Rausfliegen mit Erfolg
dieser Intensität machen? Wie viel verdient die Firma an meinem Einsatz?
Das sind genau jene Fragen, die sich auch Sportler stellen.
Es bleibt Ihnen überlassen, bei der Ausgestaltung Ihres Dienstvertrags auf den einen oder anderen Punkt zugunsten Ihres neuen Arbeitgebers zu verzichten. Sie sollten es nur bewusst und â am möglichen Ende Ihres Dienstverhältnisses â ohne Reue tun.
3. Gebot: Du sollst selbständig bleiben
Gehören Sie zu jenen Erwerbstätigen, die das Wort âFamilieâ verwenden, um ihre Arbeitsplatzsituation zu beschreiben?
Sie haben zwar kein Verhältnis mit Ihrer Assistentin, verbringen aber trotzdem mehr Zeit mit ihr als mit Ihrem Lebenspartner? Sie arbeiten in keinem Familienunternehmen, kennen Ihre Mitarbeiter aber trotzdem besser als Ihre Kinder? Sie haben kaum Kontakt mit Ihren Eltern, würdigen aber Ihren Chef, weil er wie ein Vater zu Ihnen ist? Je nach Firmenzugehörigkeit haben Sie Jahre damit verbracht, eine hohe Loyalität zu Ihrem Unternehmen aufzubauen.
Ihr Büro ist Ihr Zuhause?
Das zweite?
Das eigentliche?
In den meisten Fällen ist es nicht ganz so schlimm. Trotzdem ist es Faktum, dass wir Vollzeitarbeitskräfte am Arbeitsplatz einen Zweitwohnsitz pflegen, an dem wir zumindest im wachen Zustand mehr Zeit verbringen als daheim. Keine Angst, es geht mir nicht um die klassische Diskussion über Work-Life-Balance im quantitativen Sinne. Ich möchte nicht wissen, wie viele Wochenstunden Sie Ihrem Job widmen. Es geht nicht um die Arbeitsbelastung. Mir geht es um die emotionale Abhängigkeit.
Dazu können Sie jederzeit einen kleinen Selbsttest machen. Stellen Sie sich vor den Spiegel und denken Sie an den ersten Tag Ihrer Pension. Wenn sich jetzt nicht ein zufriedenes Grinsen zeigt, sondern Ihnen ein in Sorgenfalten gelegtes Gesicht entgegen blickt, dann können Sie sie nicht verleugnen, die Abhängigkeit. Was werden Sie nur ohne Ihren Job machen?
Wenn Sie Ihrem Arbeitgeber treu und Ihrem Boss in Freundschaft verbunden sind, dann ist das vorerst noch kein Alarmsignal für Abhängigkeit. Denn, wie in jeder Beziehung, gibt es auch in jener mit Ihrer Firma zwei Dimensionen.
Dimension 1: die Intensität
Die ist hoffentlich so, dass Sie voll dabei sind, dass Sie mit Engagement an Ihre Arbeit herangehen, in guten wie in schlechten Zeiten. Denn es gelingt nicht immer alles. Es gibt ein stetiges Auf und Ab.
Wenn Sie sich über Erfolge nicht freuen und über Misserfolge nicht ärgern können, dann sind Sie nicht mit dem Herzen dabei. Dann gehören Sie zu jenen Leuten, die arbeiten gehen müssen, nicht wollen. Sie lassen den Job nicht richtig an sich heran, sondern sitzen Ihre Zeit ab, arbeiten passiv vor sich hin und leiden dem Wochenende entgegen.
Wenn Sie mit sportlichem Ehrgeiz an die Sache herangehen, dann durchleben Sie das selbe Auf und Ab, aber mit jener Intensität, die Sie spüren lässt, dass Sie leben. Sie kämpfen gegen den Misserfolg und versuchen immer wieder aufs Neue, ihn zu überwinden. Wie oft Sie auch hinfallen, Sie stehen immer wieder auf. So treiben Sie sich selbst und Ihr Team zur Spitze. Dort angekommen, können Sie den Erfolg bejubeln und ausgelassen feiern.
Dimension 2: das Gleichgewicht
Sie leben hoffentlich eine ausgeglichene, gleichwertige Partnerschaft mit Ihrem Arbeitgeber. Sie engagieren sich, aber klammern sich nicht an Ihren Stuhl. Sie sind vielleicht mit der Firma liiert, aber es ist sicher nicht Ihre einzige Beziehung. Sie stehen mit Ihrem zweiten Bein fest im Privatleben. Sie agieren mit Freude und Energie. Von der Familie über das Hobby bis hin zum sozialen Engagement in der Gemeinschaft.
Sie sind angestellt, aber trotzdem selbständig in Ihrem Denken und Handeln. Sie prüfen die mit Ihrem Arbeitgeber eingegangene Zweckgemeinschaft regelmäÃig, indem Sie den Inhalt und das Umfeld Ihres Jobs ebenso evaluieren wie andere Alternativen auf dem Arbeitsmarkt. Und dieses Abwägen von Alternativen gestehen Sie auch Ihrem Arbeitgeber zu, wenn es um die Erreichung der Unternehmensziele und die Gestaltung der Organisation geht.
Das Interessante an diesen beiden Dimensionen ist Ihre gegenseitige Unabhängigkeit. Es gibt keine unmittelbare Beeinflussung der einen Dimension durch die andere.
Im schlimmsten Fall vegetieren Sie im Büroalltag vor sich hin, verrichten Ihr Tagessoll ohne innere Freude. Sie verbringen trotzdem jede Menge Zeit im Job, weil
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