Rausfliegen mit Erfolg
Umständen mangelhafte Vorbereitung. Sie übersehen die faktisch nicht gelaufenen Trainingskilometer, das vernachlässigte Dehnen. Sie üben sich in Zuversicht, das fehlende Engagement mit mentaler Stärke im Wettkampf zu kompensieren.
Sieger beurteilen den zurückliegenden Wettkampf naturgemäà anders.
Sie haben sich nach eigenen Aussagen besonders gut gefühlt, weil irgendwie alles gepasst hat. Auf der Suche nach der Begründung verweisen sie, oft nur in einem Nebensatz, auf das Wesentliche, nämlich die umfassende Vorbereitung. Diese gestaltete sich sehr intensiv, war minutiös geplant und wurde gewissenhaft durchgeführt. Oder einfach gesagt, Sieger trainieren härter. Sie haben sich bereits im Training an die Grenzen ihrer Leistungskraft herangewagt, weil sie damit das Risiko des eigenen Versagens signifikant reduzieren konnten. Sie haben mit dem Schlimmsten gerechnet und wurden angenehm überrascht. Die Sportwelt ist voll von Siegern, die sich ihren Erfolg erkämpft haben. Die âschlampigen Talenteâ bleiben oft auf der Strecke.
Optimismus ist nicht in jeder Lebenslage hilfreich.
Wenn er in übersteigertem MaÃe als Sorglosigkeit auftritt, begeben Sie sich unnötig in Gefahr. Sie verlieren den Bezug zur Realität. Nur weil Sie eine mögliche Gefahr mit dieser Vogel-StrauÃ-Einstellung nicht sehen, bedeutet dies nicht, dass sie verschwunden ist.
Das Studium der ersten beiden Kapitel dieses Buches sollte Ihnen vor Augen geführt haben, dass die Möglichkeit, Ihren Arbeitsplatz zu verlieren, nicht so gering ist, wie Sie das gerne hätten. Die nachfolgenden drei Kapitel führten Sie Schritt für Schritt durch das entbehrliche Szenario des âGefeuertwerdensâ. AnschlieÃend haben Sie sich tapfer durch neun Gebote gekämpft, deren Befolgung Ihnen dabei helfen soll, das in Ihrer Macht Stehende zu tun, um einen Rauswurf zu vermeiden bzw. im doch eintretenden Fall des Falles gut gerüstet zu sein.
âDas Buch war ganz nett, relativ angenehm zu lesen für ein so unschönes Themaâ, denken Sie. âAber nach so viel Philosophie ist es an der Zeit, wieder in die Realität zurückzukehren. Das operative Tagesgeschäft wartet.â Sie biegen den hinteren Buchrücken auf und prüfen mit einem kurzen Blick, wie viele Seiten noch verbleiben. Sie kommen zur Erkenntnis, dass die folgenden Seiten für Sie nicht relevant sind. Damit haken Sie das Buch in Gedanken ab und wollen es schon zur Seite legen.
Stop!
Werfen sie jetzt die Zeit, die Sie in das Thema durch das Studium dieses Buches bisher investiert haben, nicht einfach achtlos weg. Lassen Sie uns kurz durchatmen und nochmals die Kernbotschaft reflektieren:
Ihre Vorbereitung auf einen möglichen Arbeitsplatzverlust ist nur dann effektiv, wenn Sie auf das Schlimmste gefasst sind.
Geben Sie sich einen Ruck. Legen Sie Ihre innere Zuversicht, Ihren Optimismus beiseite. SchlieÃen Sie die Augen, lehnen Sie sich zurück und stellen Sie sich für einen Augenblick vor: Es passiert wirklich. In unmittelbarer Zukunft. Es ist unvermeidbar. Spüren Sie dieses ungute Gefühl in sich aufsteigen? Sie sind nicht vorbereitet.
Das Mindeste, was sie jetzt tun können, ist das Buch nochmals durchzublättern, und zwar rückwärts. Wenden Sie sich jenen Geboten zu, die in Ihrer jetzigen Arbeitssituation Relevanz haben. Und nehmen Sie sich in den nächsten Tagen Zeit, die beschriebenen Sicherheitsvorkehrungen und Vorbereitungsschritte durchzugehen. Treffen Sie extreme Annahmen, was das Ãberraschungsmoment und die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit zur Abwicklung aller persönlichen Dinge betrifft. Es ist wie eine Brandschutzübung mit komplexerer Aufgabenstellung. In beiden Fällen kehren Sie im Ernstfall nicht mehr in Ihr intaktes Büro zurück. Ist alles so gerichtet, das Sie es in kürzester Zeit in Sicherheit bringen können?
Wenn Sie das Gebotene beherzigen und wirklich konkrete Schritte setzen, dann können Sie das Buch mit der Zuversicht beiseitelegen, dass Sie etwas gelernt und etwas getan haben, das Sie persönlich einen Schritt weiter gebracht hat.
Kapitel 8
Crash-Kurs für Rausflieger
Erste Stationen auf dem Weg ins neue Leben
Harte Landung
Sie wachen auf und haben einen ziemlichen Kater. Der kommt definitiv nicht vom Trinken, obwohl Sie nach dem gestrigen Erlebnis stark geneigt waren, dem Alkohol als Narkotikum
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