Ravanas Rueckkehr
Eulenknochen mitgebracht. Sie liegen im Wagen.«
»Eulenknochen«, murmelte Xander mit einem bedächtigen Kopfnicken. »Woher... äh
... woher kriegt man so etwas?«
»Zufällig hatte ich welche zu Hause«, beantwortete Giles seine Frage vollkommen arglos.
»Ach so, natürlich. Wer nicht?«
Giles wandte sich wieder an Willow. »Hast du die Formel auswendig gelernt?«
»Ja. Sie ist ziemlich kurz. Sind Sie wirklich sicher, sie funktioniert, wenn ich sie auf Englisch aufsage?«
Er klopfte ihr beruhigend auf die Schulter. »Entweder sie funktioniert, oder sie funktioniert nicht. Wir haben keine Zeit, sie zu übersetzen.« Damit drehte er sich zu den anderen um, und sein Blick wanderte von einem Gesicht zum anderen. »Ich fürchte, wir haben eine gefährliche Mission vor uns. Buffy und ich sind verpflichtet, uns ihr zu stellen, das ist unsere Aufgabe. Ihr, andererseits, seid zu gar nichts verpflichtet, und ich möchte, dass ihr wisst, ihr könnt frei entscheiden ...«
»Sie haben uns noch nicht gesagt, was wir zu tun haben«, fiel ihm Willow ins Wort. »
Wie sollen wir uns entscheiden, wenn wir gar nicht genau wissen, worum es geht?«
»Mir ist jetzt schon ganz anders«, stöhnte Cordelia. »Ich meine, mir gefällt nicht, wie sich das alles anhört. Und außerdem ...« Ein wenig verlegen sah sie ihre Freunde an. »
Okay, ich habe heute Nachmittag einen Termin beim Coiffeur. Und ich bin stolz darauf. Ich weiß, für euch bedeutet das gar nichts, aber für mich ist es wichtig.«
Xander legte den Kopf in den Nacken und verdrehte die Augen. »Kannst du nicht einen neuen Termin mit Froi vereinbaren?«
»Machst du Witze?«, fragte Cordelia wütend, während sie sich zu ihm umwandte. »Er hat eine Warteliste, so lang wie der Freeway 405! Und außerdem ...« Sie fuhr sich geziert mit den Fingern durch das Haar. »Ich will nicht sterben, wenn mein Haar so aussieht.«
»Niemand wird sterben«, sagte Buffy, doch ihre Worte klangen nicht sehr überzeugt. »
Ich meine ... na ja, ihr habt so etwas alle schon früher gemacht. Der einzige Unterschied ist, dass wir uns dieses Mal nicht auf vertrautem Terrain bewegen.«
»Wir kennen die Architektur im Inneren des Gebäudes nicht«, sagte Giles. »Und von außen sieht es ziemlich baufällig aus, womit schon das Gebäude selbst eine Gefahr für uns darstellen könnte. Ein brüchiger Boden oder Balken könnte uns unter Umständen mehr Schaden zufügen als die Rakshasa.«
»Ich weiß nicht«, sagte Willow. »Ich schätze, mir wäre eine Gehirnerschütterung oder ein Knochenbruch lieber als aufgefressen zu werden.«
Mit gerunzelter Stirn wandte sich Buffy an Giles. »Besteht die Gefahr, dass sie das tun werden? Ich dachte, sie würden die Leute gegeneinander aufhetzen und warten, bis einer den anderen umgebracht hat, ehe sie den Überlebenden verspeisen.«
»Das dient nur ihrem Vergnügen«, entgegnete Giles. »Man könnte behaupten, der Unterschied ist... als würde man sich einen Film im Kino oder zu Hause im Fernsehen anschauen. Die eine Möglichkeit ist teurer und aufwändiger, aber auch weit vergnüglicher. Die andere ist lediglich bequem.«
»So. Und was sind wir?«, erkundigte sich Xander. »Pantoffelkino oder Großbildleinwand?«
Giles ließ sich nicht stören. »Die Rakshasa haben Spaß daran, die Menschen zu manipulieren und gegeneinander aufzuhetzen. Die Vorbereitung, die Erwartung ... das hilft ihnen, genug Verdauungssäfte für die bevorstehende Mahlzeit zu produzieren.
Aber sie werden jederzeit essen, wenn sie ihren Hunger stillen wollen oder sich ganz einfach verteidigen müssen. Sie werden alles essen, was sie getötet haben ... und sie werden alles töten, was Ravana bedroht oder auch nur kränkt.«
Buffy fühlte sich plötzlich ganz und gar nicht wohl.» Soll das heißen«, fragte sie, »als sie ... in meinem Zimmer waren ...«
»Hättest du nicht so schnell reagiert«, sagte Giles, »und wärst du nicht die Jägerin ...
ja, Buffy, dann hätte das auch dein Schicksal werden können.« Wieder sah er die Jagdhelfer an. »Darum habe ich euch vorhin gewarnt. Wir können nicht wissen, mit wie vielen Rakshasa wir es in dem Gebäude zu tun haben werden, aber ich nehme an, es werden nicht wenige sein.«
»Dann brauchen Sie jede Hilfe, die Sie kriegen können, richtig?«, fragte Xander.
Giles nickte kaum merklich. »Nun, das mag stimmen, trotzdem kann ich euch nicht bitten ...«
»Wo liegt der Unterschied zu all den anderen Gelegenheiten, bei denen wir
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