Ravanas Rueckkehr
harten Aufwärtshaken am Kinn. Für einen Augenblick hoben Mrs. Trumans Schuhe vom Boden ab, und sie fiel rücklings auf den Tisch. Ms. Gasteyer ergriff etwas, das auf dem Tisch gelegen hatte, etwas Glänzendes. Sie hob den Gegenstand hoch und stieß zu.
»Nein!«, schrie Willow im letzten Moment.
Doch da bohrte Ms. Gasteyer schon die Gabel samt der halben Grifflänge in die Kehle ihrer Gegnerin.
Auch Buffy hatte in dem Moment, als sie die Gabel erblickte, aufgebrüllt: »Haltet sie auf! Jemand muss sie aufhalten!« Aber ihre Worte gingen unter in dem allgemeinen Lärm.
Ms. Gasteyer stieß einmal zu, noch einmal und ein drittes Mal. Als das warme Blut aus Mrs. Trumans aufgerissener Kehle spritzte und einige der Umstehenden traf, erstarb das Gejohle endgültig. Ein Mädchen schrie. Dann noch eines.
Wie eine Abrissbirne durch eine Betonmauer drängte sich Buffy durch die Reihen der Schüler. Aber als sie es endlich geschafft hatte, war Ms. Gasteyer bereits zur Tür hinaus auf den Korridor gelaufen. Buffy schwang sich über den Tisch und rannte los.
Mrs. Truman lebte noch, aber kaum noch. Irgend-jemand würde bestimmt versuchen, ihr zu helfen, aber Buffy wusste, dass sie keine Chance mehr hatte. Das Blut sprudelte in rhythmischen Fontänen aus Mrs. Trumans aufgerissener Halsschlagader, und Buffy war klar, dass sie nicht wieder geheilt werden konnte.
Sie lief hinaus und sah, wie sich Ms. Gasteyer dem Ende des Korridors näherte. Ihre Tasche schlug mit jedem ihrer schnellen Schritte gegen ihre Hüfte. Dann war die Lehrerin auch schon hinter der Ecke des Ganges verschwunden.
Buffy rannte so schnell sie konnte. Einige Schüler auf dem Flur sahen ihr entgeistert nach. Sie hörte die Schritte der Flüchtenden, die jenseits der Biegung durch den Korridor hallten. Und noch etwas anderes ... das Klirren von Schlüsseln. Kurz darauf schlug eine Tür zu.
Als Buffy die Biegung erreichte, lag der Korridor verlassen vor ihr da. Durch die geöffneten Türen einiger Lehrer- und Klassenzimmer konnte sie zwar geschäftige Aktivität sehen, doch Buffy kümmerte sich nicht darum. Dies war nicht die Art Tür gewesen, die sie gerade hatte zufallen hören. Es war eine schwerere Tür gewesen, eine solidere. Hastig ging sie weiter, sah sich hektisch um und blieb schließlich am Eingang zum Treppenhaus stehen. Dann machte sie kehrt und ging, dieses Mal langsam, wieder zurück bis zu einer Tür, die zum Schulkeller führte.
Sie lag ein wenig abseits in einer kleinen Nische in tiefem Schatten, bestand aus braun lackiertem Stahl und war verschlossen. Aber Ms. Gasteyer hat vielleicht einen Schlüssel, dachte Buffy, während sie in Gedanken wieder das Klirren der Schlüssel hörte. Und da war noch das Geräusch der zufallenden Tür gewesen, stabil und schwer, so wie diese.
Buffy sah sich um, um sicherzustellen, dass sie allein war, ehe sie leise vor sich hin murmelte: »Tja, manchmal geht es eben nicht anders.« Dann trat sie mit voller Wucht dagegen. Das Schloss gab nach, die Tür flog weit auf und knallte gegen die Wand auf der anderen Seite. Buffy trat hindurch und zog die Tür rasch hinter sich zu. Sie würde nun nicht mehr schließen, aber sie hatte keine Zeit, sich darum zu kümmern.
In dem Treppenhaus war es kühler als auf dem Korridor, und es war dunkler, als Buffy erwartet hatte. Sie machte sich nicht die Mühe, nach einem Lichtschalter zu suchen, und stieg die Treppe hinab. Unten war es noch kälter, aber hinter einigen hohen Regalen konnte sie Licht erkennen. Dann hörte sie ein Geräusch und erstarrte.
Wie angewurzelt blieb sie einen Augenblick stehen.
Es war mehr als nur ein Geräusch. Irgendwo tropfte etwas. Eine Uhr tickte. Und da war noch etwas, etwas Feuchtes, ein Schmatzen und ... hatte da etwas geknurrt?
Buffy folgte dem Geräusch.
Essen, irgendwo wurde gegessen.
Sie bewegte sich schneller, ging um die Regale herum, vorbei an einigen alten, kaputten Wandtafeln, die an einer Mauer lehnten, um einen Stapel ausrangierter Holzstühle herum und an ausgemusterten Tischen vorbei.
Schlürfende, saugende Geräusche und ein raues, kehliges Grunzen.
Klingt nach noch mehr Höllenhunden, dachte sie.
Buffy stolperte über einige leuchtend orangefarbene Stromkabel. Sie landete auf Händen und Knien, und ihre Arme verfingen sich in etwas Weichem. Um sie herum war es dunkel, und sie wusste zunächst nicht, womit sie es zu tun hatte. Dann merkte sie, dass ihre Arme in einem langen, aufgerollten Gartenschlauch festhingen. Noch
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