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Ravanas Rueckkehr

Ravanas Rueckkehr

Titel: Ravanas Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dem Text, mehr Geschichten über Flüche und Kämpfe, und bald fand sie eine Liste mit Hinweisen auf andere Websites, die sich mit Ravana beschäftigten. Sie wählte eine Seite aus, die sich >Abyss< nannte. Dort landete sie über den Link direkt in einem Unterverzeichnis, ohne überhaupt die Anfangsseite besucht zu haben. Die blassblaue Seite war in goldenen Schmucklettern mit den Worten >Die Wiederbelebung Ravanas< überschrieben, und der schwarz gesetzte Text behandelte eben dieses Thema - den Dämon zurückzuholen.
    Willow spürte das nervöse Zittern, das sie immer überkam, wenn sie auf etwas wirklich Wichtiges stieß. Sie schaltete den Drucker an und las den Text am Bildschirm. Als sie einen Augenblick später erfuhr, dass der wichtigste Gegenstand zur Wiederbelebung des Hindugottes verschwunden war, sackten ihre Schultern herab, und sie seufzte schwer.
    Ohne die Ravanastatuette konnte er nicht zurückgerufen werden. Niemand wusste, wie alt sie war oder wie sie entstanden war, trotzdem gab es für ein so rätselhaftes Objekt erstaunlich viele Informationen. Sie war gute sechzig Zentimeter groß und soll aus den Gebeinen eines der unzähligen Opfer Ravanas gefertigt worden sein.
    Angeblich enthielt sie die Essenz Ravanas, eine lebendige Macht, die darauf wartete, wiedergeboren zu werden. Aber diese Wiedergeburt konnte nicht ohne die Rakshasa vonstatten gehen.
    Zu der Ravanastatuette gehörten sechs kleinere Figuren, die die Rakshasa symbolisierten. Um die Wiederbelebung erfolgreich durchzuführen, mussten zuerst die Rakshasa herbeigerufen werden. Sie gingen ihrem Herrn und Meister voran und bereiteten alles für seine Wiederkehr vor, indem sie in der direkten Umgebung eine Atmosphäre paranoiden Misstrauens schufen. Es hieß, allein ihre Anwesenheit, ob bekannt oder nicht, sei ausreichend, einen ebenso machtvollen wie schlechten Einfluss auf das Verhalten und die Gefühle der Menschen in ihrer Nähe auszuüben.
    Sie lösten negative Emotionen aus und ließen die Herzen der Menschen erkalten, hetzten sie gegeneinander auf, wandelten Liebe in Zorn und steigerten den Zorn zu einem Hass, der schließlich zu Mord und Totschlag führen musste.
    »Yeah!«, rief Willow vor ihrem Laptop. »Da haben wir es ja. Sie sind bereits hier!«
    Was nach der Ankunft der Rakshasa zunächst im Verborgenen blühte, wuchs schließlich zu einem Chaos an, genau, wie es ihre Absicht war. In diese Umgebung von Hass und Mord, die durch seine Anwesenheit noch verstärkt wurde, konnte Ravana ohne Schwierigkeiten zurückkehren. Mit Hilfe der Rakshasa errichtete Ravana sein Reich, erbaut auf Blut und Gebeinen der Menschen, die ihm zum Opfer fielen.
    »Aber was nützt es, zu regieren, wenn nichts mehr da ist, worüber er herrschen könnte?«, fragte sich Willow flüsternd. Die nächsten Zeilen lieferten ihr die Antwort.
    »Ravana regiert im Chaos, aber es ist sein Chaos.«
    Willow wartete, bis der Drucker fertig war. Ihre Hände zitterten wieder. Sie hatte sich nicht geirrt, die Informationen, auf die sie gestoßen war, waren überaus wichtig.
    Soweit sie es nun beurteilen konnte, versuchte jemand, Ravana zurückzuholen - wenn er nicht schon längst wieder da war. Zumindest war der- oder diejenige auf dem richtigen Weg, denn die Rakshasa trieben schon jetzt ihr Unwesen in der Stadt.
    War es möglich, dass Mila etwas damit zu tun hatte? Dass sie dahinter steckte? Sie verstand jetzt durchaus, warum Buffy davon überzeugt war, dass Mila die Ursache dieses Übels war. Es lag auf der Hand, trotzdem konnte Willow es nicht glauben. So sehr sie es versuchen mochte, es ging einfach nicht. Giles hatte gesagt, es wäre lediglich eine Möglichkeit, doch selbst das konnte Willow nicht akzeptieren.
    Natürlich bemühte sie sich, seine und Buffys Ansichten zu verstehen, und sie tat es auch, aber selbst das konnte nichts an ihrem tiefen Vertrauen zu Mila ändern.
    Willow zog die Kette aus ihrem Kragen hervor und betrachtete die kleine Rama-Figur, die Mila ihr geschenkt hatte. War ihr blindes Vertrauen ein Zeichen dafür, dass Buffy doch Recht hatte? Hatte Mila irgendetwas mit ihr angestellt? Sie verzaubert?

    Und hatte das alles etwas mit dem kleinen steinernen Rama zu tun?
    Und wenn, warum dann Rama? Er war gütig, ein Held, geliebt und bewundert, ein Gottgleicher, dem all die schönen Mädchen nachliefen. Wenn Mila ihr etwas antun wollte, warum sollte sie dann ausgerechnet den Starspieler des Hinduismus dazu benutzen? Das ergab einfach keinen

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