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Rausfliegen mit Erfolg

Rausfliegen mit Erfolg

Titel: Rausfliegen mit Erfolg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Nentwich
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Ernstfall.
    Als Autor dieses Buches halte ich es mit allen Versicherungsvertretern dieser Welt. Ich wünsche Ihnen, dass es bei der Vorsorge bleibt und Sie das hier Erlesene zum Bedrohungspotenzial „Jobverlust“ nie wirklich benötigen.
    1. Gebot: Du sollst deinen Arbeitgeber prüfen
    Unsere Eltern sind die ersten Lebensberater.
    Sie lassen uns diese kostenlose Serviceleistung ein Leben lang angedeihen, unabhängig von Alter und Lebensphase. Denn Kind bleibt Kind, auch wenn es erwachsen ist.
    Im traditionellen Rollenbild geben Eltern ihre Ratschläge vor allem zu privaten Entscheidungen. „Prüfe, wer sich ewig bindet“, hat wohl jeder schon gehört, der für eine fixe Beziehung das elterliche Wohlwollen suchte. Und diesen ernstgemeinten Rat setzten Mutter und Vater dann auch höchstpersönlich in die Tat um. Lange prüfende Gespräche mit geheimdienstähnlichen Fragetechniken gehörten da ebenso zum Repertoire wie situationsbezogene Verhaltensprüfungen bei eigens dafür organisierten Familienzusammenkünften.
    Wenn es um berufliche Belange ging, haben sich Ihre Eltern nach der Schule erfahrungsgemäß immer weniger eingemischt. Und das ist irgendwie schade. Stellen Sie sich für einen kurzen Moment vor, Ihre Eltern hätten ihren Arbeitgeber persönlich eingehend geprüft. Vom obersten Chef bis zur Assistenz ...
    Nachdem Sie wieder zum Ernst der Lage zurückgefunden haben, fragen Sie sich bitte Folgendes: Wo habe ich eigentlich damals vor Dienstantritt Informationen über meinen Arbeitgeber eingeholt?
    Wenn die Antwort lautet: „Aus Firmenbroschüren, der Firmenwebsite und von Firmenangehörigen“, dann werden Sie sich leider den Vorwurf gefallen lassen müssen, etwas naiv an die Sache herangegangen zu sein.
    Als Sie das letzte Mal ein Auto gekauft haben, wie lief da der Informationsbeschaffungsprozess? Diente da nicht die eine oder andere neutrale, ja sogar kritische Quelle als hilfreicher Meinungsbildner. Haben Sie wirklich alles geglaubt, was Ihnen der Verkäufer erzählte? Kein ADAC-Gutachten, keine Kritik im Motor-Magazin, keine Beurteilung durch den Konsumentenverein? Na, also.
    Für Ihren jetzigen Job ist es wohl zu spät. Aber beim nächsten Mal besinnen Sie sich darauf, die direkte und indirekte Umwelt eines Unternehmens einzubeziehen, um sich ein abgerundetes, vollwertiges Bild von Ihrem künftigen Arbeitgeber zu verschaffen. Das Image eines Unternehmens, basierend auf dessen Produkten und Dienstleistungen, dessen Kommunikation, dessen Auftritt gegenüber der Umwelt dient einer ersten Orientierung und wird oft nur als „Killer-Kriterium“ herangezogen.
    Nach dieser Vorselektion geht es dann in weiterer Folge um die Kernfrage zur Abwägung Ihres tatsächlichen Wohlbefindens am künftigen Arbeitsplatz. Sie beschäftigt sich mit der für Sie wichtigsten Person im Unternehmen und lautet:
    Wer ist mein Boss? Und wie ist mein Boss so?
    Im Großen und Ganzen kann man die Chefs dieser Welt aufgrund ihres Führungsstils grob in zwei Gruppen teilen.
    Geben wir für die weitere Betrachtung den beiden unterschiedlichen Gruppen einen Namen. Nein, nicht „die Guten“ und „die Bösen“. Das wäre vordergründig, wertend und unfair. Bleiben wir als Beobachter distanziert und gestehen beiden Gruppen zu, dass sie Fehler machen. Dass sie Charakterausprägungen besitzen, die sie entweder nicht wirklich wahrnehmen oder im Gegenteil sogar stolz kultivieren. Der Einfachheit halber nennen wir sie „die Naiven“ und „die Feiglinge“.
    Die „Naiven“ zeichnen sich durch Ehrlichkeit und Direktheit aus. Sie sind spontan, überlegen nicht lange, sagen immer, was sie denken, und pflegen eine offene Kommunikation. Sie gehen schnurstraks auf ein Ziel los, auch wenn sich der direkte Weg als der schwierigste herausstellt. Sie steigen dabei so manchem auf die Zehen, erweisen sich also als die klassischen Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Typen. Sie sind um einiges weniger vorsichtig als mutig, glauben fest an das Gute, schätzen Gefahren grundsätzlich gering und geben die Hoffnung nie auf.
    Der Leitsatz der „Feiglinge“ dagegen lautet: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“. Sie überlegen viermal, bevor sie etwas sagen. Nämlich was, wie, wem und wem nicht. Sie pflegen dabei Diplomatie in alle Richtungen und sichern sich auf diese Weise ab. Sie

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