Ravanas Rueckkehr
Kehle, und ihr Körper fing den Aufprall der Kreatur auf. Die unmenschlichen Augen in dem Kindergesicht starrten sie böse an, während die Zunge zwischen den Fangzähnen hervorzüngelte.
»Du solltest längst im Bett sein«, sagte Buffy, als der Pflock in den Körper der Kreatur eindrang. Das Vampirkind kreischte, ehe es zu einem Teil der Nacht wurde.
Das Dreirad rollte gegen Cordelias Bein, und sie versetzte ihm einen Fußtritt.
»Also, Leute, das war wirklich kein Scherz«, sagte Buffy angespannt. »Geht nach Hause. Heute Nacht ist es draußen einfach nicht sicher genug.« Ihre Augen blickten wieder und wieder an Xander und Cordelia vorbei, beständig auf der Suche nach irgendeiner Bewegung, während sie gleichzeitig auf jedes Geräusch in ihrem Rücken achtete. »Wenn Giles sich unbedingt Sorgen machen will, dann sollte er sich um euch sorgen.«
Xander runzelte die Stirn. »Hey, was ist denn überhaupt los? Ist heute der Tag der Untoten?«
Buffy drehte sich langsam um die eigene Achse, kuschte und lauerte mit grimmigem Gesicht. »Nach allem, was ich bisher gesehen habe, denke ich, sie sollten dringend auf koffeinfreie Getränke umsteigen. Es scheint beinahe, als wüssten sie irgendetwas, das ihr Selbstbewusstsein ins Unermessliche steigert.«
»Glaubst du, sie wissen von den Rackdingsdas?«, fragte Xander.
»Meinst du die Rakshasa?«
»Was ist mit ihnen?«, erkundigte sich Cordelia.
»Wissen die Vampire was von ihnen?«, fragte Xander noch einmal nach.
»Oh«, machte Buffy. »Ich weiß es nicht.«
»Nein, sie wissen nichts von ihnen.« Links von Buffy ertönte Angels Stimme.
Er trat aus dem dunklen Garten eines Hauses’, vor dem ein Schild mit der Aufschrift
>Zu verkaufen stand. Es lag völlig verlassen da, nicht einmal Vorhänge hingen noch an den dunklen Fenstern.
»Hey«, sagte Angel, als er bei ihnen war.
Xander nickte kurz, aber Cordelia strahlte plötzlich über das ganze Gesicht. Buffy beobachtete, wie ihre Klassenkameradin Angel taxierte, als ob er zum Verkauf stünde.
»Hi, Angel«, säuselte Cordelia mit einem betörenden Lächeln.
Manche lernen’s nie, dachte Buffy.
Doch Angels Aufmerksamkeit galt nur Buffy. »Sie wissen gar nichts in dem Sinn, wie ihr Wissen versteht. Aber sie ... wir... fühlen etwas. Eine Veränderung.«
»Wovon ...« Buffy unterbrach sich und hustete trocken, um das plötzliche Kratzen in ihrem Hals zu beenden. Jedes Mal, wenn er ihr direkt in die Augen sah und in diesem ruhigen Ton mit ihr sprach, ließ ihre eigene Stimme sie im Stich wie eine durchgebrannte Glühbirne. »Wovon sprichst du, Angel? Was für eine Veränderung?«
Er zuckte kaum merklich mit den Schultern, und seine Augen wurden etwas schmaler.
»Vielleicht eine Veränderung im Gleichgewicht der Mächte. Oder vielleicht eine Veränderung in dir.«
Buffy fühlte einen Stich im Herzen, als würde sie von einem ihrer eigenen Pflöcke gepfählt. »Willst du damit sagen, ich habe zugenommen?«
»Buffy, ich meine es ernst«, ermahnte Angel sie.
»Glaubst du, mir ist nach Scherzen zumute?«, konterte Buffy. »Also, was willst du damit sagen?«
»Sieh mal, Buffy, du bist unaufmerksam.«
»Was?«
»Das wissen sie«, fuhr Angel fort. »Du bist unaufmerksam, vielleicht, weil du dir zu viele Sorgen wegen dieser Morde machst oder weil du irgendwelche persönlichen Probleme wälzt. Auf jeden Fall fühlen sie, dass du abgelenkt bist, und sie nutzen das aus.«
»Und das heißt?«
»Das heißt, dass du dringend deine eigenen Probleme lösen musst, damit du dich wieder auf deine Arbeit konzentrieren kannst.«
Buffy seufzte. »Warum muss immer ich mich um alles kümmern?« Dann drehte sie sich zu Xander und Cordelia um. »Was macht ihr denn noch hier? Warum seid ihr nicht längst auf dem Heimweg?«
Xanders Stimme nahm einen spöttisch-kindlichen Tonfall an: »Dürfen wir aufbleiben und Letterman gucken, Mami?«
Buffy verdrehte die Augen. »Macht, was ihr wollt, aber macht es woanders, okay? Ich muss mich um die Vampire kümmern.« Dann drehte sie sich um und ging über die Straße zurück zum Friedhofseingang.
Angel blieb an ihrer Seite. »Wie wäre es mit ein bisschen Unterstützung?«
»Ein bisschen?« Buffy kicherte. »Heute Nacht hätte ich nichts gegen ein internationales Hilfswerk einzuwenden.«
Willow saß in ihrem Zimmer. Doch statt zu lernen, reiste sie über endlose Datenautobahnen, Nebenstraßen und Umleitungen des Internets. Vor neunzig Minuten hatte sie den Suchbegriff >Rakshasa< in die
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