Ravanas Rueckkehr
ausfragen, ehe ich sie pfähle. Dann schüttelte sie den Kopf. Mmm ... nee.
Der Fußgängereingang des Friedhofes war in eine drei Meter hohe Steinmauer eingelassen.
Wenige Schritte vor dem Tor blieb Buffy wie versteinert stehen. Sie hörte ein Knirschen über sich, eine Schuhsohle auf feuchtem Beton. Kaum einen Herzschlag später war das Geräusch hinter ihr. Buffy wirbelte herum und warf sich auf die Quelle des Geräusches, schlug zu und traf einen flachen Bauch, der unter ihrer Faust nachgab.
Xander gab ein Geräusch von sich wie eine Tuba, aus der plötzlich ein Pfropfen herausgeblasen wurde, stolperte rückwärts und landete mit seinem Hinterteil auf dem Bürgersteig.
Aus verschiedenen Richtungen liefen Buffy und Cordelia zu ihm hin und knieten sich neben ihn.
»Xander!«, sagte Buffy erschrocken. »Es tut mir so Leid! Seit wann kannst du so leise sein?«
»Normalerweise hält er nicht lange genug die Klappe, um leise zu sein«, murrte Cordelia.
Xander ächzte und beugte sich vor, die Arme um den Bauch geschlungen.
»Himmel, ich bin froh, dass ich nicht härter zugeschlagen habe«, meinte Buffy, immer noch fassungslos.
»Härter?«, bellte Xander mit einer Stimme, die an rostiges Eisen erinnerte. Er wollte noch etwas sagen, gab es aber auf und gab nur einen neuen ächzenden Stöhnlaut von sich.
»Wag es nicht, mich anzukotzen«, warnte ihn Cordelia.
Etwa eine Minute später hatte sich Xanders Atmung beruhigt, und er war wieder fähig zu sprechen, ohne sich wie die Notbremse in einem Schnellzug anzuhören. »Nächstes Mal melde ich mich an«, sagte er und richtete sich mühsam wieder auf.
In diesem Moment hörte Buffy erneut das Geräusch über sich -Schuhe, die sich knirschend über Beton oder Stein bewegten. Sie blickte auf und zog im selben Augenblick schon einen Pflock aus ihrer Jacke. Auf der Steinmauer kauerte eine Vampirin. Ihre Arme baumelten zwischen ihren Knien, und in dem breiten Grinsen ihrer schwarzen Lippen waren ihre langen spitzen Zähne deutlich zu sehen. Als sie sich auf Buffy stürzte, verwandelte sie sich in einen huschenden Schatten.
Buffy wich einen halben Schritt zurück und stieß mit dem Pflock zu. Die Vampirin verdunstete, noch ehe sie irgendetwas tun oder auch nur einen Laut von sich geben konnte.
»Wie wär’s, wenn wir aus diesem Zombie-Hotel verschwinden?«, schlug Buffy vor.
Rasch überquerte sie die Straße, und Xander und Cordelia bemühten sich, mit ihr Schritt zu halten. Xander ging noch immer ein wenig gekrümmt, eine Hand an den Bauch gepresst, aber er blieb auf ihrer Höhe.
»Hast du irgendeine wichtige Verabredung?«, fragte Cordelia.
»Ich will nur nicht so nah am Friedhof bleiben, solange ihr hier seid«, sagte Buffy geistesabwesend. Über die Schulter blickte sie sich noch einmal um. »Da ist zu viel los, und ihr könnt nicht von mir erwarten, dass ich mich mit euch unterhalte und gleichzeitig mit den höllischen Heerscharen kämpfe, richtig?«
Ein leises Knarren ertönte auf dem Bürgersteig - das Rumpeln von Rädern eines Kinderdreirads.
Buffy blieb stehen und drehte sich um. »Hör mal, Xander, es tut mir wirklich Leid, dass ich dir wehgetan habe, aber was machst du überhaupt hier?«
»Wir wollten nur sehen, wie es dir geht«, ächzte er.
»Wie es mir geht? Du meinst in dem Stil wie: >Hi, wie geht's denn so?<«
Das Dreirad kam näher.
»Giles hat sich Sorgen gemacht«, erzählte Cordelia, ehe sie sich an Xander wandte. »
Und ich werde in diesem Nieselregen ganz nass. Können wir jetzt endlich gehen?«
»Sorgen?«, fragte Buffy. »Meinetwegen? Wieso?«
»Du hast nicht gerade einen glücklichen Eindruck gemacht, als du gegangen bist«, sagte Xander. »Giles war besorgt und beunruhigt.«
Zu dem Rumpeln des näher kommenden Dreirads gesellte sich ein weiteres Geräusch: ein Schnauben, wie von einem erkälteten Kind, das versuchte, durch die Nase zu atmen.
»Hört mal, ich habe jetzt wirklich keine Zeit, mit euch zu reden«, meinte Buffy hektisch. »Geht nach Hause, hört ihr? Hier draußen ist es zu gefährlich. Ich meine es ernst!«
Das Knarren der Räder wurde lauter, aus dem Schnauben wurde ein wütendes Fauchen, und Buffy drehte sich genau in dem Augenblick um, als sich die Kreatur von ihrem wackeligen Gefährt aus auf Cordelia stürzen wollte.
Cordelia schrie auf, als ein rundes, fledermausartiges Kindergesicht mit einer laufenden Nase plötzlich ihr ganzes Blickfeld ausfüllte.
Buffys Arm schoss vor, ihre Hand schloss sich um die
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