Ravanas Rueckkehr
einweihen.«
»Unterwegs wohin?«
»Das werde ich dir auch noch erzählen, versprochen«, sagte sie lächelnd. Wie gewohnt war ihre Stimme in seiner Gegenwart leise geworden, beinahe geheimnisvoll, als wäre alles, was sie sagte, nur für seine Ohren bestimmt. Das passierte einfach ganz automatisch; sie konnte nichts dagegen tun.
Giles gesellte sich zu Buffy, während sie ihr Schwert untersuchte.
»Es ist ein wenig anders als die anderen«, sagte er. »Ich dachte, es wäre ...
angemessener, und ich wusste, dass du damit umgehen können wirst. Es wird größeren Schaden anrichten, weil es schwerer ist, und es hat eine zweischneidige Klinge.«
Eine blutrote Furche verlief über die Mitte der über neunzig Zentimeter langen Klinge, deren Ende wie eine Pfeilspitze geformt war. Die Parierstange hatte die Form eines stählernen Hornes, das zu beiden Seiten aus einem flachen Schädelrelief aus gebürstetem Stahl herauswuchs. Das dunkle hölzerne Heft unterhalb dieses Reliefs endete in einem kleineren, aber dreidimensionalen Totenschädel mit roten Augen und einem aufwärts gerichteten Hörn auf jeder Seite.
»Das ist fantastisch, Giles«, sagte Buffy bewundernd.
Giles nickte. »Nicht wahr? Es war ein Geschenk von einem Freund. Er hat es speziell für mich anfertigen lassen.«
»Wirklich? Aber dann ist es ... wertvoll für Sie. Was, wenn irgendetwas mit ihm passiert?«
»In deinen Händen, Buffy, vertraue ich darauf, dass nichts mit ihm geschehen wird.
Außer natürlich, dass es der Zerstörung der Rakshasa dienen wird.«
»Können wir die Dinger behalten?«, fragte Xander, der immer noch damit beschäftigt war, sein Schwert im Zeitlupentempo zu erproben.
»Auf keinen Fall«, bremste ihn Giles prompt. »Diese Schwerter stammen aus meiner Privatsammlung.«
»Sie sammeln die Dinger?«, fragte Cordelia. Sie hielt die Arme ausgestreckt, die Ellbogen aneinander gepresst und betrachtete den Krummsäbel, der auf ihren Handflächen ruhte, als hielte sie eine tote Schlange in Händen.
Giles zuckte geistesabwesend mit den Schultern, und eine Spur Verlegenheit schlich sich in seine Züge. »Ich habe mich schon als Junge für Schwerter interessiert. Leider ist das ein ziemlich teures Hobby, weshalb meine Sammlung auch recht klein geblieben ist.«
»Und warum brauchen wir die Schwerter jetzt?«, erkundigte sich Angel.
»Das erkläre ich dir unterwegs«, sagte Buffy.
Angel seufzte frustriert. »Dann kann ich nur hoffen, dass wir ziemlich lange unterwegs sein werden.«
»Bevor wir gehen«, sagte Giles mit lauter Stimme, damit alle ihn verstehen konnten, »
denke ich, solltet ihr euch im Raum verteilen, sodass jeder Platz hat, und euch mit den Schwertern vertraut machen. Nachher werden wir gezwungen sein, schnell zu handeln, darum sollten wir uns so gut wie möglich vorbereiten.«
»Ich habe erst noch etwas zu tun«, sagte Willow und kehrte zu Mörser und Stößel zurück.
Xander ging auf Cordelia zu und legte ihr eine Hand auf den Rücken. »Komm, ich werde dir helfen, dich mit dem Ding anzufreunden.«
Cordelia wich vor ihm zurück und starrte ihn finster an. »Soll das ein Witz sein? Denn falls du ...«
Xander hob beschwichtigend die freie Hand. »Nein. Ich schwöre, ich habe es ernst gemeint. Ich habe es genauso gemeint, wie ich es gesagt habe, ehrlich.«
Misstrauisch betrachtete sie ihn auf der Suche nach einem Anzeichen der Unaufrichtigkeit. »Na schön«, sagte sie dann zögernd. »Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich bei der Geschichte mitmache.«
»Hey, du brauchst Froi doch gar nicht«, sagte Xander, als sie sich gemeinsam mit Oz zurückzogen. »Scharf, wie die Dinger sind, könnte ich dir die Haare auch gleich hier schneiden.«
Buffy und Giles traten zu Willow an den Tisch. Angel folgte ihnen mit einigen Schritten Abstand, scheinbar gleichermaßen nervös und unbehaglich.
»Was gibt's denn hier Schönes?«, fragte Buffy.
»Ravana-Cremetorte, hoffe ich«, entgegnete Willow.
»Hoffst du?«
»Nun, obwohl es viel Material über Ravana und seine Wiedererweckung zu geben scheint«, erklärte Giles, »ist es uns nicht gelungen, herauszufinden, wie man die Wiederbelebung aufhalten oder rückgängig machen kann. Ich selbst konnte lediglich eine Mixtur finden, die einigermaßen angemessen scheint, aber immer noch viele Ungewissheiten birgt. Dann hat Willow mir einige Vorschläge unterbreitet.«
»Und sie haben ihm tatsächlich gefallen«, fügte Willow an Buffy gewandt mit zufriedenem Lächeln
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