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Rausfliegen mit Erfolg

Rausfliegen mit Erfolg

Titel: Rausfliegen mit Erfolg
Autoren: Andreas Nentwich
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Lebensinhalt in der Pension locker weggesteckt und würden nach einem Lottogewinn sofort zu arbeiten aufhören. Es geht Ihnen ausschließlich darum, Geld zu verdienen. Wenn sie gefeuert werden, dann kaufen Sie sich einfach einen der vielen Ratgeber zum Thema „Reichwerden“ und finden Ihren Wohlstand auf andere Weise.
    Sollten Sie jedoch zu jenen Managern gehören, die ihren Job zum eigentlichen Lebensinhalt erklärt haben, dann seien Sie vorsichtig und beherzigen die nachfolgenden Gebote. Sie bieten den Rettungsreifen, den Sie brauchen, um nicht unterzugehen.
    4. Gebot: Du sollst dir nichts herausnehmen
    Das Phänomen beginnt in der Kindheit.
    Erfolg schafft Verständnis für Disziplinlosigkeit. Die Talentierten unter den Kleinen kommen nicht nur schneller weiter im Leben, sie dürfen auch in ihrem Betragen übers Ziel hinaus schießen. Auf Eltern wirken die außergewöhnlichen Leistungen ihrer Kinder wie Beruhigungspillen gegen auffälliges Verhalten. Sie haben Angst, mit Zurechtweisungen auch die allgemeine Entwicklung ihrer Sprösslinge zu bremsen.
    Schülerinnen und Schüler, die ihren überdurchschnittlichem IQ gekonnt für hervorragende Prüfungsergebnisse einsetzen, erwerben damit oft das Recht auf Zuspätkommen, Schwätzen und demonstratives Desinteresse am Unterricht. Unaufmerksamkeit ist den Lehrern allemal lieber, als von unterforderten Kids kniffelige Fragen zum aktuellen Stoff gestellt zu bekommen. Außerdem sind intelligente Kinder nicht gerade auf den Mund gefallen. Sie besitzen die gefährliche Eigenschaft, Disziplinierungsversuchen vonseiten der Autoritätspersonen mit brillanter Schlagfertigkeit zu begegnen. Ihre stichhaltigen, wohlformulierten Argumente lassen einen ziemlich alt aussehen. Und sie haben damit die Lacher auf ihrer Seite. Wer sich als Aufsichtsorgan nicht der Lächerlichkeit preisgeben möchte, wird sich entsprechend arrangieren. Die stille Vereinbarung lautet: Du glänzt mit blendender Leistung und ich übersehe deine sonstigen Verfehlungen mit zugedrückten Augen.
    Selbstbewusste Menschen nehmen ihre jugendlichen Star-Allüren gerne mit auf ihren Karriereweg. Die Erfahrung im Umgang mit schwachen Pädagogen hat sie beflügelt. Der uneingeschränkte Zuspruch ihrer stolzen Eltern hat sie in ihrem Verhalten bestärkt. Sie haben gelernt, dass Regeln dazu da sind, um gebrochen zu werden. Sie agieren mit der Zuversicht, dass in unserer leistungsorientierten Welt allein der Erfolg zählt. Sie werden auch im Berufsleben dazu angehalten, ihre Meinung zu äußern und das System stets in Frage zu stellen.
    Sie nicken. Registriere ich etwa Zustimmung? Ist das auch Ihre Philosophie, im Beruf zu bestehen? Sie bringen immer Ihre Ergebnisse. Auch unter schwierigsten Bedingungen. Sie haben sich mit Ihrem Erfolg einen ungeschriebenen Freibrief für Ihre Arbeitsweise erworben. Sie lassen sich von Ihrem Chef nur die Aufgabe stellen, das Ziel vorgeben, alles andere ist Ihre Sache?
    Würden Sie sich als „wichtig“ für Ihren Arbeitgeber einstufen? Nehmen Sie sich selbst wichtig? Lenken Sie gerne die Aufmerksamkeit auf sich? Setzen Sie sich gerne in Szene? Fallen Sie gerne auf? Fallen Sie gerne aus dem Rahmen?
    Dann nehmen Sie es sicher nicht so genau mit Richtlinien. Sie schütteln verächtlich den Kopf über jene Kleingeister, die all ihre Pflichten gewissenhaft und stets nach dem Buchstaben des Gesetzes erfüllen. Sie zeigen Ihren Kollegen lieber stolz das letzte Strafmandat für eine beachtliche Geschwindigkeitsüberschreitung als Ihre Spesen ordnungsgemäß abzurechnen. Sie trinken Ihre Geschäftspartner lieber unter den Tisch als ein Gesprächsprotokoll über den Kundentermin zu verfassen. Sie schäkern lieber mit Ihren Mitarbeiterinnen als die vorgeschriebenen Personalgespräche zu führen?
    Sie wandern auf einem durchaus gefährlichen Grat.
    Es gibt einige Gedanken, die ich Ihnen gerne zumute, um die Leichtigkeit Ihres Seins etwas zu beschweren:
Gelegenheit bringt Hiebe.
Wenn Sie durch Ihr Verhalten das Wohlwollen Ihres Chefs verspielt haben, braucht er einen offiziellen Grund, um Sie zu feuern. Wir sprechen nicht vom wahren Motiv, Sie aus dem Weg zu räumen, wir sprechen von der im Unternehmen verbreiteten Begründung für Ihren Abgang. Disziplinlosigkeiten, welcher Art auch immer, sind ein gefundenes Fressen für jeden Vorgesetzten. Der Absicht, einen
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