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Rausfliegen mit Erfolg

Rausfliegen mit Erfolg

Titel: Rausfliegen mit Erfolg
Autoren: Andreas Nentwich
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Nichteingeweihte: „Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.“).
    Es kostet große Überwindung, sich mit einer Gefahr zu beschäftigen, die aus dem Hinterhalt kommt. Eine Gefahr, deren Existenz man in einem emotionalen Schutzreflex abstreitet. Eine Gefahr, deren Eintrittswahrscheinlichkeit man nicht einschätzen kann oder will. Man schiebt sie zur Seite und steckt den Kopf tiefer ins Tagesgeschäft. Man redet sich ein, dass nur das Ergebnis der Arbeit zähle. Man versucht vergebens, Emotionen zu versachlichen. Man adjustiert die Scheuklappen in der inständigen Hoffnung, dass diese schwarze Wolke vorüberziehe.
    Wenn Sie die Zeichen erkannt und mit dem nötigen Abstand auch richtig gedeutet haben, dann nutzen Sie diesen Vorsprung. Sie befinden sich in der glücklichen Lage, den ersten Schritt zu tun.
    Wenn Sie das dritte und vierte Gebot beherzigen, sind Sie bestens gerüstet. Es gilt die Devise „Zeit ist Geld“. Je mehr Zeit Sie vergehen lassen, desto schlechter wird Ihre Position. Und zwar für die Verhandlung mit dem Boss (Versetzung oder Geld) wie auch außerhalb des Unternehmens (neuer Job).
    Wenn Sie Ihren Arbeitgeber im Stadium der ersten Überlegung einer Sie betreffenden Restrukturierung bzw. der Vorbereitung Ihrer Freisetzung erwischen, finden Sie auch den nötigen Gestaltungsspielraum.
    Sie wechseln die Rolle und mutieren vom eigentlichen Problem zum Problemlöser. Vorausgesetzt, Sie wissen, was Sie wollen.
    Die sich Ihnen bietenden Alternativen lauten: Arrangieren, Flucht und Kampf.
    Die Reihenfolge ist alphabetisch und ohne jegliche Priorität. Wichtig ist, dass Sie einen Weg wählen, den Sie bis zum Ende gehen wollen. Entscheiden Sie nicht aus dem Bauch heraus, befragen Sie Ihr Herz und malen Sie sich die Alternativen im Detail aus.
    Als kleine Hilfe finden Sie nachstehende Wegbeschreibung:
    Arrangieren bedeutet, den Boss in der ersten Phase von einer Lösung des Problems zu überzeugen, das Ihnen den Verbleib in der Firma sichert. Das Umstimmen gelingt erfahrungsgemäß nicht mit schönen Worten. Sie werden eine Opfergabe darbieten müssen.
    Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:
Neues Angriffsziel
Sie bieten Ihrem Boss Unterstützung bei der Lösung eines Problems, das für ihn noch schwerer wiegt als jenes, das er scheinbar mit Ihnen hat.
Geheimnis lüften
Sie verfügen über Zugang zu etwas, was Ihr Chef immer schon haben wollte, seien es Informationen oder ein besonders elitäres Netzwerk. Und dieses Etwas hilft ihm bei der Weitergestaltung seiner Karriere.
Lösegeld
Sie kaufen sich frei, indem Sie Ihrem Chef etwas von Ihren Ressourcen (Budget, Personal) zur persönlichen Disposition überlassen.
Freiwillige Gehirnwäsche
Das größte Opfer wäre dann noch die Verhaltensänderung. Sie versprechen Ihrem Chef, künftig das zu tun, was er von Ihnen verlangt. Ohne Wenn und Aber.
    Wenn Ihnen das Freikaufen oder die „Versklavung“ nicht als attraktiver Ausweg aus der Misere eines möglichen Jobverlustes erscheint, wenn all Ihre Lebensgeister erwachen und „Kampf“ rufen, dann bieten sich Ihnen folgende Szenarien:
Die „Stuhlsäge“
Sie haben guten und verlässlichen Zugang zur zweiten Hierarchiestufe über Ihnen. Dort sitzt der Chef vom Chef. Sie haben jede Menge Fakten gesammelt, um Ihren Boss so richtig schlecht zu machen. Sie tragen diese Fakten gemeinsam mit allen Argumenten und besorgter Miene vor, weil sie es gerade jetzt als Ihre Pflicht empfinden, reinen Tisch zu machen.

Vorsicht: Das klappt nur, wenn Sie wirklich gute Gründe vorweisen und sich hundertprozentig sicher sein können, dass der Chef vom Chef zu Ihrem Boss zumindest ein ambivalentes Verhältnis hat. Sollte Ihr Boss nur versetzt und nicht gefeuert werden, dann wird es künftig äußerst ungemütlich.
David gegen Goliath
Sie legen sich so richtig mit Ihrem Arbeitgeber an. Nach allen Regeln der Kunst. Sie lassen sich von geltungsbedürftigen Anwälten vertreten, die „pro bono“ für Sie arbeiten. Sie binden jene Medien ein, bei denen von vornherein klar ist, auf wessen Seite sie stehen. Sie verbünden sich mit Konzerngegnern und sorgen so für informelle Kommunikation.

Vorsicht:
Diesen Weg sollten Sie nur mit einem eisernen Nervenkostüm beschreiten. Er ist lang, steinig, schmutzig und fordert Ihnen alles ab, was Sie an Körper, Geist und Seele mitbringen. Sie wissen erst
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