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Ravanas Rueckkehr

Ravanas Rueckkehr

Titel: Ravanas Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Höllenschlund. Was sonst?
    Buffy wandte sich nach rechts und rannte zur Vorderseite des Gebäudes. Aber sie konnte nichts entdecken. Doch sie fühlte, dass sie nicht wirklich weg waren. Dann blieb sie abrupt stehen und strich sich mit den Fingern durchs Haar, während sie mit gerunzelter Stirn über die Schüler nachdachte, die sie neben der Kellertür gesehen hatte.
    Wer waren die?, fragte sie sich. Kenne ich sie? Ich ... ich kann mich nicht einmal an ihre Gesichter erinnern.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief den Weg zurück, den sie gekommen war.
    Wie konnten sie so schnell verschwinden?, dachte sie. Habe ich sie wirklich gesehen?
    Sie wusste, dass sie sie gesehen hatte. Die Tatsache, dass sie ihr nur so verschwommen in Erinnerung waren, überzeugte sie umso mehr. So schafften sie es, nicht gesehen zu werden ... was auch immer sie waren.
    Als sie den Korridor hinunterhastete, blickte Buffy um jede Ecke, in Klassenräume und Büros, aber sie waren nicht da. Sie lief zum Treppenhaus und hinauf in den zweiten Stock, um da nach ihnen zu suchen, aber sie wusste, dass sie nicht mehr da waren. Sie konnte ihre Präsenz nicht mehr spüren. Schließlich kehrte sie zum Treppenhaus zurück und stieg langsam die Stufen wieder hinunter.
    »Miss Summers.«
    Auf der vierten Stufe von oben blieb Buffy wie angewurzelt stehen und drehte sich langsam um.
    Auf dem Hur stand Direktor Snyder, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Die schmalen Lippen zu so etwas wie einem Lächeln verzogen, starrte er sie aus seinen tief in den Höhlen liegenden Augen hinter der Brille an.
    Der Konrektor, eine Sekretärin und zwei Studienberater standen mit bekümmerten Mienen hinter ihm. Die Sekretärin weinte.
    »Nur für den Fall, dass du es noch nicht bemerkt hast«, sagte er, »der Sportunterricht findet in einem anderen Gebäude statt.«
    »Ja, äh, ich hatte es eilig«, antwortete Buffy.
    »Eilig, pünktlich zum Unterricht zu kommen, hoffe ich.« Langsam kam er einige Schritte auf sie zu, blieb auf der obersten Stufe stehen und blickte auf sie herab, »ich warte gerade auf die Polizei, und ich würde es bedauern, sollte ich erfahren, dass du deine Prüfungen nicht bestanden hast. Irgendwie würde ich mich verantwortlich fühlen und denken, ich hätte meine Aufgabe nicht erfüllt, weil ich dich nicht gleich eine Klasse habe wiederholen lassen.«
    Die Glocke läutete das Ende der Mittagspause ein.
    »Ich muss los«, sagte Buffy schnell. »Will nicht zu spät zum Unterricht kommen.«
    Er stand nur da und beobachtete sie.
    In der Feme heulten Sirenen.
    Buffy machte kehrt und hastete die Stufen hinunter. Snyder hätte seine Freude daran, würde sie ihre Prüfungen versauen. Das würde er sich wie eine köstliche Nachspeise auf der Zunge zergehen lassen. Nagend breitete sich plötzlich diese Sorge in ihrem Kopf wieder aus. Sie hatte nicht genug gelernt, und sie hatte einige Male den Unterricht versäumt. Und jetzt war sie gerade dabei, eine weitere Stunde zu versäumen oder zumindest zu spät zu kommen. Sie brauchte diese Unterrichtsstunden und mehr Zeit zum Lernen, aber ihr blieb ja nicht einmal genug Zeit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen.
    Buffy musste zu Giles und ihm erzählen, was sie gerade erlebt hatte.

11
    Die Cafeteria war schnell geräumt, die Polizei benachrichtigt. Die Augenzeugen wurden in leeren Klassenzimmern vernommen, während Mrs. Trumans Leichnam zum Wagen des amtlichen Leichenbeschauers gebracht wurde, der am Fuß der Eingangstreppe parkte. Willow erzählte dem Officer alles, was sie gesehen hatte.
    Obwohl die Befragung nicht sehr lang dauerte, schien sie sich endlos hinzuziehen.
    Seit Willow gesehen hatte, wie die Gabel in Mrs. Trumans Kehle eingedrungen war, kroch die Zeit für sie nur so voran.
    Snyder hatte widerstrebend den Unterricht für den Rest des Tages ausfallen lassen, und die Schüler konnten nach der Befragung alle nach Hause gehen. Willow fühlte sich nicht wohl, als sie durch den Korridor ging, die Bücher fest an ihre Brust gepresst, den Kopf tief gesenkt. Links von ihr wurde eine Tür geöffnet, doch sie achtete gar nicht darauf, bis sie Milas Stimme hörte.
    »Ist mit dir alles in Ordnung, Willow?«, fragte sie und trat neben sie.
    Willow hob den Kopf. »Im Augenblick nicht, aber das gibt sich wieder.«
    Mila schüttelte langsam den Kopf, die Stirn in tiefe Falten gelegt. »Es ist so furchtbar.
    Gerade heute Morgen habe ich mich noch mit den beiden unterhalten, und alles schien ganz normal

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