Ravanas Rueckkehr
und wütende Schatten über den Boden jagte.
Als die Kreatur erkannte, dass sie beinahe zweigeteilt war, zog sie ihre Einzelteile mit einem Arm zusammen und versuchte aufzustehen. Aber sie stand bereits in Flammen.
Sie stieß einen schrillen Schrei aus, ehe sie sich in einer widerwärtigen, zischenden und rauchenden Brühe auflöste.
Ein weiterer Rakshasa hatte sich durch Buffys Beine hindurchgedrängt und war auf dem Weg zu ihr.
Klopfenden Herzens und mit einer Flut von Adrenalin im Leib schrie Willow: »Die Flammen sind effektiver als das Schwert!« Mit beiden Händen schwang sie das Schwert, hieb auf den angreifenden Rakshasa ein und schleuderte ihn geradewegs in das Kerzenmeer hinein.
»Guter Tipp, Willow!«, rief Buffy, während sie sich ruckartig nach links drehte, mit dem Schwert ausholte und die Kreatur, die ihrer Klinge zu nahe gekommen war, ebenfalls zwischen die brennenden Kerzen beförderte. »Danke!«
Während der Schrei der Kreatur verklang, ging Willow vorsichtig rückwärts, eine Hand in ihrer Tasche vergraben. Bald fand sie die Metallschale und zog den Deckel ab. Dann umklammerte sie die Schale mit den Fingern und drehte sich um.
Die Ravanastatuette stand direkt vor ihr, kaum einen halben Meter entfernt. Sie zog die Schale aus der Tasche, hielt sie einen Augenblick vor sich und betrachtete die wild gestikulierende, schnatternde Kreatur.
Für den Zeitraum eines Herzschlags hörte sie auf, sich zu bewegen. Ruckartig wandten sich sämtliche Köpfe Willow zu und starrten sie mit glühenden Augen an.
Finger deuteten auf sie. Lippen bewegten sich, und die Stimmen - näher und lauter als zuvor - vereinten sich zu einem wütenden Chor.
Willow trat vor und schüttete das Pulver über die Statuette. Es blieb an der feuchten Oberfläche kleben und verlieh ihr das Aussehen eines geisterhaften Kraken.
Ravanas Stimme wurde schärfer, lauter, schrie ihr entgegen, heulte wie tausend mondsüchtige Wölfe.
Sie zog das Kunststoffgefäß mit der Flüssigkeit aus ihrer Tasche.
Ein Rakshasa prallte von hinten gegen ihre Beine und drückte ihre Knie nach vorn.
Sie fiel auf die Knie, bis ein zweiter auf ihren Rücken sprang und sie zu Boden warf.
Das Schwert entglitt ihrer Hand und rutschte klappernd über den Boden davon, als noch eines der Biester sich auf sie stürzte.
»Buffy!«, schrie Willow.
Als sie den höllischen Schrei ihres sich noch materialisierenden Herrn und Meisters vernahmen, hatten die Rakshasa samt und sonders von allem abgelassen, was sie gerade getan hatten, und sich eilends auf die Ecke des Raumes gestürzt. Cordelia, der es gelungen war, die Kreatur zu entfernen, die sich an ihren Unterschenkel geklammert hatte, stellte plötzlich fest, dass ihr nun viel mehr Raum blieb, effektive Schläge gegen die Monster auszuführen, weil ganz einfach nicht mehr so viele von ihnen auf einmal auf sie losgingen. So erging es auch Oz, der nach wie vor auf dem umgekippten Flipperautomaten stand. Und so erging es Giles und Xander, die sich Rücken an Rücken langsam im Kreis bewegten, um die Monster abzuwehren.
Buffy deckte den Weg zwischen den Kerzen, schwang ihr Schwert kraftvoll hin und her, stach und stieß, verfehlte dann und wann ihr Ziel, schlug schnell genug und oft genug zu, um sie niederzuknüppeln. Doch schon kam die nächste Woge der angreifenden Rakshasa auf sie zu.
»Buffy!«, brüllte Willow. »Bufffiiiihh!«
Buffy drehte den Kopf, so weit sie nur konnte, und sah über die Schulter, dass Willow verzweifelt unter einem ganzen Berg Rakshasa um ihr Leben kämpfte. Den linken Arm hielt sie erhoben, und in ihrer Hand lag das Plastikbehältnis mit der Flüssigkeit.
Buffy wirbelte einige Male um die eigene Achse, schlug mit dem Schwert zu, trat mit den Füßen aus, traf immer wieder und verdoppelte noch ihre Mühen, als sie sich rückwärts über den Weg bewegte. Als ihr Fuß gegen Willows Schuh stieß, drehte Buffy sich ruckartig um und griff die Rakshasa an, die auf ihrer Freundin hockten.
Brüllend und kreischend flüchteten sie, größtenteils direkt in das Flammenmeer. Ein Haufen Abfall hatte Feuer gefangen, und die Flammen loderten immer höher. Buffy riss Willow das Gefäß aus der Hand.
»Kipp es über die Statuette!«, schrie Willow, während sie sich auf den Rücken drehte und aufsetzte. Ihre Nylontasche hing in Fetzen, und sie streifte den Riemen von der Schulter.
»Meinst du ... einfach nur drüber kippen?«, fragte Buffy verwundert.
»Ja. Ich werde die Worte aufsagen
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