Loyalität von ihrem Arbeitgeber oft mit Haut und Haaren vereinnahmen. Ein beliebter Vertragsbestandteil ist die Verpflichtung zur Rückzahlungen hoher Ausbildungskosten bei vorzeitiger Kündigung des Dienstnehmers. Also praktisch eine Ablösesumme, die der Spieler trägt. Es bleibt Ihrem Verhandlungsgeschick überlassen, dieses Ansinnen zu vermeiden oder zumindest auf ein akzeptables Maà zu reduzieren.
Verpflegung
Zugegeben, die ausgewogene, auf die Anforderungen eines Sportlers zugeschnittene Ernährung steht im ursächlichen Zusammenhang mit seiner Leistung und ist damit auch im Sinne des Arbeitgebers.
Doch auch im Bürojob trägt sinnvolle Ernährung zur Leistung bei. Was für AuÃendienstmitarbeiter in Form von Tagesdiäten rechtlich festgelegt ist, wird für Manager, vor allem im Innendienst, bei knauserigen Arbeitgebern oft âvergessenâ. Wenn Sie nicht das Glück haben, viele Arbeitsessen zu absolvieren oder eine akzeptable Kantinenverpflegung vorgesetzt bekommen, dann sprechen Sie diesen Punkt dezidiert an. Er kostet ihrem Dienstgeber weniger als Ihnen.
Wenn Sie angesichts des umfangreichen Forderungspakets der Mut verlässt oder Sie dem Autor des Buches MaÃlosigkeit vorwerfen, dann lehnen Sie sich zurück und stellen Sie sich in Ruhe folgende Fragen: Was bin ich wert? Wie viel ist mein Einsatz wert? Wie viel ist mein Körper, meine Gesundheit wert? Wie lange kann ich den Job in
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